Test Cambridge Audio EVO 150: Dieser All-In-One Streamingverstärker zeigt der Konkurrenz (oft) die Rücklichter
Musikwiedergabe im Streaming-Zeitalter hat die Landschaft der "klassischen" HiFi-Geräte nachhaltig verändert. Die meisten Kunden verlangen nach gutem Klang, aber die Verkaufszahlen von Lösungen wie den Apple Home Pods (mini) oder der Masse an Bluetooth-Minilautsprechern zeigen auch, dass (neben dem Preis) möglichst einfache Einrichtung und Bedienung letztlich oft ausschlaggebender ist und deswegen beim Klang Abstriche hingenommen werden. Statt platzfressender Einzelkomponenten mit vielen Kabeln und umständlicher Verbindung mit dem Netzwerk soll alles möglichst kompakt und auch für "Lischen Müller" verständlich sein.
KompaktBezeichnung | | EVO 150 / EVO 75 |
Empf. Preis (€) | | 2.500 / 2.000 |
Sogenannte Streamingverstärker stellen einen guten Kompromiss dar, um klanglichen Anspruch und hohen Bedienkomfort unter einen Hut zu bringen, ohne die Bude mit dicken Kisten vollzustellen. Ihr Vorteil: Sie bündeln alles was zur Musikwiedergabe aus allen möglichen digitalen und analogen Quellen nötig ist in einem Gehäuse. – Außer (passiven) Lautsprechern. Hier hat der Kunde freie Wahl und kann nach seinem Gusto und Geldbeutel aus einem riesigen Angebot wählen. Sollen später mal bessere Speaker her, ist der Austausch kein Problem. Die Elektronik muss im Gegensatz zu Aktivlösungen, zu denen auch Home Pod & Konsorten gehören, nicht mit "entsorgt" werden. Oder umgekehrt: Soll aus irgend einem Grund die Elektronik getauscht werden, können bei Anschaffung eines neuen Streamingverstärkers die Lautsprecher weiter benutzt werden.
Vorstellung des Cambridge Audio EVO 150Der neue
Cambridge Audio EVO 150 und sein kleinerer Bruder EVO 75 bieten genau das: Ein Gerät und (im Idealfall) nur ein Stromkabel plus zwei Kabel zu den passiven Lautsprechern reichen für ein modernes, weitgehend zukunftssicheres Musiksystem, das auch höheren Ansprüchen genügt.
Auf einer quadratischen Grundfläche mit 305 mm Kantenlänge bietet der EVO ein gelungen minimalistisches Design, das dank netter Details wie den austauschbaren Seitenteilen ein echter Eye-Catcher ist. Im Lieferumfang befinden sich zwei paar Seitenpaneele, die dank magnetischer Befestigung im Handumdrehen austauschbar sind. Ein Paar in echtem Walnussholz, das andere in Schwarz mit einer wellenförmigen Struktur aus recyceltem Material. Dezente seitliche Lüftungsöffnungen und Schlitze an der Unterseite (die wie ein flacher Pyramidenstumpf geformt ist) sorgen für Kühlung. Das geschieht rein passiv und geräuschlos. – Keine Lüfter! Im Sichtbereich gibt es keine offen liegenden Schrauben.
Die Front des EVO 75/150 ziert ein hochauflösende Farbdisplay und ein großer Zweifach-Drehregler. Der innere schwarze Teil dient zur Lautstärkeregelung, der gerändelte Außenring u. a. zur Quellenumschaltung mit satt gerasterten Stufen. Auf den ersten Blick kaum sichtbar: rechts neben dem Display sind sechs vertikal angeordnete Tasten für weitere Funktionen untergebracht. Das Display hat keine Touchfunktion, wie beispielsweise der
hier getestete Konkurrent NAD M10, was aber, wie die Praxis zeigt, kein Nachteil ist. Eine unauffällige 3,5 mm Klinkenbuchse für Kopfhörer ist rechts unter dem Drehregler vorhanden.