Test: B&W P7 Wireless – Over-Ear-Luxus von der Leine gelassen
Drahtlose Kopfhörer sind ein bisschen wie Schiffe: Unterwegs völlig losgelöst von jeder Landverbindung, den Wellen und Strömungen des sie tragenden Mediums ausgesetzt, aber wenn sie wieder in den Heimathafen kommen, müssen sie an die Leine. Die Freiheit auf dem Meer hat ebenso ihre Tücken, wie die beim drahtlosen Musikgenuss per Kopfhörer. Trotzdem: Immer mehr Musikliebhaber möchten gerne die lästigen Strippen loswerden, die sie in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken, sich in der Kleidung verheddern und anfällig für Beschädigungen sind.
KompaktArt | | Bluetooth Over-Ear Kopfhörer |
Mit dem
P7 Wireless (399 Euro;
Amazon) will der britische Hersteller Bowers & Wilkins, kurz B&W, nun auch anspruchsvollen Hörern und Freunden von geschlossenen Over-Ear-Kopfhörern den Luxus der leinenlosen Freiheit mit hohem Klanggenuss bieten. Dazu bedienten sie sich des seit etwas über zwei Jahren erhältlichen Modells P7 als technische Basis. Der P7 (349 Euro;
Amazon) wurde
hier ausführlich in Rewind getestet und gehört bis heute zu den besten geschlossenen, mobiltauglichen Over-Ear-Kopfhörern in der Klasse bis 500 Euro.
Die drahtlose Variante namens P7 Wireless ist der große Bruder des
hier getesteten On-Ear-Modells P5 Wireless. Das vereinfacht die Sache für mich etwas, denn in der Bedienung und Anwendung (Akku laden, Bluetooth koppeln, Musiksteuerung etc.) unterscheiden sich die beiden nicht voneinander. Im
Testbericht des P5 Wireless können Sie bei Bedarf näheres dazu nachlesen. Hier kann ich mich stattdessen ganz auf die Unterschiede des P7 Wireless zur kabelgebundenen Variante P7 konzentrieren.
Beim optischen Vergleich der beiden Brüder
(im Folgenden P7 und P7W genannt) fällt nur ein Unterscheidungsmerkmal direkt ins Auge: Während der P7 an den Hörermuscheln eine verchromte "Zierleiste" hat, die den Rand der Schallwand darstellt, ist diese beim P7W schwarz – und etwas breiter. Insgesamt sind die Gehäuse des P7W knapp 3 mm dicker. Wahrscheinlich, um Raum für die nötige Funk- und Aktivelektronik sowie den unvermeidlichen Akku zu schaffen, ohne das akustische Gehäusevolumen zu beeinträchtigen. Desweiteren fällt auf, dass der P7W spürbar schwerer ist. Die Briefwaage bestätigt das und offenbart einen Unterschied von immerhin 55g: Der P7 wiegt (ohne Kabel) 272g, der P7W 327g. An der Bügelkonstruktion, dem Verstell- und dem Faltmechanismus, und auch dem sehr hohen Tragekomfort hat sich hingegen nichts geändert. Der P7W wird mit der selben, sehr edlen Transporttasche geliefert, die auch dem P7 beiliegt.
Ganz ohne Leine fährt kein Schiff und auch nicht der P7W. Mitgeliefert wird neben einem USB-Kabel zum Aufladen des internen Li-Ion Akkus, der rund 17 Stunden durchhalten soll, auch ein Klinkenkabel. Der Kopfhörer kann bei Bedarf - oder wenn der Akku schlapp macht - nämlich auch ganz normal per Kabel betrieben werden. Dazu später mehr.