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Test Audiolab 7000A Vollverstärker mit DAC – Einfach ist manchmal besser

Dieser Test ist als Ergänzung zu dem kürzlich in Rewind veröffentlichten Test des Audiolab Streamers 7000N PLAY zu verstehen. In der Audiolab Serie 7000, bestehend aus besagtem Streamer 7000N (649 Euro), dem hier besprochenen Verstärker 7000A (1.299 Euro) und dem CD-Laufwerk 7000CDT (649 Euro). Zusammen bilden die Komponenten einen „HiFi-Turm“, der außer Phono alle heute relevanten Quellen für Musikwiedergabe abdeckt. Als Einzelkomponenten machen sie aber eine ebenso gute Figur und sind bestens geeignet, um bestehende Systeme aufzurüsten oder zu ergänzen.

Kompakt
Marke Audiolab
Bezeichnung 7000A
Art Vollverstärker mit DAC
Empf. Preis (€) 1.299
Verfügbarkeit sofort
Bevor ich zu dem Verstärker komme, hier noch ein paar Hintergründe zur Firma Audiolab. Der Aufdruck „Made in China“ auf den Geräten könnte einen falschen Eindruck von den tatsächlichen Ursprüngen der 7000er-Komponenten von Audiolab erwecken, zumal von einen britischen Hersteller die Rede war (siehe Anleser). Tatsächlich ist Audiolab Teil einer multinationalen Kooperation, sodass von „britisch“ oder „chinesisch“ nur bedingt die Rede sein kann.

Audiolab gehört, wie auch diverse andere britische Traditionsmarken, zur IAG, der International Audio Group. Die wurde im Jahr 1991 in Hongkong von den chinesischen Brüdern Bernard und Michael Chang gegründet. Damals war Hongkong noch eine britische Kolonie. Die IAG hat im Laufe der Jahre verschiedene Traditionsmarken in aller Welt, hauptsächlich in England, aufgekauft.


Die Liste der IAG-Marken sieht momentan so aus: Wharfedale, Audiolab, QUAD, Castle, Mission, LEAK, LUXMAN Japan (nur Finanzinvestment), EKCO, 8Audio, Wharfedale Pro

IAG war ursprünglich Auftragsfertiger, unter anderem für große Lautsprecherhersteller wie Sony. Also ähnlich, wie heute Foxconn für Apple und viele andere elektronische Produkte. Später verfolgten die IAG-Gründer, die selbst leidenschaftliche HiFi- und Musikfans sind, eine Strategie, um eigene Marken ins Portfolio zu nehmen und von der reinen Auftragsfertigung wegzukommen. Es begann mit dem Kauf von Wharfedale und Quad, die ohne die IAG vermutlich nicht überlebt hätten.

Statt nur als Finanz-Invest behandelten die Chang-Brüder ihre Einkäufe im Sinne der jeweiligen Markenidentität und deren Erhalt. Wie beispielsweise bei einem so exotischen Produkt wie dem Quad Elektrostaten. Die Produktentwicklung findet überwiegend weiterhin in England bei den jeweiligen Marken statt. Teilweise, wie beispielsweise bei Wharfedale, wurde sogar in neue Produktionsstätten in England investiert. Rein nach Besitzverhältnissen betrachtet, handelt es sich bei allen genannten Marken der IAG aber um chinesische Firmen.


In Deutschland kümmert sich die IAD GmbH (International Audio Distribution) als hundertprozentige IAG-Tochter um die Belange des Mutterkonzerns. Das Unternehmen kann weitgehend selbstverwaltend als Vertrieb agieren und hat daher auch Marken wie Wilson Benesch, Silent Angel und andere im Portfolio, die nicht zur IAG gehören.

Nach allem, was mir IAD-Chef Thomas Henke über die IAG, die Chang-Brüder und weitere große Namen des Unternehmens (z. B. Peter Comeau, Mitgründer von Heybrook) erzählte, ist das Unternehmen mit seinen riesigen Produktionshallen ein echter Gewinn für die HiFi-Welt.


Kommentare

ExMacRabbitPro17.06.23 09:56
Schönes Teil. Richtig klassisch aufgebaut mit Ringkern Trafo und den identischen Endstufen-Module - sehen fast aus wie Zuliefer-Teile (was keine Kritik sein soll).
Und vor allem, ehrliche Leistungsangaben!
Heute ist es ja leider oft so, dass das Marketing schnell mal 1000W pro Kanal hinschreibt und man sich dann beim Aufbau fragt, wo die eigentlich her kommen sollen.
+5
sonorman
sonorman17.06.23 12:20
ExMacRabbitPro

Und vor allem, ehrliche Leistungsangaben!
Heute ist es ja leider oft so, dass das Marketing schnell mal 1000W pro Kanal hinschreibt und man sich dann beim Aufbau fragt, wo die eigentlich her kommen sollen.
Das kommt auf die Schaltungsvariante an. Das hier ist ein Class-AB-Verstärker. Bei Class-D, von denen es viele verschiedene Typen gibt, sind Leistungen bis 500 oder gar >1000W durchaus aus mit vergleichsweise winzigen Schaltungen möglich, was vor allem an den verbauten Schaltnetzteilen liegt, die sehr viel effizienter und kleiner sind, als lineare Trafo-Typen wie der Ringkerntrafo im Audiolab. Allerdings klingt Class-D mit Schaltnetzteil in der Regel nicht wirklich gut. (Das hinzukriegen, ist wieder eine Kunst für sich, aber da wurden gute Fortschritte gemacht.)

Pure Class-A mit linearen Netzteilen gilt immer noch bei vielen als Königsweg. Aber die sind leider auch am wenigsten effizient und haben vergleichsweise geringe Ausgangsleistung bei sehr hoher Verlustleistung. Class-AB ist der gängige Kompromiss, wenn es darum geht, möglichst guten Klang in noch bezahlbaren Verstärkern zu liefern.

Das Thema ist komplex. Es gibt unglaublich viele Schaltungsvarianten bzw. Abwandlungen der hier genannten. Jedenfalls müssen sehr hohe Leistungsangaben nicht gelogen sein. Echte Falschangaben oder Übertreibungen gibt es von seriösen Herstellern praktisch nicht. Class-D holt stark auf. So klingt beispielsweise der hier getestete Rose RS520 wirklich gut und hat mit 2 x 250 W an 8 und 4 Ohm deutlich mehr Leistung als der Audiolab.
+3
froyo5217.06.23 12:27
Es geht doch Nichts über meinen Rose RS520, bin damit seit Monaten sehr zufrieden.
-1
nova.b18.06.23 09:57
Hallo Sonorman,
wäre es möglich, in Berichten auch den Stromhunger der Geräte zu quantifizieren.
Aus
Standby
An

Ich habe mir den kleinen Nuconnect AmpX von "Nubert" gekauft, der da gemessen wirklich gut abschneidet.
+1
sonorman
sonorman18.06.23 10:21
nova.b
Habe ich gemacht. Siehe zweite Seite, letzter Absatz.
+3

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