Test Cambridge Audio AXN10: Preiswerter Musik-Streamer und DAC mit gelungenem Bedienkonzept
Cambridge AXN10 in der PraxisDer AXN10 ist kurz gesagt einer der am besten durchdachten und am einfachsten zu bedienende Audio-Streamer, die der Markt derzeit zu bieten hat. – Mit nur kleinen Abstrichen, die dem Preis geschuldet sind.
Im einfachsten Fall, bei Nutzung von LAN mit DHCP als Netzwerkverbindung, gelingt die Inbetriebnahme quasi Plug-and-Play. Ethernetkabel vom Router/Switch einstecken, Verbindung mit dem Verstärker herstellen, Stromkabel anschließen, einschalten. In der zugehörigen StreamMagic-App erscheint der AXN10 als neues Device und es können noch ein paar Einstellungen nach Bedarf vorgenommen werden. Etwa dem Gerät einen anderen Namen geben, um ihn in einem Multiroom-Setup eindeutig zuordnen zu können.
Der Rest erklärt sich eigentlich bei der Benutzung von selbst. Natürlich muss man sich mit jeder Anwendung erst mal ein wenig orientieren, aber die StreamMagic-App bietet keine Fallstricke. Übrigens ist die App komplett von Cambridge selbst entwickelt, wofür rund ein Dutzend Entwickler fest angestellt sind. So eine große eigene Software-Abteilung leisten sich nicht viele Konkurrenten.
Ein paar Screenshots aus der StreamMagic-App. Die von Cambridge selbst entwickelte App gehört zu den ausgereiftesten und intuitivsten am Markt.
Weitere Dinge in der Praxis erweisen sich als sehr lobenswert. So ist beispielsweise der Stromverbrauch im Standby-Modus mit Netzwerkbereitschaft mit 2,6 Watt (WLAN) bzw. 2,4 W (LAN) sehr gering. Andere Streamer genehmigen bei Netzwerkbereitschaft gerne mal zwischen 6 und 12 Watt (manche sogar noch mehr, was dann aber nicht mehr EU-konform ist). Wer besonders sparsam sein will, kann einen Eco-Standby mit 0,4 W aktivieren. Dann kann der AXN10 aber nicht mit der App aufgeweckt werden, sondern nur über die Taste am Gerät.
Auch im Betrieb gehört der AXN10 mit gerade einmal 3 Watt zu den kleinsten Verbrauchern im Haushalt. Trotzdem ist eine zeitlich einstellbare automatische Abschaltfunktion bei Inaktivität vorhanden.
Was in der Welt der digitalen Streaminggeräte immer noch eine Ausnahme ist: Der Cambridge merkt sich die zuletzt gespielte Quelle und startet diese automatisch, wenn das Gerät wieder in Betrieb genommen wird. Zumindest bei Internetradio klappt das hervorragend. Bei Playlists aus Streamingdiensten hängt das auch von anderen Faktoren ab. Aber hier? Ein kurzer Druck auf die On/Standby-Taste im Vorbeigehen, und drei Sekunden später spielt der letzte Sender. Auch das Umschalten auf eine andere Web-Station über die Preset-Tasten geht sehr flott.
Spotify oder Tidal Connect werden unterstützt. Das heißt, man verwendet einfach die jeweilige App des Streamingdienstes und wählt den AXN10 als Ausgabegerät aus. Andere Dienste ohne Connect, wie Qobuz,werden in der StreamMagic-App bedient. Für Roon-Nutzer ist alles klar, denn der der AXN10 ist Roon Ready.
Ob per LAN oder WLAN verbunden, die Wiedergabe war im gesamten Testzeitraum über vier Wochen) stets absolut stabil. Auch sonst gab es keine Abstürze oder sonstige Hick-Up’s zu beklagen.