Test: Bluesound Node 2 und Auralic Aries Mini Streaming-Player
Vorstellung Auralic Aries MiniKandidat Nummer Zwei ist der Aries Mini von Auralic. Bereits Anfang 2015 hatte ich dessen größeren Bruder Aries (ohne Zusatz „Mini“)
hier im ausführlichen Test. Für einen Einstieg in das Auralic Aries-System empfehle ich vorab die Lektüre dieses Artikels, da ich hier nicht alles Grundsätzliche dazu wiederholen möchte. Gespannt bin ich vor allem darauf, ob Auralic die darin genannten Kritikpunkte inzwischen beheben konnte, denn mittlerweile wurde die zugehörige App namens Lightning DS erheblich weiter entwickelt. Auch eine Version für iPhone und iPod ist mittlerweile verfügbar. – Schonmal ein Kritikpunkt weniger.
Erstaunlicherweise kann der Aries Mini in einigen Belangen sogar mehr als sein doppelt so teurer, großer Bruder. Aber der Reihe nach. In seiner Grundform an ein Apple TV erinnernd, kommt der Aries Mini noch kompakter, aber auch deutlich schlichter daher als der Bluesound Node 2. Das sollte aber über seinen Ausstattungsreichtum nicht hinwegtäuschen.
Standardmäßig wird der Aries Mini mit einem einfachen Steckernetzteil geliefert. Für 299 Euro gibt es optional aber auch ein sehr hochwertiges „Ultra Linear Netzteil“, das dem Klang nochmal deutlich auf die Sprünge hilft. – Ich kann schon hören, wie einige HiFi-Unerfahrene ihre knarrende Kiste mit den polemischen Voodoo-Vergleichen aufklappen, aber wer den Unterschied einmal in einer hochwertigen Wiedergabekette gehört hat, wird die zusätzlichen Kosten für das Netzteil als wahres Schnäppchen erachten.
Der im Aries Mini verbaute DAC verarbeitet Files mit Auflösungen bis 32 Bit und Samplingraten bis 384 kHz und unterstützt an Dateiformaten derzeit
AAC, AIFF, ALAC, APE, DIFF, DSF, FLAC, MP3, OGG, WAV, WV und WMA. Auch Auralic hat angekündigt, dass bald Meridians vielversprechendes MQA-Format unterstützt werden soll. Ganz nebenbei beherrscht der Aries Mini auch DSD over PCM (DoP V1.1). Anspruchsvolle Hörer werden sich außerdem über vier verschiedene Klangfilter-Einstellungen freuen: "Präzise", "Dynamisch", "Balance" und "Sanft" heißen diese.
Natürlich bietet auch der Aries Mini (Gigabit) LAN und (Dual-Band) WLAN zur Netzwerkverbindung mit UPnP/DLNA-Unterstützung. Auch verfügt er wie der Node 2 über Bluetooth, darüber hinaus unterstützt der Aries Mini aber auch AirPlay, sodass für die Wiedergabe vom Mac nicht extra eine Dateifreigabe eingerichtet werden muss, denn ihm fehlt (derzeit noch – eine Lösung ist in Arbeit) eine entsprechende Desktop-App für den Mac, wie Bluesound sie bietet.
Natürlich kann auch der Aries Mini Musik von lokalen Datenspeichern wiedergeben. Dazu hat er an der Rückseite wie der Node 2 eine USB-Buchse für Festplatten/SSDs oder USB-Sticks. Die Überraschung ist aber, dass der ohnehin schon recht kleine Aries Mini in seinem Inneren Platz für ein 2,5’’ Laufwerk bietet! Einfach die mit 2 Torx-Schrauben gesicherte Klappe an der Unterseite öffnen und eine 2,5" SATA-HDD oder -SSD einbauen. Der Aries unterstützt sogar mit HFS+ formatierte Speicher, was Mac-User sicherlich zu schätzen wissen. Beim Node 2 müssen lokal angeschlossene Massenspeicher FAT32 formatiert sein. Mit so einer internen HDD/SSD ausgestattet gibt der lüfterlose Aries Mini eine herrlich kompakte Musikzentrale ab.
Um Musik auf die interne Festplatte zu kopieren, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder per Dateifreigabe oder indem man einen USB-Speicher anschließt und die darauf befindliche Musik automatisch auf die interne Platte übertragen lässt. Dafür findet sich – etwas versteckt – in den Einstellungen ein entsprechender Punkt
"Importiere Musik auf internen Speicher".
Selbstverständlich kann der kleine Auralic auch Online-Musik wiedergeben. Entweder Internetradio oder Streaming-Angebote, wobei die Auswahl hier zur Zeit auf Tidal, Quobuz und WiMP beschränkt ist.
Die Verbindung mit der heimischen Musikanlage erfolgt wahlweise analog über Cinch (den dafür nötigen DAC hat er dem größeren Aries voraus), digital per TosLink oder per asynchronem USB für maximale Auflösungen. Der letztgenannte Anschluss fehlt dem Bluesound Node 2 leider. Das und die interne Speicherlösung plus der noch günstigere Preis lässt den Auralic Aries Mini vor dem Node 2 in Führung gehen. Der Bluesound hält aber mit umfangreicheren Steuerungsmöglichkeiten (z.B. über einen programmierbaren IR-Empfänger), größerer Auswahl an Streamingdiensten und Multiroomfähigkeit den Anschluss.