Test Bluetooth-Kopfhörer beyerdynamic Amiron Wireless Copper – Der mit dem Kupferkopf tanzt
Amiron Wireless Copper – Klang und FazitDer klangliche Gewinn mit der Einmessung ist natürlich von Gehör zu Gehör unterschiedlich. Bei mir hat die Einmessung eine Wirkung, ähnlich der einer guten Loudness-Schaltung, aber auch mit Auswirkungen in den Mitten und Höhen. Es wird gefühlt lauter und der Klang farbstärker, aber nicht übertrieben. Gerade für die Nutzung unterwegs ist das ein deutlicher Gewinn. Wie stark die Korrektur wirken soll, lässt sich über die App stufenlos einstellen – oder ganz abschalten. Zuhause würde ich den Kabelmodus an einem guten Kopfhörerverstärker vorziehen, was eine noch natürlichere und straffere, kontrolliertere Wiedergabe ermöglicht.
Hier zeigt sich auch, dass Bluetooth trotz AAC (an iDevices) oder aptX (via Mac verfügbar) noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Im Kabelmodus und an einem guten kleinen Kopfhörerverstärker wie dem iFi Audio ZEN DAC (
Testbericht) angeschlossen lebt die Musik deutlich mehr auf, wirkt frischer, transparenter, feinsinniger.
(Nebenbei: Auf diesen Punkt ist der Hersteller auch zurecht ziemlich stolz, denn die tolle klangliche Abstimmung wird hier rein „manuell“ erzielt und nicht durch DSP-Klangverbiegerei. Andere Entwickler machen sich diese Mühe nicht, sondern verlassen sich voll auf die digitalen Helferlein. Im Passivmodus [sofern überhaupt vorhanden] klingen die dann gar nicht.)
Allerdings muss dazu gesagt werden, dass man bei dem Klangvergleich BT vs. passiv natürlich auch die Elektronik mit einbeziehen muss. Der im Kopfhörer verbaute DAC und Verstärker, sowie die ggf. angewendeten DSP-Kurven lassen keinen 1:1-Vergleich zu.
Der entscheidende Punkt hier ist, dass der Amiron Wireless Copper insgesamt auf einem Niveau nahe meines langjährigen Referenzkopfhörers beyerdynamic T 1 spielt. Zwar erreicht er nicht ganz dessen Schnelligkeit, kann keinen so schön federnden Bass zaubern und auch nicht so klare Mitten und Höhen, doch wirklich weit entfernt vom T 1 ist er nicht!
Das ist eine wirklich gute Nachricht, denn der Amiron Wireless Copper ist dem T 1 in Sachen Vielseitigkeit deutlich überlegen. Man kann ihn zuhause genauso gut wie unterwegs nutzen. Und im passiven Kabelmodus ist er weitaus weniger anspruchsvoll, was die vorgeschaltete Elektronik angeht. Und das für nur 50 Euro mehr. (Der T 1 kostet aktuell 749 statt 999 Euro UVP.)
FazitDamit steht fest: Der Amiron Wireless Copper – wie auch sein nicht verkupferter Bruder – gehören zu den klanglich besten Bluetooth-Kopfhörern überhaupt und sind auch als Heim-Kopfhörer eine Wucht! Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt, die praktischen Eigenschaften sind beyerdynamic-typisch ausgereift und gut durchdacht und auch der Tragekomfort lässt kaum Wünsche offen.
Das „Made in Germany“ auch mal ein paar Euro mehr kostet, dürfte jedem klar sein. Meiner Meinung nach sollte es uns das aber wert sein, zumal man sich hier nicht auf Kompromisse in der Technik (und im Service!) einlassen muss.
Der Amiron Wireless Copper ist die perfekte Kombination aus drahtlosem Reisekopfhörer und anspruchsvollem Heimkopfhörer mit noch mehr Klangpotential im passiven Kabelbetrieb an hochwertigen Kopfhörerverstärkern.
Erhältlich im
beyerdynamic Online-Shop, via
Amazon oder im Fachhandel.
Plus/Minus beyerdynamic Amiron Wireless Copper+ Spitzenklasse-Klang auch mit Bluetooth
+ sehr gute Ergonomie
+ Einmessung auf das Gehör
+ echter Passivmodus mit Kabel (noch höheres Klangpotential)
+ sehr gute Akkuausdauer
+ hochwertige Materialien und gute Verarbeitung
+ unterstützt alle gängigen BT-Audio-Protokolle
– Als Reisekopfhörer ziemlich groß