Test: Bluesound Pulse Mini Wireless Netzwerk-Lautsprecher (UPDATE)
Bluesound Pulse Mini im Praxistest – Benutzung und KlangHat man sich an die Nicklichkeiten erst mal gewöhnt, lässt sich das Bluesound-System insgesamt recht einfach und intuitiv bedienen. Ein grundsätzlicher Nachteil solcher Lösungen ist aber schwer wegzudiskutieren: Man benötigt für eine umfassende Steuerung und Kontrolle stets einen eingeschalteten Computer oder ein iDevice. Nur mal eben die Lautstärke ändern oder den Titel skippen, ohne zum Gerät zu laufen? Das Smartphone oder Tablet muss dafür erst mal eingeschaltet und entsperrt werden und ggf. muss man noch in die App wechseln. Immerhin: Am Node 2 (Test nächste oder übernächste Woche) gibt es einen Anschluss für IR-Empfänger.
Klanglich liefert der Pulse Mini ein gemischtes Ergebnis. Die schlechte Nachricht: Im Stereobetrieb hat mir das Ergebnis nicht sonderlich gut gefallen. Es will sich einfach kein anständiges Stereopanorama mit präziser Ortbarkeit von Stimmen und Instrumenten zwischen den Lautsprechern einstellen. Alles ist sehr wischiwaschi und wenig lebensecht. Sieht man sich die Chassisanordnung näher an, ist das allerdings auch nicht sehr verwunderlich. Der Pulse Mini ist vornehmlich als One-Box Sterolautsprecher konzipiert, der Mitten und Höhen über zwei seitlich positionierte und nach außen abstrahlende Schallwandler ausgibt. Bei nur einem Lautsprecher macht das Sinn, um eine möglichst breite Stereobühne aus einem einzelnen Gehäuse vorzugaukeln. Im Stereobetrieb ist diese Anordnung hingegen kontraproduktiv und es gibt auch keine DSP-Klangeinstellung, um den Klang für diese Betriebsart zu optimieren.
Apropos DSP: Die Möglichkeiten zur Klangregelung beschränken sich auf Regler für Höhen und Bässe. Spezielle Ortsfilter zur Anpassung an den Aufstellungsort, oder gar eine Einmessung wie bei Sonos Play:5, gibt es momentan nicht.
Die gute Nachricht: Als Einzellautsprecher macht der Pulse mini eine sehr gute Figur. Er klingt für die Größe erstaunlich kraftvoll und dynamisch und kommt in seiner Gesamtperformance fast an so überzeugende Geräte wie den B&W Zeppelin heran, der 150 Euro mehr kostet, aber nicht multiroom-fähig ist. Dessen Feinauflösung und Strahlkraft in den Höhen, sowie seine Basspräzision erreicht der Pulse Mini zwar nicht ganz, aber für seine kompakten Abmessungen gibt sich der Bluesound-Speaker keine Blöße.
Was vielen Hörern sicherlich gut gefallen wird, ist sein mehr als anständigen Grundton und Bassvolumen. Die Musik wirkt stets vollmundig und warm, ohne lästiges Dröhnen, sofern man eine passende Aufstellung gewählt hat. In Ecken oder auf mitschwingenden Regalen könnte es erforderlich sein, den Basspegel etwas abzusenken, damit es nicht mulmig wird.