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Test Chord Hugo 2 – Kompromisslos high-endiger DAC/Kopfhörerverstärker für Desktop und unterwegs

Der Chord Hugo 2 in der Praxis

Eigentlich beginnt man zuerst mit dem Lob und den positiven Eigenschaften. Da der Hugo 2 inzwischen schon gut vier Jahre auf dem Buckel hat, möchte ich aber diesmal mit etwas Kritik beginnen. Der Anfang 2017 vorgestellte Hugo 2 besitzt zwei Micro-USB-Buchsen. Das ist für die Funktion zwar kein Manko, aber aus heutiger Sicht, wo sich USB-C-Verbindungen schon sehr weit durchgesetzt haben, sind die Micro-USB-Verbindungen einfach unpraktisch. Wer sich heute einen Hugo 2 kauft, der in Sachen Digitaltechnik noch immer ganz weit vorne ist und das auch noch auf Jahre bleiben wird, muss sich mit diesen Buchsen einfach arrangieren. Ging ja früher auch.


Als Mobilgerät genutzt ist die Akkuausdauer des Hugo 2 im Vergleich zu den meisten Bluetooth Over-Ear-Kopfhörern zudem mit max. 7-8 Stunden ziemlich begrenzt. Im Test mit dem sehr effizienten 25-Ohm-Kopfhörer TH909 von Fostex hielt mein schon viel gereistes Testmuster nur rund sechs Stunden durch, bis es sich abschaltete. Okay, sechs Stunden Musikbeschallung am Stück ist immer noch viel, aber ganz ursprünglich hieß es mal, der Hugo 2 solle deutlich länger durchhalten, als sein Vorgänger. Das scheint nicht der Fall zu sein.


Da sein Haupteinsatzgebiet vermutlich eher der Desktop ist, sei es im Büro, Hotel oder daheim, ist die Akkuausdauer aber vertretbar. Zumal der Energiespeicher eine ziemlich kräftige Class-A-Elektronik zu versorgen hat.

Zum Aufladen wird übrigens ein Steckernetzteil mit 2 A Ladestrom mitgeliefert. Außerdem kann der Hugo 2 natürlich auch an 5V-USB-Ports geladen werden, was mit 1 A aber entsprechend langsamer geht. Nach 24 Stunden konstanter Ladung geht der Hugo 2 in den sogenannten „intelligenten Desktop-Modus“, in dem der Akku weder geladen noch entladen wird. Die automatische Abschaltfunktion (nach 15 Min ohne Signal) des Hugo ist dann deaktiviert.

Ein Markenzeichen von Chord sind die kugelförmigen Tasten mit mehrfarbiger LED-Beleuchtung. Die jeweiligen Farben informieren über die verschiedenen Betriebszustände wie Samplingfrequenz, Ladezustand, ungefähre Lautstärke u.s.w. Das sieht cool aus und bietet zahlreiche Informationen ohne ein Grafikdisplay einsetzen zu müssen, ist aber auch gewöhnungsbedürftig. Denn die vielen verschiedenen Farbcodes muss man sich erst mal merken. Hier eine kleine Übersicht der Farben und ihrer Bedeutung an der jeweiligen Taste:


Nach Eingewöhnung, ist die Bedienung äußerst komfortabel. Insbesondere die Lautstärkeregelung mit der drehbar gelagerten Kugel in der kleinen Gehäuseerhöhung ist ein Genuss! Natürlicher und intuitiver geht es nicht, zumal die eigentliche Regelung, obwohl mit Chords spezieller Technologie verlustfrei auf digitaler Ebene durchgeführt, absolut stufenlos ist. Das mag sich nach einer Kleinigkeit anhören, ist aber ein echtes Highlight des Hugo 2 und ein großes Plus gegenüber LS-Regelung mittels Tasten.


Klanglich kann der Nutzer auf zwei Arten Einfluss nehmen: Über die linke Taste sind die verschiedenen von Rob Watts entwickelten Filtervarianten umschaltbar. Die bewirken alle nur sehr kleine und feine Änderungen des Klangbilds, sind für die Feinabstimmung auf den persönlichen Geschmack oder bestimmte Musik aber sehr hilfreich. Mit der Taste „X-PHD“ kann ein Crossfeed-Filter hinzugeschaltet und in drei Stufen variiert werden. Auf irgendwelche DSP-Equalizer und andere Geschmackverbieger verzichtet der Hugo 2 ganz bewusst.


