Test Cambridge Audio DacMagic 200M: Vielseitiger Musikhelfer für Desktop oder Wohnzimmer
DacMagic 200M – Klang und FazitZu meiner tiefsten Verwunderung scheint es tatsächlich noch immer Menschen zu geben, die fest davon überzeugt sind, dass Elektronik, egal ob digital oder analog, keinesfalls für Klangunterschiede sorgen kann und dass einzig und allein die Lautsprecher den Klang bestimmen. – Erschreckend! Es braucht wirklich keinen High-End-Kopfhörer, um die klanglichen Vorteile eines solchen DAC gegenüber dem Direktanschluss am Mac hören zu können. (Ein gesundes Hörvermögen vorausgesetzt.) Die allermeisten kabelgebundenen Hörer auch in niedrigeren Preisklassen profitieren enorm von so einer Anschaffung.
Dem DacMagic 200M habe ich mit verschiedenen dynamischen und magnetostatischen Kopfhörern im Preisbereich zwischen 300 bis 3.300 Euro auf den Zahn gefühlt. Darunter
Sonus faber Pryma,
beyerdynamic T 1 II,
Dan Clark Audio Aeon2 und weitere. Erste Erkenntnis: Zwar hatte der DacMagic keine Mühe, den beyerdynamic T 1 II zu hohen Lautstärkepegeln zu treiben, doch das Klangbild des 600-Ohm-Hörers war damit nicht so frisch und mühelos, wie ich den Heilbronner Spitzenkopfhörer an einigen deutlich leistungsstärkeren Amps kennengelernt habe. Allzu hochohmig sollte der Hörer also nicht sein.
Mit dem magnetostatischen Dan Clark Aeon II (13 Ohm und 92dB/mW) hatte der DacMagic hingegen ganz erwartungsgemäß weniger Mühe. Die Darbietung klang wunderbar dynamisch und fein aufgelöst. Ähnlich leichtes Spiel hatte der Cambridge mit den weniger hochohmigen dynamischen Kopfhörern im Test. Saubere und tiefe Bässe mit hoher Kontrolle machen im Vergleich zu weniger fähigen Kopfhörerverstärkern (wie denen in Computern oder Smart-Devices) klar, wo hier der Hammer hängt.
Allerdings musste der DacMagic noch gegen den preislich deutlich günstigere
iFi Audio ZEN DAC (ca. 150 Euro) antreten. Der ZEN DAC bietet zwar keinen so aufwendigen DAC-Chip und keine ganz so hohen Samplingraten, hat dafür aber eine zumindest zweistufig umschaltbare Gain-Anpassung, einen symmetrischen Kopfhörerausgang und eine gelegentlich nützliche Bass-Boost-Funktion („TrueBass“). Der kleine iFi hat eine ähnlich hohe – genauer gesagt sogar etwas höhere Ausgangsleistung (330mW@32 Ohm).
Eine harte Nuss! Nach längerem Hören über den ausgezeichneten Aeon2 konnte sich der DacMagic 200M mit einem etwas rhythmischerem Feingefühl und mehr Basspräzision leicht vom ZEN absetzen. Aber riesig waren die Unterschiede hier nicht. Nicht wenige Nutzer dürften sie sogar für irrelevant halten. Das ist aber eine Frage des Anspruchs. Der ZEN DAC wird damit seinem Titel als Preis/Leistungs-Champion abermals gerecht.
Fazit – Gelungen, aber nicht magischCambridge Audio macht mit dem DacMagic 200M vieles richtig, doch beißt er sich an der deutlich günstigeren Konkurrenz von iFi Audio ein wenig die Zähne aus.
Seine Ausstattung und der Bauteileaufwand (hauptsächlich bezogen auf die Wandlerchips) ist gehobener Klassenstandard. Dank solcher Features wie MQA-Support und seiner Ein-/Ausgangsoptionen (einschließlich Bluetooth mit aptX) ist der DacMagic 200M dennoch eine vielseitige und weitgehend zukunftssichere Wahl.
Plus/Minus Cambridge Audio DacMagic 200M+ klasse Feinauflösung und stimmige Klangfarben
+ DSD und MQA-Support
+ Pre-Out variable/fixed
+ Vorstufenausgang auch symmetrisch (XLR)
+ USB, Coax und TosLink Digitaleingänge
– keine GAIN-Anpassung
– kein symmetrischer Kopfhöreranschluss
Disclaimer: Das Produkt wurde vom Hersteller für einen begrenzten Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. MTN oder der Autor haben vom Hersteller darüber hinaus keine Vergütung für diesen Testbericht erhalten. Der Hersteller schaltet aktuell auch keine Werbung auf MTN. Dieser Bericht spiegelt ausschließlich die persönliche Einschätzung des Autors wieder. Es handelt sich bei diesem Beitrag nicht um Werbung.