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Test: Canon EOS R6 – Die vielleicht vernünftigste High-End Fotokamera der Welt (und die bessere R5)

Die Canon EOS R6 im Feld

Fünf Daumen hoch bekommt Canon von mir dafür, dass sie es sich verkniffen haben, die AF-Eigenschaften der R6 gegenüber der R5 zu beschneiden. Beide Kameras nutzen die gleiche Technik (samt Prozessor) und Funktionsvielfalt zur automatischen Fokussierung mittels Canons eigenem Dual Pixel AF. Zahllose winzige Phasen-Detektoren direkt auf dem Sensor, die fast die gesamt Fläche des Bild-Chips einnehmen, sorgen für rasend schnelle Fokussierung auch bei schlechtem Licht oder bei sich schnell bewegenden Motiven.

Noch besser: Canon hat den AF dank Machine Learning inzwischen auf ein Niveau gebracht, das wieder zur Spitze heutiger AF-Technologien aufgeschlossen hat, wie im Hinblick auf Augenerkennung und Tracking.

Das allerbeste aber: Trotz zahlreicher Möglichkeiten zum „Feintuning“ der AF-Eigenschaften und zur Individualisierung auf ganz bestimmte Aufnahmesituationen, sind lediglich ein paar wenige Grundeinstellungen nötig, um ein echtes Set-and-Forget-Erlebnis zu erhalten. Also eine Einstellung, die fast jeder Aufnahmesituation gewachsen ist, ohne dass der Fotograf ständig etwas an den Einstellungen ändern müsste.


Bei mir sind das: AF mit Augenerkennung und Servo (Tracking), zusammen mit automatischer Priorität bei der Augenerkennung. (Die Kamera lässt sich auf Mensch- oder Tiererkennung priorisieren.) Es muss lediglich im Menü einmal der initiale AF Punkt in der Mitte aktiviert werden, mit dem man das Motiv kurz anvisiert und dann den Verfolgungs-AF den Rest machen lässt. Das funktioniert tatsächlich so gut, wie ich es noch bei keiner Kamera zuvor auch nur annähernd erlebt habe. Damit ist die R6 auch die erste Kamera, bei der ich mich voll auf den Verfolgungs-AF verlasse und nicht mit einem einzelnen Messpunkt arbeite, den ich manuell auf das Motiv verschieben muss. – Ein (für mich) völlig neues Gefühl von fotografischer Freiheit!

Natürlich ist auch dieses System noch nicht perfekt. Die Ausbeute an punktgenau scharfen Aufnahmen in den unterschiedlichsten Situationen ist aber enorm.

Dazu trägt auch der neue Sensor-Bildstabilisator (IS) bei, der ebenfalls ohne Abstriche dem der teureren R5 entspricht. Bis zu sagenhaften 8 Blendenstufen Wackelausgleich sollen damit möglich sein – je nach Objektiv und in Verbindung mit dessen IS. Im schlechtesten Fall aber immer noch etwa 5-6 EV. Im Gegensatz zu dem aus der E-M1 und deren Nachfolgern bekannten Stabilisatoren (bis zu 7,5 Blendenstufen in der E-M1 III bzw. X plus Objektiv-IS) wirkt der Wackelausgleich der R6 tatsächlich leicht überlegen – wenn auch im Grenzbereich nur rein subjektiv. So oder so ein fantastisches Ergebnis.

Im Menü der Kamera bei den Auto-ISO-Einstellungen lässt sich ergänzend festlegen, ob die Kamera eher höhere ISO mit kürzerer Verschlusszeit, oder umgekehrt, geringere ISO mit längerer Verschlusszeit wählen soll. Wer also viel unbewegte Motive fotografiert und eine ruhige Hand hat, kann die ISO-Automatik so besser ausnutzen.


Lowlight-Eigenschaften gehören ja seit Anbeginn der digitalen Foto-Ära zu den Haupt-Gesprächsthemen unter den Foto-Nerds. Auch ich war fleißig dabei. Ich erinnere mich an einige hitzige Diskussionen im Forum, die aus heutiger Sicht lächerlich unsinnig erscheinen. Was daran liegt, dass die Kameras inzwischen ein Niveau erreicht haben, dass High-ISO-Diskussionen und Rauschpixel-Vergleiche bei 200%-Darstellung nur noch echte Hardcore-Nerds interessiert. Canon hat mit dem Sensor in der R6 (der weitgehend dem in der Canon EOS-1D X Mark III entspricht) nicht nur beim Rauschen, sondern auch beim Dynamikumfang wieder weitgehend zur Spitze aufgeschlossen.

