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Test DoorBird smarte IP Video-Türstation mit Gegensprechanlage – Wenn der Postmann zwei mal zwitschert

DoorBird D1101V – Praxis und Fazit

Das System funktioniert, wie gesagt, soweit einwandfrei. Zunächst hatte ich aber noch mit gewissen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Türstation ist über einen Repeater mit meinem WLAN verbunden. Die Distanz ist eigentlich nicht groß, aber der Empfang war nicht optimal, was ich auch aus der Anzeige in der FritzBox ersehen konnte, wo mir bei der ursprünglichen Aufstellung des Repeaters eine Signalstärke von -70 dBm und schlechter angezeigt wurde. Dadurch kam es gelegentlich zu Verbindungsabbrüchen.

Das Kuriose: In so einer Situation verbindet sich die Türstation nicht sofort wieder von selbst, wenn wieder Empfang ist. Nach Aussage des Supports dauert es bis zu einen ganzen Tag. Die Station startet sich nämlich einmal täglich selbst neu und erst dann wird auch die Verbindung zum WLAN wieder hergestellt. (Ein etwaig angeschlossener Türgong geht natürlich auch ohne Netzwerkverbindung.) Die einzige Möglichkeit, die Verbindung sofort wieder herzustellen, ist, die Station einmal kurz vom Strom zu trennen und somit einen Neustart zu erzwingen. Der dauert etwa ein bis zwei Minuten. Dann verkündet eine Stimme aus der Sprechanlage: „Erfolgreich mit dem Internet verbunden.“


Nachdem ich für den Repeater eine bessere Position gefunden habe und die Klingel dadurch einen besseren Empfang hat, kam es zu keinen Verbindungsabbrüchen mehr. Dadurch hat sich auch das Problem erübrigt, dass die Neuverbindung nach Abbruch nicht unmittelbar erfolgt. Ein ausreichend starker WLAN-Empfang ist also unbedingt nötig für den reibungslosen Betrieb.

Für meinen Geschmack dauert es etwas zu lang, bis bei Betätigung der Klingel die App mit einem Alarm reagiert und eine ggf. eingestellte Push-Meldung ankommt (die übrigens auch auf der Apple Watch landet). Ca. drei bis fünf Sekunden können vergehen – plus meine Reaktionszeit das iPhone in die Hand zu nehmen und die App aufzurufen. Da zehn Sekunden für machen Paketboten schon zu viel sind, ist jede noch so kleine Verzögerung kontraproduktiv. Auch dauert es beim Aufruf der App einige Sekunden, bis das Kamerabild zu sehen ist.


Um die Latenz für mich zu verringern, habe ich das System so konfiguriert, dass schon bei Bewegung in Sensorreichweite eine Meldung abgesetzt wird. Hierfür kann auch eingestellt werden, ab welcher Entfernung der Sensor reagieren soll (bis 6 m). Der "4D Bewegungssensor" soll angeblich nur auf Personen und nicht auf Tiere reagieren. Jedenfalls erhalte ich mit der Einstellung immer rechtzeitig eine Meldung. Bei Anbringung der Türstation an einem stark frequentierten Gehweg ist das natürlich keine Option, denn dann würde es ständig Push-Mitteilungen hageln.

Die Verzögerung, bis das Kamerabild nach Aufruf der App zu sehen ist, konnte ich stark reduzieren, indem ich die HD-Anzeige deaktivierte. Auf dem iPhone oder auch iPad bietet HD aus meiner Sicht keinen nennenswerten Qualitätsvorteil. Oder umgtekehrt: die Non-HD-Anzeige ist völlig ausreichend. Daher verzichte ich auf HD und habe stattdessen beinnahe sofort nach Aufruf der App ein Kamerabild.


Fazit: Das Türvögelchen zwitschert gut (meistens)
Die DoorBird-Türstation bietet neben einer hochwertigen und sehr robusten Verarbeitung große Kompatibilität und umfangreiche Konfigurationsmägichkeiten auf professionellem Niveau. Auch der Funktionsumfang und die Bedienung ist gelungen. Die App macht zudem einen sehr ausgereiften Eindruck und ist einfach und verständlich gestaltet.

