Test: Bluesound Node 2 und Auralic Aries Mini Streaming-Player
Die Kunst zu streamenIn der vergangenen Woche habe ich die All-In-One Streaming-Lautsprecher Pulse Mini von Bluesound
ausführlich besprochen. Die Lautsprecher der Kanadier haben sich als gelungene All-In-One-Lösung für all diejenigen entpuppt, die mit möglichst geringem Aufwand an Hardware und Verkabelung in die Welt vernetzter Audiosysteme einsteigen wollen. Wer jedoch schon eine Musikanlage in irgendeiner Form besitzt – und das sind die meisten deutschen Haushalte – der benötigt solche Lautsprecher vielleicht gar nicht und möchte stattdessen lieber eine Lösung, um seine vorhandene HiFi-Anlage fit für das moderne Streaming-Zeitalter zu machen. Für diesen Zweck gibt es Streaming-Player, oder Streaming Bridges, wie Auralic es nennt.
Wie im Bericht in der letzten Ausgabe schon vorgestellt (
siehe hier – bitte auch das Update dort beachten), hat Bluesound unter anderem mit dem Node 2 einen solchen Streaming-Player im Sortiment. Für einen Listenpreis von vergleichsweise erschwinglichen 549 Euro fungiert der Node 2 an nahezu jeder beliebigen HiFi-Anlage als Zulieferer für digitale Musik aus den verschiedensten Quellen. Die Steuerung erfolgt dabei über dieselbe App, mit der auch die Pulse Mini Streaming-Lautsprecher dirigiert werden.
Einen auf den ersten Blick sehr ähnlichen Ansatz findet man bei dem Hersteller Auralic mit der Streaming-Bridge Aries Mini für 499 Euro. Auch bei diesem Gerät dreht sich alles um die Zuspielung digitaler Musik an vorhandene Audiosysteme. Sowohl Bluesound als auch Auralic verfolgen mit ihren Streaming-Playern einen recht „high-endigen“ Ansatz. Dafür bieten sie die Möglichkeit, hochauflösende Musikfiles abzuspielen und haben entsprechend aufwendige DACs an Bord. So ähnlich der Node 2 und der Aries Mini auf den ersten Blick auch sind, bieten sie doch recht unterschiedliche Lösungsansätze.
Fangen wir mit dem Bluesound Node 2 an: Die kleine, elegant gestylte Box mit den Maßen 220 x 46 x 146 mm verfügt über einen ARM CORTEX A9 Prozessor mit 1 GHz Taktfrequenz und einen DAC mit 32-Bit, 192kHz. Für die Verbindung mit dem heimischen Netzwerk steht sowohl (Gigabit) LAN als auch WLAN (802.11 b/g/n) zur Verfügung. Damit kann Musik beispielsweise von einem NAS oder (per Dateifreigabe) von einem im Netzwerk befindlichen Mac oder PC wiedergegeben werden. Eine Desktop-App für Mac und PC ist ebenfalls kostenlos verfügbar. Über das Internet stehen zudem eine ganze Reihe von Online-Streamingdiensten zur Auswahl. Als da wären:
WiMP, Slacker Radio, Qobuz, HighResAudio, JUKE, Deezer, Murfie, HDTracks, Spotify, TIDAL, Napster, Rhapsody
Damit bietet Bluesound eine der umfangreichsten Listen an unterstützten Streamingdiensten überhaupt. Apple Music dürfte über kurz oder lang ebenfalls dazu kommen. Zusätzlich kann Musik über Internet-Radiostationen abgespielt werden. Folgende Dateiformate werden unterstützt: MP3, AAC, WMA, OGG, WMA-L, FLAC, ALAC, WAV, AIFF, HRA. Kürzlich hat Bluesound bekannt gegeben, dass auch das von Meridian entwickelte MQA unterstützt werden soll, das quasi Master-Studio-Qualität mit vergleichsweise kleinen Datenraten ermöglichen soll. Sollte sich das Format durchsetzen und beispielsweise von Online-Streamingdiensten unterstützt werden, verspricht das auch für online genutzte Musik höchste klangliche Güte. Zu gegebener Zeit werde ich mich damit näher beschäftigen.
Doch es muss nicht unbedingt Musik aus dem Netzwerk sein. Eine weitere Möglichkeit ist, eine Festplatte oder einen USB-Stick mit Musikdaten an den entsprechenden USB-Port an der Rückseite anzuschließen. Sogar ein optischer TosLink-Eingang ist vorhanden. Last but not least beherrscht der Node 2 Bluetooth (mit aptX) für die direkte Wiedergabe beispielsweise von Smartphones. Leider fehlt eine Unterstützung für AirPlay.
Die Verbindung mit der heimischen Musikanlage erfolgt wahlweise analog über Cinch-Buchsen, oder digital per TosLink oder Coax. Auffällig ist hier lediglich das Fehlen einer USB-Audio-Buchse. Und eine interne Speichermöglichkeit gibt es zumindest im Node 2 leider auch nicht.
Für Multiroom kann man sich mehrere Bluesound-Streamingdevices (Streamer oder Lautsprecher) anschaffen und per App die Musikverteilung im Haus steuern.