Test Cambridge Audio EVO 150: Dieser All-In-One Streamingverstärker zeigt der Konkurrenz (oft) die Rücklichter
Cambridge Audio EVO 150 – Einrichtung und PraxisSo einfach geht das: Lautsprecher anschließen, Netzkabel am EVO anschließen. Weil der EVO keinen harten On/Off-Schalter hat, geht er sofort in Bereitschaft. Aus dem Standby (mit unter 1 W Verbrauch) wird er entweder über die Fernbedienung oder die auf den ersten Blick kaum erkennbare Power-Taste an der Front eingeschaltet. Nach der ersten Aktivierung erscheint ein Hinweis, sich die StreamMagic App aus dem Apple App Store oder Google Play Store auf das Smartphone oder Tablet zu installieren. Der Rest wird dann in der App erklärt.
Der EVO ist Roon Ready zertifiziert. Ist ein Netzwerkkabel oder WLAN verbunden, einfach in den Roon Audio-Einstellungen den EVO 75 aktivieren und schon ist er Spielbereit. Dabei unterstützt der EVO alle wichtigen Netzwerk-Steuerungsfunktionen – sofern in der App vom ECO- in den Netzwerk-Standby-Modus umgeschaltet wird. Dann kann der EVO auch von Roon aus aktiviert (einfach einen Titel starten) oder abgeschaltet werden. Eine automatische Abschaltfunktion nach voreingestellter Zeit ohne Signal (5 bis 120 Minuten) gibt es ebenfalls.
Doch auch ohne die
großartige Roon-Plattform gehört der EVO zu den komfortabelsten Vertretern seiner Art. Verantwortlich dafür ist die überdurchschnittlich gut gelungene StreamMagic-App des Herstellers. Cambridge Audio hat ja schon ein paar Jährchen Erfahrung auf dem Gebiet. Die App funktioniert auf dem Smartphone ebenso gut wie auf dem iPad, ist übersichtlich, intuitiv nutzbar und bietet Zugriff auf eine Welt voller Musik.
In der App können die Eingänge des EVO so konfiguriert werden, dass nur die tatsächlich genutzten in der Übersicht erscheinen. Das gilt auch für die verfügbaren Musikdienste. Dazu gibt es eine Menge anderer Optionen zur Gerätekonfiguration. Mac- und PC-User können das auch über ein Webinterface durch Eingabe der IP-Adresse in einen Browser erfolgen. Hier ein paar selbst erklärende Screenshots:
Zu den unterstützten Streamingdiensten gehören TIDAL Connect, Spotify Connect und Qobuz, plus unzählige Webradio-Stationen.
Und was ist mit Apple Music?Eine direkte Implementation von Apple Music in das Cambridge-Ökosystem gibt es natürlich nicht. Da spielt Cupertino nicht mit. Apple Music wird aber – einschließlich lossless – über AirPlay 2 unterstützt.
HiRes Lossless geht darüber nicht, was an Einschränkungen von AirPlay liegt und nicht am EVO. Die HiRes-Option von Apple Music kann aber auf anderem Wege genutzt werden, denn der EVO kann problemlos 24bit/192kHz und mehr verdauen. Dafür ist eine USB-Audio-Verbindung zwischen Mac und EVO 150 erforderlich. Der Cambridge verhält sich dann wie ein ganz normaler USB-DAC am Mac. Zur Erinnerung: Der kleinere EVO 75 hat keinen USB-Audio-Anschluss.
In der Summe aller Dinge – und ich habe im Laufe einiger Wochen wirklich viele Aspekte des EVO kennenlernen dürfen – ist die Praxistauglichkeit dieses Streamingverstärkers wirklich vorbildlich. Natürlich kann man immer irgendwelche Kleinigkeiten finden, die nicht ganz optimal sind, aber das fällt dann eher in den Bereich Erbsenzählerei.