Die von mir getestete ist nur die kleinste aller Türstationen des Herstellers. Es sind auch sehr viel komplexere Modelle für zwei bis 500 Partien erhältlich, aber der Funktionsumfang ist auch schon für das Einstiegsmodell enorm. Bisher konnte ich davon nur einen Bruchteil nutzen. Etwas schade finde ich, dass die Station nicht von vorhandenen 9V-Klingelanlagen gespeist werden kann, was den Installationsaufwand unter Umständen – wie bei mir – deutlich vergrößert. Davn abgesehen, und unter Berücksichtigung der im Text genannten Praxiserfahrungen ist die DoorBird auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Plus/Minus DoorBird
+ Hochwertige Türstationen für nahezu jeden Anspruch
+ solide Hardware, viele Gehäuse-Varianten/Farben
+ ordentliche Kamera und Gegensprechanlage
+ relativ einfache Einrichtung
+ zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten
+ umfassende Kompatibilität

– Benötigt 12V-Speisung
– Verzögerungen (bei WLAN, HD) könnten kürzer sein

Kommentare

Calibrator28.10.23 08:29
Ideal wäre eine Integration von PoE. Wenn man schon ein Stromkabel verlegen muss, könnte es auch direkt ein LAN-Anschluss sein.
+5
haschuk28.10.23 08:41
Cooler Bericht. Danke.

Die 12V machen schon Sinn. Das Ding ist als Aufrüstung für klass. Türsprechanlagen gedacht. Und die arbeiten sehr häufig auf 12V-Basis.
+6
Tom Macintosh
Tom Macintosh28.10.23 09:34
Hmm, wenn ich meine Unifi Klingel dazu sehe muss ich sagen... Da gibt es schon unterschiede. Danke für den Bericht und die Bilder. Damit weiss ich, dass ich alles richtig gemacht habe.

den schwarzen Balken habe ich mal entfernt damit man mehr sieht. War mal so ein Test für jemanden als Kaufentscheidung.
+2
sonorman
sonorman28.10.23 09:57
Calibrator
Stimmt, PoE wäre nicht schlecht. Setzt aber einen PoE-fähigen Switch voraus. Und wer wie ich nur WLAN als Option hat (LAN-Verkabelung zur Tür wäre zu aufwändig), dem nützt das auch nichts.

haschuk
Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ist hier zwar kein Trost, aber macht Sinn.
0
dam_j
dam_j28.10.23 10:03
Tom Macintosh
Hmm, wenn ich meine Unifi Klingel dazu sehe muss ich sagen... Da gibt es schon unterschiede. Danke für den Bericht und die Bilder. Damit weiss ich, dass ich alles richtig gemacht habe.

den schwarzen Balken habe ich mal entfernt damit man mehr sieht. War mal so ein Test für jemanden als Kaufentscheidung.

Yup, habe hier auch vor ca. nem Jahr DoorBord der ersten Gen gegen eine Doorbell Pro getauscht.

Vom persönlichem Geschmack des Designs welches bei DoorBord seit dem ersten Modell hängen geblieben scheint sehr ich bei UBI nur Vorteile.

Muss aber sagen das Doorbord definitiv Liebhaber hat, unser uralt Modell ging für fast 300,- Euro bei eBay-Kleinanzeigen weg
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+1
Levejong28.10.23 10:12
Da wir im gesamten Haus Netatmo Kameras verteilt haben bin ich natürlich zur Doorbell von Netatmo gegangen. vorhandenen zweidrahttechenik verwendet, da gibst dann noch nen kleinen Adapter von Netatmo (lieferumfang) somit keinerlei Änderung an der bestehenden Infrastruktur nötig. WLAN ist inkludiert und Videoaufnahmen spielt die Netatmo in die Apple Cloud auf Wunsch. Also meine Speicher und Apple nimmt dafür nichts extra weil im Konzept "Security" von Apple Home inkludiert.
Das einzige was nervt, hin und wieder ist die Latenzzeit vom Klingelzeichen bis ich es aufs Handy erhalte zu lange, Besucher sind dann schon mal gerne weg.. Ansonsten sehr zufrieden damit.

@Sonoman
Mich würde mal die Gründe Interessieren weswegen Du Dich gegen Netatmo entschieden hast das es keinerlei Folgekosten gibt (auch nicht beim abspeichern von Videos) und die Einbindung in vorhandene Home
Automatisierungen absolut problemlos ist.
+1
sonorman
sonorman28.10.23 10:34
Levejong
@Sonoman
Mich würde mal die Gründe Interessieren weswegen Du Dich gegen Netatmo entschieden hast das es keinerlei Folgekosten gibt (auch nicht beim abspeichern von Videos) und die Einbindung in vorhandene Home
Automatisierungen absolut problemlos ist.
Mir erschien die DoorBird-Hardware und -Vielfalt solider und Vertrauen erweckender. Auch, weil ich eventuell später noch mal weitere Systeme für mehrere Partien brauche. Netatmo hat ja nur die eine Türstation, wenn ich das richtig sehe. Dazu ist DoorBird ein deutsches Unternehmen. Kompatibilität mit zahllosen Zubehören wie Relais und SIP-Systemen war auch ein Grund.

HomeKit-Kompatibilität war mir nicht wichtig. Cloud-Aufzeichnung gibt es ja auch bei DoorBird, brauche ich aber nicht. Auch nicht die kostenlose Variante.

