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Test Cambridge Audio Melomania P100 – Ein Bluetooth Over-Ear, bei dem alles passt

Cambridge Audio P100: Funktionen und Bedienung

Bluetooth-Kopfhörer haben fast alle den selben Funktionsumfang – mehr oder weniger. Es gibt ein paar Ausnahmen, wie beispielsweise die AirPods Max von Apple, die besonders einfaches Pairing mit Apple-Hardware und 3D-Audio bieten, aber Apple ist auch einer der ganz wenigen Hersteller mit den nötigen Ressourcen, um nicht von der marktbeherrschenden Qualcomm-Technologie für Bluetooth und Codecs abhängig zu sein. Cambridge muss sich hier, wie 99% aller anderen, im Regal des Marktführers für Bluetooth-Audio-Lösungen bedienen.

Im Klartext bedeutet das: Der P100 kann, was alle anderen auch können. Und zwar neben der reinen Bluetooth-Wiedergabe dank eingebauter Mikrofone auch Telefonie, aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und „Transparenz“. Bei letzterem wird der Außenschall von den Mikrofonen aufgenommen und über die Treiber des Kopfhörers wiedergegeben, sodass es sich anhört, als würden die Gehäuse den Außenschall so gut wie gar nicht dämpfen. – Kennen wir alles schon.


Die gesamte digitale Signalverarbeitung und Wandlung läuft über die Qualcomm-Chips. Was nicht von der Stange und in dieser Preisklasse eher selten zu finden ist, sind die leistungsverstärkenden Schaltungen, die Cambridge selbst entwickelt und in Class-AB ausgeführt hat.

Wie die Funktionen bedient werden, liegt wieder völlig in der Hand der Kopfhörer-Entwickler. Cambridge hat sich beim P100 lobenswerter Weise für einen sehr konservativen und direkten Weg entschieden. Anstatt beispielsweise die Musiksteuerung und Umschaltung der ANC-Modi über hippe Touch-Felder in den Außengehäusen zu verwirklichen, was in der Praxis oft eher fummelig und fehleranfällig ist, sind für alle wichtigen Funktionen Tasten und Schalter in den beiden Gehäusen integriert. Die sind beim P100 gut fühl- und unterscheidbar. So gibt es am linken Gehäuse einen Schiebeschalter für On/Off und eine große Taste, mit der die ANC-Features umgeschaltet werden. Am rechten Gehäuse sind drei Tasten untergebracht. Die haben zwar teilweise Doppelfunktionen (Doppelklick für skip vor/zurück, kurz drücken oder halten für lauter/leiser), die man sich aber leicht merken kann.


Die Funktionen können auch in der zugehörigen App umgeschaltet werden. Hier lässt sich außerdem noch ein Modus für niedrige Latenz aktivieren, um etwa bei Videos oder Spielen einen lippensynchronen Ton zu erhalten. Die App bietet zudem Zugriff auf einige EQ-Funktionen mit sechs vorgegebenen Kurven (einschließlich „linear“) und der Möglichkeit, den Frequenzgang in sieben Bändern manuell zu manipulieren. Solche Kurven lassen sich auch abspeichern.

Sowohl die Bedienung der Hauptfunktionen am Kopfhörer, als auch die App-Features sind vorbildlich klar und logisch zu bedienen. Außerdem reagiert die Elektronik recht schnell. Nach dem Einschalten ertönt binnen einer Sekunde ein Sprachhinweis „Eingeschaltet“, gleich gefolgt von der Ansage „Gerät X verbunden“. Die deutlichen und klaren Sprachhinweise mit einer weiblichen Stimme in sauberem Deutsch lassen sich in der App auch deaktivieren.

Der P100 verfügt auch über eine Trageerkennung. Wurde diese in der App aktiviert, pausiert die Wiedergabe automatisch beim Abnehmen und wird beim wieder Aufsetzen fortgesetzt.