Im Vergleich zu den Möglichkeiten von Four-Thirds-Sensoren, mit denen ich schon seit Jahren völlig zufriedenstellend leben kann, ist die Rückkehr zum Vollformatsensor aber noch mal ein spürbarer Sprung nach vorn. So weit, dass ich mich auch bei der ISO-Wahl erstmals lieber auf die Automatik der Kamera verlasse, als diese stets manuell vorzugeben. Zusammen mit der Rauschunterdrückung der In-Camera erzeugten JPEGs, oder den nachträglich entrauschten RAWs, ist Rauschen eigentlich in keiner Situation mehr ein Thema. Bis ISO 25.600 lasse ich die Kamera einfach machen. – Von wenigen Ausnahmen abgesehen.


Mit den RAW- bzw. C-RAW-Files der R6 (.CR3) habe ich bislang mangels Zeit und geeignetem RAW-Prozessor (Canons DPP ist ein Graus!) noch nicht sehr intensiv beschäftigen können. Ebensowenig mit dem HEIF-Format, welches die R5/R6 bieten und das zukünftig großes Potential hat, zu einem brauchbaren JPEG-Ersatz zu werden. Das Thema werde ich noch mal in einem anderen Bericht angehen. Erstaunlich ist aber, wie gut und sofort einsatzfähig die JPEGs direkt aus der Kamera hier sind. Und wie viel Headroom diese z. B. bei Schattenaufhellung bieten. Mit einem iPhone-JPEG braucht man diese Regler in der Nachbearbeitung eigentlich gar nicht erst anfassen. Die JPEGs aus der R6 lassen demgegenüber deutlich mehr Spielraum. Wie auch immer das geht, denn letztlich sind auch das nur 8-Bit-JPEGs.


Wie bei praktisch allen Digitalkameras, mit denen ich bislang gearbeitet habe, tendiert auch die R6 manchmal zu einem etwas zu hohen Blauanteil. Nicht etwa aufgrund einer stark daneben liegenden Weißbalance. Das Problem tritt oft bei Produktfotografie auf. Etwa bei schwarz lackierten Geräten oder silbernen Metallen. Hier ein Beispiel:

Links im Bild haben die schwarzen und silbernen Elemente des Objekts vor allem in den Lichtern einen zu hohen Blauanteil. Rechts wurde der Blauanteil um 65% reduziert. An chromatischen Aberrationseffekten liegt es offenbar nicht.

Das Phänomen tritt bei der R6 deutlich seltener, gemäßigter auf, als bei den zuletzt getesteten Kameras von Olympus.

Abgesehen von solchen altbekannten aber leider nur selten behandelten Phänomenen ist die JPEG Out-of-Camera-Performance der R6 traumhaft gut. Auch was die Natürlichkeit der Farben im allgemeinen angeht.


Der Akku ist nur Mittelmaß
Der neue, gegenüber den Vorgängern leistungsstärkere Akku LP-E6NH (7,2V, 2.130 mAh, 16 Wh) hat in der R6 eine CIPA-Reichweite von rund 380 Aufnahmen (bei Nutzung des energiehungrigen EVF). Je nach Anwendungsprofil kann das für mehrere Tage reichen, oder es erfordert dringend den Kauf eines zusätzlichen Akkus als Wechselreserve. In meinem Fall reicht es in aller Regel locker über einen ganzen Tag. Die Reichweite ist damit nicht besser oder schlechter, als bisher mit Olympus gewohnt. Im großen Konkurrenzvergleich ist die Effizienz der R5/6 aber nur Mittelmaß.

Was ich mir wünschen würde, ist eine schnellere Lademöglichkeit. Egal ob per USB-C in der Kamera, oder im externen (mitgelieferten) Ladeadapter: es braucht immer ein paar Stunden, einen weit leergesaugten Akku komplett aufzuladen. (Eine exakte Zeitmessung habe ich noch nicht vorgenommen.)