Kopfhörer lassen sich wahlweise mit 6,35 mm oder 3,5 mm Klinke anschließen. Hugo hat diskrete Class-A OP-Amp Ausgangsstufen mit sehr geringer Ausgangsimpedanz (0,025 Ohm) und kann damit praktisch jeden dynamischen oder magnetostatischen Kopfhörer bis 600 Ohm mühelos treiben.


Kommentare

sockenpuppe_23430.10.21 10:38
Am Anfang des Artikels dachte ich, "Sowas werde ich mir erst kaufen, zumal zu einem solchen Preis, sobald endlich mal jemand etwas wie die Crossfeed-Funtion aus dem SPL Phonitor integriert. Warum macht das keiner?!" Okay, ordentlich Geld gespart!
Mit der Taste „X-PHD“ kann ein Crossfeed-Filter hinzugeschaltet und in drei Stufen variiert werden.
Verdammt, und nu?
+3
Hitman30.10.21 11:04
Eventuell ist der Sound am neuen MacBookPro ja nicht so schlecht aber dafür bekomme ich fürs Geld gleich noch einen Laptop dazu.
+5
macspock30.10.21 11:11
>Über die linke Taste sind die verschiedenen von Charlie Watts entwickelten Filtervarianten umschaltbar.

Charlie Watts???😉
R. I. P. 🥁
+1
sonorman
sonorman30.10.21 11:24
Rob Watts natürlich.
Danke für den Hinweis.
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ricoh30.10.21 12:23
Hitman
Eventuell ist der Sound am neuen MacBookPro ja nicht so schlecht aber dafür bekomme ich fürs Geld gleich noch einen Laptop dazu.

In Blindtests ist es ja so, dass der Mensch schon dann keinen Unterschied bei Verstärken mehr hört, wenn allein der Klirrfaktor einigermaßen gering ist. Alles weitere ist dann eher ein Placeboeffekt. Der tritt beim neuen MacBook Pro garantiert auch auf. 😉 Also denke ich, klingt das genauso gut.
-1
marcel15130.10.21 13:44
Über 2000€ und dann Micro-USB?
Mal ernsthaft, hört man zu den 10 mal günstigeren DACs um 200€ wirklich Unterschiede, die diesen Aufpreis rechtfertigen?
+1
WolfLe30.10.21 14:37
Wenn schon bessere Ausgänge für die Zukunft, dann bitte auch noch einen symmetrischen Ausgang - z.B. als Pentaconn.
+3
sonorman
sonorman30.10.21 15:17
WolfLe
Wenn schon bessere Ausgänge für die Zukunft, dann bitte auch noch einen symmetrischen Ausgang - z.B. als Pentaconn.
1. Ein symmetrischer Ausgang bedeutet keine höhere Zukunftssicherheit.
2. Er bedeutet auch nicht automatisch bessere Klangqualität.

Im Grundsatz stimme ich Dir aber zu, da Pentaconn auch aus Gründen der Robustheit und Kontaktsicherheit besser als 3,5 oder 6,35 mm Stereo-Klinke ist.
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frank1266
frank126630.10.21 15:29
Ich sage nur Chord Mojo, der kleine nur minder starke Bruder des Hugo (ohne den Hugo je gehört zu haben)
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frank1266
frank126630.10.21 15:37
Hier ein Verweis zu im Jahre 2017 von sonorman vorgestellten Neuerungen zu Chord Electronics:
0
41+1
41+130.10.21 16:03
sonorman
WolfLe
Wenn schon bessere Ausgänge für die Zukunft, dann bitte auch noch einen symmetrischen Ausgang - z.B. als Pentaconn.
1. Ein symmetrischer Ausgang bedeutet keine höhere Zukunftssicherheit.
2. Er bedeutet auch nicht automatisch bessere Klangqualität.

