Test: Bluesound Node 2 und Auralic Aries Mini Streaming-Player
Bluesound Node 2 und Auralic Aries Mini KlangvergleichWie anfangs schon erwähnt erheben beide Hersteller in diesem Test hohe Klangansprüche. Während man bei solchen Streaming-Lautsprechern, wie den in der letzten Woche getesteten Pulse Mini noch einwenden könnte, dass derartige Anstrengungen vielleicht etwas zu hoch gegriffen sind, weil die besagten Lautsprecher kaum für audiophile Klangfreaks gemacht sind, sieht es bei den Streaming-Playern doch ganz anders aus. Diese lassen sich als Zuspieler selbst mit den dicksten High-End-Anlagen betreiben.
In meinem Test habe ich den Node 2 und den Aries Mini digital mit dem Devialet 250 DAC/Verstärker verbunden und für die Wiedergabe dienten die in
Ausgabe 469 getesteten
KEF Reference 1. Im Falle des Aries erfolgte die Verbindung per USB-Kabel, der Node 2 wurde mangels USB-Audio-Port hingegen per TosLink an den Devialet angeschlossen. Beim Aries Mini habe ich zusätzlich auch das optionale „Ultra Linear Netzteil“ ausprobiert.
Der Klangtest beider Probanden macht klar, dass Streaming-Player wie diese dem guten alten CD-Player als digitale Klangquelle Nummer 1 endgültig den Rang ablaufen. Sie stehen diesem bei normal aufgelöster Digitalkost (sprich 16 Bit/44,1 kHz) in nichts nach und übertrumpfen die Silberscheibe mit ihrer Fähigkeit für höher aufgelöste Musikformate. Das ist gar nicht mal so selbstverständlich, denn bisherige Streaming-Player waren mit diesem Klangniveau um ein Vielfaches teurer oder konnten im niedrigeren Preisbereich gegen etwa gleich teure CD-Player nicht bestehen.
Anders ausgedrückt: Für ca. 500 - 550 Euro (oder 800 mit High-End-Netzteil beim Aries Mini) hat man nie zuvor besser klingende Digital-Musikplayer bekommen.
Der Aries Mini kann dem schon sehr überzeugenden Bluesound Node 2 mit einem noch farb- und kontrastreicheren Klangbild (bei gleichen Musikfiles, selbstverständlich) sogar noch überholen. Mit dem optionalen Linearnetzteil wird der Vorsprung sogar noch deutlicher, denn der Mini gewinnt damit klar an Feinauflösung, Abbildungstiefe und vor allem Ruhe im Klangbild. Es ist zwar ein arg strapaziertes Bild, aber er klingt damit viel
analoger. Hervorragend! Noch etwas mehr Klang ist theoretisch mit dem großen Aries und „Femto Clock“ möglich, also einer stabileren Taktverbindung. Andererseits bin ich mir ziemlich sicher, dass bei Nutzung an einem hochklassigen DAC wie dem Devialet das optionale Netzteil deutlich größere Auswirkungen auf den Klang hat.
Über einen hochwertigen analogen Kopfhörerverstärker (Musical Fidelity MX-HPA, Test in Kürze) habe ich noch (kurz) die Wandlerqualitäten der beiden Kandidaten ausgelotet. Im direkten Vergleich zu dem etwa 1.000 Euro teuren MX-DAC von Musical Fidelity, der speziell für den MX-HPA entwickelt wurde, konnten sich die über ihre Analogausgänge an den HPA angeschlossenen Node 2 und Aries Mini durchaus gut behaupten, aber nicht durchsetzen. Ich mutmaße, dass die analogen Ausgangsstufen der Streaming-Player auf einem vergleichsweise einfachen Level sind. An ihren internen Wandlern dürfte es weniger liegen, dass der MX-DAC am Kopfhörerverstärker ein erheblich knackigeres und atmosphärischeres Klangbild erzeugen konnte. Für höchste Klanggüte empfehle ich daher einen externen Topklasse DAC am Node 2 und Aries Mini zu verwenden. Wer gar keinen oder nur einen einfacheren DAC im Verstärker hat, sollte die Wandler der beiden Streamer aber nicht unterschätzen und diese unbedingt auch mit ihren Analogausgängen ausprobieren.