Kommentare

Dante Anita12.09.20 09:42
Schöner Bericht!
@Sonorman: ist damit die Abkehr von Oly beschlossene Sache?
+1
sonorman
sonorman12.09.20 09:56
Ja. Ist beschlossen. Mit der R6 gibt es für mich keinen Grund mehr bei MFT zu bleiben.
+3
alephnull
alephnull12.09.20 09:58
Danke für den Artikel! Besonders die kompakte Zusammenfassung der jeweiligen Vor-/Nachteile R5 vs. R6 findet man sonst so nicht.

Stehe auch (vielleicht) vor der Entscheidung R5 oder R6. Tendiere aber im Moment eher zu R5.

„...für den richtigen Bildausschnitt lieber mit der richtigen Brennweite und mit den Füßen bzw. dem Zoom zu arbeiten...“

Die „richtige Brennweite“ heißt im Zweifelsfalle eben auch, das eine oder andere Objekte mehr zu kaufen UND (was mich zunehmend mit aufkommendem Alter stört) auch mit herumzuschleppen. Zooms sind zwar nett, aber auch hier sähe man sich irgendwie gedrängt, dann quasi als „Reserve“ noch parallel dieses oder jenes extra anzuschaffen und u.U. mit in die Tasche zu packen. Fussarbeit....ja, aber oft genug nicht möglich.

Mit den 22MP der 5D Mk III habe ich doch mehr gehadert als ich zunächst (von der Ur-5D kommend) dachte. Das Bessere ist des Guten Feind. Hätte man der R6 zumindest die 30MP spendiert wie bei der 5D Mk IV, wäre es ziemlich perfekt gewesen. Nun ja, man kann nicht alles haben.
+3
sonorman
sonorman12.09.20 10:11
alephnull
Große Crop-Reserven sind schon verlockend, das gebe ich zu. Aber im Moment brauche ich es zu selten. Eine Handheld-Pixelshift-Funktion wie in der E-M1 III würde mir völlig reichen. Das ist das Einzige, was ich in der R6 vermisse. Die technischen Voraussetzungen sind da, aber ich glaube nicht, dass Canon das per Firmware nachreichen wird.
0
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex12.09.20 10:30
Einen Pixelshift Mode würden sie eher bei der sowieso schon höher auflösenden R5 nachträglich bringen - wobei auch das unwahrscheinlich ist, da Gerüchten zufolge ja eine richtig hochauflösende R5s oder so kommen wird.
0
aibe
aibe12.09.20 10:34
Schöner Artikel. Derzeit habe ich die Oly M1 MII. Diese werde ich für "nur ein Body und ein Objektiv (12-100 F4) auf jeden Fall behalten, da es für mich die entspannteste, leichteste Kombination darstellt um bspw. eine Stadt zu erkunden. Für Portrait und Low Light spiele ich derzeit mit dem Gedanken wieder zurück zu Canon zu switchen. Da mich Videofunktionen nicht großartig interessieren schwanke ich derzeit auch stark zwischen R5 und R6. Für die R5 sprechen in meinem Fall primär die höhere Auflösung, da man leider manchmal bestimmt Perspektiven schlicht nicht einnehmen kann und man hierdurch dann doch noch einige Möglichkeiten gewinnt. Dual Pixel RAW finde ich per se auch recht interessant. Muss hierzu aber noch aussagekräftigere Tests finden damit das ggf. ein Kriterium wird oder eben nicht.
Hast du mit Dual Pixel RAW Erfahrungen sammeln können?
+1
macster10012.09.20 11:38
sonorman
Ja. Ist beschlossen. Mit der R6 gibt es für mich keinen Grund mehr bei MFT zu bleiben.

Welche Gründe gibt es denn für dich, von MFT wegzugehen?
0
Rasmidas
Rasmidas12.09.20 11:48
Mit der R5/6 hat ist Canon endlich im Spiegellosen Markt angekommen. Die EOS R war ja für viele Canon DSLR User kein guter Einstieg in den DSLM Vollformat Markt. Finde die R5 eine sehr gute Kamera. Endlich können die Canon DSLR User bedenkenlos umsteigen. Auch wir Sony Alpha User werden von dieser Konkurrenz profitieren. Was das Objektiv Angebot betrifft, ist der Sony E Mount Bereich noch weit führend. Das wird sich aber hoffentlich bald ändern. Speziell Sigma baut hervorragende Objektive zu einem fairen Preis. Da finde ich die Sony GM, Canon R und Nikon Z Objektive zu teuer. Nikon hat mit den Z Kameras einen guten Start hingelegt, muss aber jetzt gute Nachfolger präsentieren!
+2
teorema67
teorema6712.09.20 11:58
alephnull
Danke für den Artikel! Besonders die kompakte Zusammenfassung der jeweiligen Vor-/Nachteile R5 vs. R6 findet man sonst so nicht.