Neben der löblich einfachen Bedienung gefällt beim P100 auch der Tragekomfort. Mit 328 g Gewicht, einem mittleren Anpressdruck und gutem Halt bei Kopfbewegungen ist stundenlanges Hören kein Problem. Die passive Geräuschunterdrückung ist bereits recht hoch, sodass man das ANC längst nicht in jeder Situation benötigt. Wird es aktiviert, werden Geräusche vor allem im tiefen bis mittleren Bereich aber noch mal ein gutes Stück deutlicher ausgeblendet. Die Geräuschunterdrückung arbeitet erfreulich effektiv und geht nur mit wenig (unvermeidbarem) zusätzlichen Rauschen einher. Ohne ANC ist der Rauschteppich fast gleich null. – Sehr gut!

Kommentare

jeti
jeti07.09.24 09:29
Danke für den tollen und ausführlichen Bericht.
In der Regel bin ich (nicht mehr) ein Träger/Freund von Bügelkopfhörern,
aber der Melomania P100 macht wieder Lust darauf.
Lediglich 3D-Audio dürfe er für meinen Geschmack bieten.
Unterm Stich ein tolles Gesamtpaket.
+1
gevaugeh07.09.24 10:49
Vielen Dank für den Test, eigentlich hat mich der schon komplett überzeugt. Besonders das Thema mit der Nachhaltigkeit und das Design finde ich großartig. Ich muss jetzt nur noch schauen, ob es für den P100 andere Ohrpolster gibt. Ich vertrage weder echtes noch künstliches Leder an den Ohren, und bevorzuge daher Stoffe oder stoffähnliche Materialien. Daher nutze ich z.B. am Rechner sehr gerne meine alten Philips Fidelio X2.
+2
Huba07.09.24 17:01
Schön, dass es gut klingende Audioprodukte auch zu kleinem Geld gibt. Danke für den Test!
0
mistamilla
mistamilla07.09.24 19:06
Danke für den Bericht. Die auswechselbaren Komponenten scheinen wirklich sinnvoll. Habe mal ein Exemplar in den Warenkorb gelegt (kostet allerdings in der CH um CHF 299).
Ich habe mir damals nach dem Rewind-Bericht den Panasonic HD10 gekauft und war begeistert ob der Qualität (Passform und Klang). Später trübte sich das positive Bild, da die Ohrpolster sich aufzulösen begannen (zum Glück gibt's passende chinesische Nachbauten dafür), sowie hängt nun inzwischen auch die Polsterung am Kopfbügel in Fetzen runter und die lässt sich leider nicht wechseln (oder ich habe nichts passendes gefunden). Zum Vergleich: der Kunststoff am uralten (>42 Jahre) AKG K240 Sextett ist immer noch tadellos.
ITZA GOOTZIE
0
Dunnikin07.09.24 19:07
Tasten am Kopfhörer — ich liebe es 😍 Das ist wirklich viel besser als das nervtötende Getatsche an den Hörmuscheln.

Sehr schön ist auch, daß sich Batterie und Ohrpolster leicht wechseln lassen. Ein wirklich sehr interessantes Gerät.

Derzeit bin ich mit einem Bose QC45 unterwegs, bei dem sich auch die Polster und das Kopfband schnell wechseln lassen, für die Batterie gibt es einen Wechselservice. Nach mehreren Jahren hat die Batterie noch nicht gelitten, Ohrpolster und Kopfband habe ich gewechselt.

Den Cambridge halte ich jedenfalls auf dem Schirm, das scheint ein recht sympathischer Kopfhörer zu sein.
+1
Huba07.09.24 19:25
Sehr gut gefällt mit dieser Teil in der FAQ:

Wired Mode (USB C – USB C)

Laptop: Instead of using Bluetooth, or the 3.5mm connection, you can use the supplied USB cable to connect for audio. The audio that comes through the USB cable bypasses the wireless circuitry, so high resolution 24Bit / 96kHz will be supported depending on the audio source.

Mobile: Instead of using Bluetooth, connect the supplied USB-C – USB-C cable from your mobile device to your P100. High resolution 24Bit / 96kHz will be supported depending on the audio source.
+1

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