Im Grundsatz stimme ich Dir aber zu, da Pentaconn auch aus Gründen der Robustheit und Kontaktsicherheit besser als 3,5 oder 6,35 mm Stereo-Klinke ist.
Puristen meiden teilweise sogar die Symmetrische Signalführung da hier in das Signal eingegriffen wird (Auslöschung der Eintstreuung).
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sonorman
sonorman30.10.21 16:16
41+1

Puristen meiden teilweise sogar die Symmetrische Signalführung da hier in das Signal eingegriffen wird (Auslöschung der Eintstreuung).
Da wird nicht ins Signal eingegriffen, es werden höchstens (im Idealfall) Störungen auf dem Signal ausgelöscht. Eine Verschlechterung durch symmetrische Signalführung ist nicht zu befürchten. Allerdings macht es nur dann wirklich Sinn, wenn die auch die vorgeschaltete Elektronik einen symmetrischen Schaltungsaufbau hat.
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nicedayq30.10.21 21:27
Als Besitzer eines Chord Daves mit MScaler kann ich nur sagen: Mit dem Hugo kratzt man klanglich nur an der Oberfläche des derzeit technisch machbaren.
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scheibe brot
scheibe brot30.10.21 21:37
bestimmt ein endgeiles gerät, aber 2000 flocken, ist definitiv to much....

sockenpuppe_234
Am Anfang des Artikels dachte ich, "Sowas werde ich mir erst kaufen, zumal zu einem solchen Preis, sobald endlich mal jemand etwas wie die Crossfeed-Funtion aus dem SPL Phonitor integriert. Warum macht das keiner?!" Okay, ordentlich Geld gespart!
Mit der Taste „X-PHD“ kann ein Crossfeed-Filter hinzugeschaltet und in drei Stufen variiert werden.
Verdammt, und nu?

der hier zuletzt geteste qudelix 5k macht auch crossfeed, kostete aber nur 200,-€
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sonorman
sonorman30.10.21 22:00
scheibe brot

der hier zuletzt geteste qudelix 5k macht auch crossfeed, kostete aber nur 200,-€
Ja. Und der iFi hat ebenfalls Crossfeed. Aber die klingen beide bei weitem nicht so gut wie der Chord, wie ich in dem Test auch erwähnt habe.

Und wie nicedayc schon sagte, es geht immer noch ein Stück besser. Den MScaler hatte ich auch schon unter den Fittichen, aber „nur“ in Verbindung mit dem Hugo TT 2.
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shivaZ
shivaZ30.10.21 22:53
Oder vielleicht auf langen Bahnreisen…

... keine Ahnung wie "high" manche Buben hier unterwegs sind, aber persönlich erfreue ich mich auf solchen Touren eher den unproblematisch kabellosen (gerne ANC) Varianten, selbst wenn ich auf das letzte Glöckchen hinten links verzichten müsste (was zu beweisen wäre) .. Musik ist etwas, was Spaß machen soll, Lebensfreude generiert .. wenn ich da mit einem Skalpell ran muß (eine extra Handtasche fürs Gedöns mitnehmen soll), dann hört bei mir der Spaß auf, denn eigentlich will ich doch nur tanzen
ɔɐɯ ɔɐɯ ɔɐɯ - sometimes I sit and think, and sometimes I just sit
+2
john
john31.10.21 08:17
Wer sich nicht für HiFi-Elektronik im Preisbereich über 2.000 Euro interessiert, braucht an dieser Stelle gar nicht weiterzulesen
nanu. wozu ploetzlich der disclaimer? als wenn der nicht seit eh und je fuer sonormans dekadenz-artikel gelten wuerde…

das, was shivaz sagt.
biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.
-3
5omeone31.10.21 08:39
Toller Bericht, vielen Dank! 👍🏻
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Nebula
Nebula31.10.21 09:40
Das Geleuchte von Geräten geht mir echt auf den Keks. Wie gut, dass Apple sich weitgehend davon verabschiedet hat (Face ID scheint nicht perfektes Infrarot zu verwenden oder ich kann Infrarot sehen). Bei meinen eher einfach gebauten Abacus Aktivboxen konnte die LED einfach abklemmen, bei USB-Sticks, Festplatten und anderem Techkram geht das oft nicht. Ich hatte mal den Dragonfly DAC am iMac und der hat mir dann die halbe Wand beleuchtet. Für einen Filmeabend musste ich abklemmen. Ging unter anderem deswegen zurück.

Der hier getestete DAC wäre entsprechend für mich die Hölle auf Erden.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+3
cheers31.10.21 11:03
'n Kumpel hat gerade vom HiFi-Händler seines Vertrauens einen Cayin C9 zum Testen bekommen - gestern war er noch mit dem Laden der Akkus beschäftigt... Geht zumindest in die gleiche Preisklasse https://cayin.com/produkt/kopfh%C3%B6rerverst%C3%A4rker_c9/
+1

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