Ganz meine Meinung – danke für den Artikel und für viele andere für Kaufentscheidungen super hilfreiche!
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
sonorman
sonorman12.09.20 12:33
macster100
sonorman
Ja. Ist beschlossen. Mit der R6 gibt es für mich keinen Grund mehr bei MFT zu bleiben.

Welche Gründe gibt es denn für dich, von MFT wegzugehen?
Naja, die Gründe sind vielschichtig. Einer der Hauptgründe für meinen damaligen Wechsel zu MFT war, das Canon und Nikon seinerzeit zu sehr an den SLRs klebten und ich Mirrorless wollte. Die APS-C-Angebote (z. B. EOS M) lockten mich nicht. Auch Sony war damals noch keine ernsthafte Option. Mit der R5/R6 hat sich das Blatt nun gewendet und ich kann zu Vollformat zurückkehren. Das RF-Objektivangebot ist spitze, der RF-Mount ist mein Favorit und mit Canon kam ich immer gut zurecht. Das System ist auch kompakt und tragbar genug. Passt einfach alles. Das ist die Kurzform. Viele weitere Gründe spielten eine Rolle, die einen kompletten Artikel füllen würden.
+2
colouredwolf12.09.20 13:24
danke für den guten Bericht.
Die Vorstellung der R5 und R6 waren der Grund für mich, die RP zu kaufen. Auch sie ist besser als die teurere R. Und R6 war mir jetzt zu teuer. Aber die RP ist einfach die Vollformatspiegellose mit dem besten Kosten-Nutzenverhältnis. Un die RF-Objektive sind auch genial, hier investiert man nicht in das falsche System. Ich habe mir das 4-6.3/24-240 geholt, ein überragendes Objektiv. Einfach genial, trotz des großen Zoombereiches. Und dan noch das EF 4/16-35, eines der besten jemals von Canon designten Objektive. Hier war mir das 2.8/15-35 schlicht zu teuer. Und in den nächsten Tagen kommt noch das 1.8/25 hinzu und das 2/85.
Ein überragendes System wenn man auf Vollformat und/oder auf Mirrorless umsteigen möchte.
0
morpheus
morpheus12.09.20 14:49
"Aber wer eine 4K oder 8K-Kamera zum Daueraufzeichnen sucht, sollte sich ohnehin besser bei speziellen Videokameras mit aktiver Kühlung umsehen (wie die kommende Canon EOS Cinema 8K), anstatt bei Hybrid-Kameras mit Foto-Priorität, wie der R5 und R6."

Leider muss ich dir widersprechen, Canon biete die R5 z. B. explizit als Cam mit speziellen Videoeigenschaften an. Und dann nach wenigen Minuten 4K zu "überhitzen"?

Plus, um dann für Stunden nicht mehr nutzbar zu sein. Dazu die Preise Body plus Linsen liegen über dem der Mitbewerber, zu, Teil erheblich.
Coffee is always the solution
+3
Ely
Ely12.09.20 14:58
Verkleinerte Beispielbilder sagen leider so garnichts aus
+1
sonorman
sonorman12.09.20 15:03
morpheus

Leider muss ich dir widersprechen, Canon biete die R5 z. B. explizit als Cam mit speziellen Videoeigenschaften an. …
Aber mit Foto-Priorität!
Siehe auch dieses Interview
Johnnie – CineD: When looking at Canon’s official online marketing material, both Canon EOS R5 and EOS R6 were promised to be the “ultimate hybrid camera” and “ultimate content creation tool”. (https://www.canon-europe.com/ cameras/eos-r6/). Also, a “game-changing” tool was mentioned. (https:// www.canon-europe.com/cameras/eos-r5/). Now, looking backward, in your opinion, was this promise to customers fulfilled?

Katsuyuki Nagai-san – Canon: We stand by these claims – the EOS R5 and R6 are not dedicated video cameras, they are stills camera hybrids.

