Test Bluetooth-Kopfhörer beyerdynamic Amiron Wireless Copper – Der mit dem Kupferkopf tanzt
Der Amiron Wireless Copper in der PraxisDie Kopfhörer von beyerdynamic mögen auf den ersten Blick etwas unspektakulär und für manchen Geschmack auch etwas altbacken aussehen (andere finden es „Retro-Schick“). Daran ändert auch das Kupfer-Chi-Chi des Testgerätes nicht viel. Aber die Heilbronner haben viel mehr Erfahrung als die meisten anderen Hersteller, wenn es um Ergonomie und Praxistauglichkeit geht. Gerade bei den Over-Ear-Kopfhörern fällt mir das immer wieder auf: Die schlichten, runden Gehäuse mit ihren weichen Ohrpolstern rasten förmlich auf dem Kopf ein und sind in Sachen Langzeit-Tragekomfort stets auf Top-Niveau. Da fallen auch die rund 400 g Gewicht des Copper (20 g mehr als bei der Version ohne Kupfer) überhaupt nicht auf.
Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass es sich hier nicht um einen Kopfhörer mit maximaler Außengeräuschdämpfung handelt. Der Amiron Wireless Copper klemmt sich nicht mit hohem Druck über die Lauscher und nutzt keine (Kunst-) Lederpolster zur Abdichtung. Dennoch sitzt er auch bei (nicht übertrieben heftigen) Bewegungen sehr sicher. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass man sich unter den Hörmuscheln des Amiron nicht fühlt, als würde einem der Kopf unter Wasser gedrückt. Es gibt mit ihm kein mulmiges Rumpeln, man hört nicht sein eigenes Blut pumpen und auch im Kabelbetrieb übertragen sich bei Berührung der Leitung keine Geräusche in die Hörer. Kurz: Der Amiron Wireless Copper ist einer der am angenehmsten zu tragenden geschlossenen Kopfhörer, die ich kenne. Fühlt sich fast schon wie ein offener Kopfhörer an. – Top!
Die einzelnen Funktionen – inklusive der MOSAYC Klang-Personalisierung – möchte ich hier nicht ausführlich darlegen. Diese decken sich mit denen des
hier getesteten On-Ear-Modells Aventho Wireless, wo ich das schon mal ausführlich beschrieben habe. Nur ein Tipp: Führen Sie die Klangpersonalisierung mindestens zwei mal durch. Beim ersten Mal muss man sich noch ein wenig an den Prozess gewöhnen und verpasst vielleicht am Anfang ein paar Töne. Ein paar Tage später, wenn der Kopfhörer richtig eingespielt ist, sollten Sie die Prozedur nochmals durchführen.
Der kleinere On-Ear-Bruder Aventho Wireless.Auch die Bedienung über die berührungsempfindlichen Außenseiten der Gehäuse ist praktisch identisch mit der des Aventho. Über diverse Touch- und Wischgesten lassen sich die üblichen Funktionen wie Lautstärke, Titelsprünge, Gesprächsannahme etc. steuern.
Zum Ein-/Ausschalten muss am rechten Gehäuse eine Taste ziemlich fest gedrückt und relativ lange gehalten werden. Das ist im Vergleich zu der Schalterlösung der zuvor erwähnten B&W-Kopfhörer etwas umständlicher, zumal man die beinahe bündig im Gehäuse versenkte Taste nicht so gut fühlen kann. Aber das ist nur eine Frage der Gewöhnung, kein wirkliches Manko. Ebenso muss man sich mit den Touch-Gesten zur Steuerung erst mal vertraut machen. Direkte, mechanische Bedienelemente finde ich persönlich besser, aber auch so funktioniert es gut.
Aufgeladen wird der Amiron Wireless Copper übrigens über ein mitgeliefertes USB-A-auf-C-Kabel. Für den passiven Betrieb liegt außerdem eine 1,2 m lange Leitung mit 3,5 mm Klinkensteckern und integrierter Fernbedienung bei. Dank der Klinkenbuchse am Hörer lassen sich für daheim auch längere und bessere Kabel anschließen.