PS: Canon wird in Kürze seine EOS Cinema Kameras mit RF-Mount vorstellen. Wer unbedingt – aus welchen Gründen auch immer – stundenlange ungeschnittene 8K (oder 4K/120P) Aufnahmen machen muss, sollte besser auf die warten.
+1
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex12.09.20 17:39
Es wurde doch schon erwiesen, dass die Überhitzungswarnungen der neuen Canon Kameras systembedingt sind und nichts mit der eigentlichen Temperatur in der Kamera zu tun haben.
Manche spekulieren ja schon auf ein Firmware Update, dass die softwareseitigen Limitierungen lockert.
+3
olilech12.09.20 18:31
Leider ein sehr subjektiver Bericht, welcher stark von den Vorlieben des Autors beeinflusst ist.

Nur mal ein Beispiel:
sonorman
mit dem man das Motiv kurz anvisiert und dann den Verfolgungs-AF den Rest machen lässt. Das funktioniert tatsächlich so gut, wie ich es noch bei keiner Kamera zuvor auch nur annähernd erlebt habe.

Dann würde ich halt auch mal eine Sony a7r4, a7s3, a9mk2 etc. in die Hand nehmen. Die können das schon ne ganze Weile.

Nicht falsch verstehen, ich finde, dass die r5 und r6 richtig tolle Kameras sind. Sie spielen jetzt wieder absolut an vorderster Front mit. Leider gehen die Objektive des RF Systems momentan komplett an MEINEN Bedarf vorbei, deswegen ist das System für mich MOMENTAN NOCH uninteressant.

Bin aber sehr gespannt wo da die Reise hingeht.
+3
pogo3
pogo312.09.20 19:10
PS: Canon wird in Kürze seine EOS Cinema Kameras mit RF-Mount vorstellen. Wer unbedingt – aus welchen Gründen auch immer – stundenlange ungeschnittene 8K (oder 4K/120P) Aufnahmen machen muss, sollte besser auf die warten.
Ich hab´s noch nie verstanden warum man in Fotokameras die im Semi-Pro oder Pro Segment spielen zunehmend Videoeigenschaften implementiert. Ein Fotograf mit Pro-Anspruch braucht doch keine Videokamera mit der er ohnehin kaum auf Pro-Videoniveau glücklich werden wird, und umgekehrt gilt das selbige. Gibt es so viele Fotografen (immer Pro-Niveau) die dann so nebenbei mal auch etwas Video machen, inklusive allem Zubehör welches man dringender Weise dafür benötigt? Als Fotograf möchte ich am liebsten eine auf das wesentliche konzentrierte Foto-Kamera die nur dafür geschaffen die beste Leistung bringt, und keinerlei Kompromisse zu Videofunktionen machen muss. Selbst mit der R6 investiere ich wieder in Videofunktionalität die ich nie verwende werde.

Die R6 ist die wohl vernünftigste Foto-Video-Kamera der Welt, die gut Foto kann und ganz passabel auch Video. Die R5 ist irgendwie das Gegenteil davon oder auch nichts von beidem, weil Video kann die Videokamera dann doch wieder besser. Und das gilt dann auch wieder für die R6. Ich verstehe es nicht.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+4
olilech12.09.20 19:23
pogo3
Gibt es so viele Fotografen (immer Pro-Niveau) die dann so nebenbei mal auch etwas Video machen, inklusive allem Zubehör welches man dringender Weise dafür benötigt?

Ja, gibt es. Als Beispiel nenne ich mal den Hochzeitsfotografen. Oder im Urlaub auch mal Videos drehen ohne extra eine Videokamera mitschleppen zu müssen.

Als Hersteller kannst du es dir heutzutage kaum erlauben eine Kamera ohne Video Funktionen auf den Markt zu werfen. Ein Großteil der Kundschaft will es haben - auch wenn sie es kaum nutzen.

Die Kameras werden eh in erster Linie für den ambitionierten Hobbyfotografen gemacht. Als Berufsfotograf musst du wirtschaftlich sein und brauchst sicher nicht immer die neueste Kamera. Ich kenne da genug Kollegen die mit einer Canon 5Dmk2 arbeiten und fantastische Bilder machen.
+5
Borbarad12.09.20 19:46
Tja... so kann es sein... für mich ist die R5 die viel bessere R.. nicht unbedingt wegen 8k, sondern wegen dem deutlich besseren Gehäuse Und dem Vielen MP. Das er leichtert das Croppen , grade im Wildlife...

Noch habe ich 4/3 aber wahrscheinlich... wenn das mit EM1X und dem 140-400 nix wird.. werde ich end 2021 wechseln... entweder Z oder R... Entscheident wird hier das Teleangebot werden. Das 100-500 ist verlockend aber Nikon wird mit einem 200-600 kommen.. wenn das ähnlich dem Sony wird ... könnte ich zu Nikon tendieren.

B
0
Pallllo12.09.20 22:24
sonorman

Mein Weltbild ist dass die Videofunktion z.B. von Journalisten bei Pressekonferenzen oder Interviews im Gemenge gern genutzt wird: die halten einfach per Video drauf und holen sich dann das beste Standbild aus dem Video...
+2
lphilipp
lphilipp13.09.20 00:11
Pallllo
sonormanMein Weltbild ist dass die Videofunktion z.B. von Journalisten bei Pressekonferenzen oder Interviews im Gemenge gern genutzt wird: die halten einfach per Video drauf und holen sich dann das beste Standbild aus dem Video...
Na ja, lieber Pallllo, das hat gar nichts mit Deinem "Weltbild" zu tun! Es ist bittere Realität, daß viele Zeitungsredaktionen mittlerweile von ihren Mitarbeitern verlangen, für ihre Beiträge die Texte und die Bilder bzw. die Bilder und die Texte (so bei "ehemaligen" Fotografen!) sowie kurze Filme für die online-Ausgaben zu verfertigen.
Das merkt man besonders in den Lokalteilen und Beilagen an der Qualität der Texte bzw. der der Bilder.
Sonorman:
Danke für den Bericht! Ich werde trotz allem bei meiner Oly bleiben, beim "Spaziergang" mit einem Objetiv an der Handschlaufe baumelnd und einem weiteren Objetiv in der Jackentasche.
(NB: Linsen sind etwas für die Suppe, für ein Objektiv oder eine Lupe!
Man muß sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen! Albert Camus (Il faut imaginer Sisyphe heureux)
+2
BlueSun
BlueSun13.09.20 09:43
Die Preise sind für mich indiskutabel... den Mehrwert zu MFT bzw. Zugewinn in der Bildqualität kann ich mir bei den Preisen einfach nicht mehr schönreden.
Zumal MFT eben auch noch extrem günstig kann. Ne danke... meine einzige Sorge ist, jetzt wo Oly verkauft ist, das die Fotosparte und im speziellen MFT leiden wird. Panasonic legt derzeit auch mehr Aufmerksamkeit ins Kleinbildformat. Das alles lässt nichts gutes für MFT erahnen.
Aber warten wir es mal ab, ich werde noch eine ganze Weile an meinen Lumixen festhalten und meine GM5 einfach in der Jackentasche dabei haben.
+2
morpheus
morpheus13.09.20 12:18
Auszug aus Canon Pressetext:
Beeindruckend professionelle 8K 12-Bit-RAW-Videos können unter Verwendung der gesamten Sensorbreite aufgenommen und intern aufgezeichnet werden. Zusammen mit der Fokusnachführung auf Gesichter und Augen von Menschen und Tieren sorgt das für kinoreife Ergebnisse. Die EOS R5 setzt außerdem neue Maßstäbe für Videofilmer, die in 4K filmen. Man kann 4K DCI (volle Sensorbreite) und 4K UHD mit Bildraten bis 120 B/s (119,88 B/s) in 4:2:2/10 Bit Qualität aufnehmen. So gelingen beeindruckende, gleichmäßige Zeitlupenaufnahmen mit voller AF-Leistung. Für diejenigen, die höchste 4K-Qualität benötigen, bietet der 4K HQ-Modus eine atemberaubende Detailwiedergabe bei Bildraten von bis zu 30 B/s durch Oversampling des 8K-Materials.

Das alles für €4.300,–

Also nur zum Fotografieren?
Coffee is always the solution
0
sonorman
sonorman13.09.20 13:24
morpheus
Wer hat behauptet, die Kameras wären „nur zum Fotografieren“?
Alles was dort im Pressetext steht, stimmt ja auch. Canon hat aber ebenso sehr genaue Dokumente geliefert, mit welchen thermischen Belastungen diese Leistung einher geht und worauf sich die Benutzer einstellen müssen. Da die Kameras IN ERSTER LINIE Fotokameras sind, die AUCH hervorragende Video-Eigenschaften haben, aber NICHT als Ersatz für reine Videokameras gedacht sind, laufen alle Versuche, da irgend einen Skandal reinzudichten, auf pure Ignoranz der Fakten oder billiges Getrolle hinaus.

Dieses bereits zuvor verlinkte Interview klärt dazu einige Punkte.

Und noch mal: Es wird in Kürze spezielle EOS R-Kameras mit dem Zusatz CINEMA geben. Warum wohl?
+2
Pannacotta13.09.20 14:33
Zweifellos sind sowohl die R5 als auch die R6 sehr gute Kameras. Man könnte aber mit gleichem Recht die Panasonic S5 oder die Nikon Z5 als die vernünftigsten Kameras bezeichnen.
Ich habe mich übrigens für die Fujifilm XT-4 entschieden, die aufgrund ihres Preises sicher nicht vernünftig ist (aber dennoch super).
+1
olbea13.09.20 17:09
@sonorman

Vielen Dank für den kurzen HandsOn Bericht.
Da meine EOS 50D so langsam in die Jahre gekommen ist liebäugle ich mit Vollformat. Hatte es auf die aktuelle 5D abgesehen aber die R6 scheint besser zu meinen Wünschen zu passen. So langsam könnte ich schwach werden.
+2
locoFlo13.09.20 21:09
Ich sehe mich auch als Enthusiast und fühle mich jetzt nicht wirklich arm. Trotzdem kam ich mir nicht vorstellen 2600 für einen Body auszugeben, zumal die Gläser ja auch schwerer und teuerer als
andere Formate. Ist das die richtige Strategie bei sinkenden Verkaufszahlen?
Nobody dies as a virgin, life fucks us all. KC
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locoFlo13.09.20 21:12
Pannacotta
Ich habe mich übrigens für die Fujifilm XT- 4 entschieden, die aufgrund ihres Preises sicher nicht vernünftig ist (aber dennoch super).

Glückwunsch. Bin mit meiner XT3 auch sehr zufrieden. Habe mir neulich das 50-140 mit X2 Telekonverter zugelegt, ein Träumchen.
Nobody dies as a virgin, life fucks us all. KC
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adiga
adiga13.09.20 22:48
Danke für die interessante Gegenüberstellung. Persönlich würde ich zwar immer noch zur R5 tendieren. Allerdings müsste ich zuvor einen guten Preis für meine 5D Gehäuse und die Objektivsammlung kriegen... sollte wohl mal zum Händler pilgern. Wobei es wohl auch 2021 wird, ein kompletter Umtausch wird ja nicht billig und die Strassenpreise dafür hoffentlich sinken sobald die Gehäuse in Stückzahlen vorhanden sind.
+1
Raziel114.09.20 08:15
Bei mir kommt vermutlich bald eine R5 als neue Hauptkamera, die meine RP ersetzt bzw. diese zur Zweitkamera macht.

Obwohl mich Video garnicht so sehr interessiert (was hauptsächlich an der Dateigröße liegt, die schon ein einfaches 4K Video auf der RP hatte, an höhere Bitraten und Qualitätsstufen einer R5 will ich da garnicht denken), entscheide ich mich bewusst für eine R5. Die Auflösung spielt da sicher eine der größten Rollen. Nicht weil mir die R6 zu wenig hat, im Gegenteil, sie soll ja durch die neuen Filter eine Schärfe erreichen die wohl an die 26MP meiner RP rankommt, gleichzeitig aber durch ihren Sensor gutes ISO verhalte hat.

Nein der Grund ist einfach weil ich für die besten Shots natürlich nochmal von der beeindruckenden Auflösung profitieren kann und möchte (ohne Crop). Hatte erst gestern wieder ein Shooting einer Gruppe, bei denen man dann auch die Limits eines 26MP Sensors bemerkt hat. Aber auch für Portraits ist das natürlich was tolles.

Nachdem es beruflich verwendet wird ist natürlich der Aufpreis dann nicht mehr so wild. Beim letzten Kauf ging ich bewusst auf die günstigere RP (und habe es nie bereut), dieses mal investiere ich gleich in die beste Ausstattung und hoffe damit lange Glücklich zu werden
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