Letztlich war es reine Gefühlssache. Ob Netatmo die bessere Wahl gewesen wäre? Wer weiß! Ich denke aber nicht. Die Qualität der DoorBird ist schon echt gut. Nur den WLAN-Empfang muss ich noch etwas weiter verbessern. Dann kann ich auch HD wieder aktivieren.
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Levejong28.10.23 11:27
WLAN kein Thema bei mir, Router und Repeater sind nur je 5m weg im Haus. Dadurch das ich 4 weitere Kameras ums und im Haus verteilt habe, wollte ich für mich im System bleiben... Wenn d<s WLAN nicht geht dann ist es zumeist das beschissene MESH von Fritz das nicht logisch die WLAN Verbindungen realisiert... Manchaml verbindet sich die Kamera zu einem Repeater der 20m weit weg ist statt den zu nehmen der nur 5m weg ist. WLAN Empfang liefert der ausreichend. Und in der Fitz kann man nicht fis definieren welches End Device an welchen Router gehen soll. Zumindest habe ich das bisher nicht gefunden
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tk69
tk6928.10.23 13:15
Da bei mir WLAN nicht ankommt, kann ich solche für mich nützlichen Dinge nicht einrichten. Schade.
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Pallllo28.10.23 13:35
tk69
Da bei mir WLAN nicht ankommt, kann ich solche für mich nützlichen Dinge nicht einrichten. Schade.

Es gibt Systeme bei denen die Zweidraht-klingelleitung zur Türkamera ausreicht. Je nachdem wo die Klingelleitung im Haus endet muss dann dort WLAN oder Ethernet vorhanden sein.
Bei mir endet die Leitung im Zählerkasten wo auch der Klingeltrafo sitzt den man ggf. austauschen muss.
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djapple2
djapple228.10.23 14:27
Hab mir vor etwa drei Jahren die Unterputzvariante D2101V mit PoE eingebaut. Dazu noch einen Klingeltrafo, welcher über die App angesteuert wird. Somit hat man viele Möglichkeiten. Kann ich wärmstens empfehlen, funktioniert bisher problemlos.
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Nebula
Nebula28.10.23 18:26
Bekommt man vor Betreten des Grundstücks eigentlich eine Art Cookie-Banner zu sehen? Oder muss man heute grundsätzlich damit rechnen, dass das eigene Bild unbemerkt und ohne Zustimmung in der Cloud landet? Als Postbote würde nur noch mit Guy-Fawkes-Maske zustellen. Was war die Aufregung groß, als Lidl-Personal bei der Arbeit gefilmt wurde. Okay, es war damals der Arbeitgeber und die Zusteller werden hiervon nur per Location-Tracker auf Schritt und Tritt überwacht.

Ich bin echt froh, dass ich vielleicht noch 40 Jahre auf diesem Planeten habe. Dieser wachsende Kontrollwahn mit einhergehendem Grundmissvertrauen will bei mir einfach keinen Anklang finden. Und ja, ich weiß, dass Apple einen wahren Datenschatz über mich anhäuft. Bin gespannt, ob Tims Nachfolger diesen heben wird.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+3
marcel15128.10.23 20:08
Gibt es diese Geräte nicht schon länger? Bisher kam ja nicht wirklich was neues, auch eine HomeKit Integration lässt auf sich warten bzw. wurde eingestellt.
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meloen
meloen28.10.23 21:38
Es gibt von Doorbird auch einen 2-Draht auf Ethernet Adapter. Würde gleich zwei Probleme lösen: Das vorhandene Kabel hätte gepasst (kein teurer Elektriker erforderlich) und danach hättest du direkt Netzwerk gehabt und kein unstabiles WLAN.
+1
sonorman
sonorman28.10.23 21:54
meloen
Es gibt von Doorbird auch einen 2-Draht auf Ethernet Adapter. Würde gleich zwei Probleme lösen: Das vorhandene Kabel hätte gepasst (kein teurer Elektriker erforderlich) und danach hättest du direkt Netzwerk gehabt und kein unstabiles WLAN.
Und wie stelle ich damit die Verbindung zum Router her, wenn keine unbenutzten 2-Draht-Leitung dahin führen?
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exi
exi28.10.23 23:43
@sonorman Wie sichert man das teure Aufputzkästchen gegen verschwinden? Oder könnten Dritte mit dem Schächtelchen nichts anfangen, da feste Verbindungsparameter fehlten?
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dam_j
dam_j29.10.23 00:41
sonorman
meloen
Es gibt von Doorbird auch einen 2-Draht auf Ethernet Adapter. Würde gleich zwei Probleme lösen: Das vorhandene Kabel hätte gepasst (kein teurer Elektriker erforderlich) und danach hättest du direkt Netzwerk gehabt und kein unstabiles WLAN.
Und wie stelle ich damit die Verbindung zum Router her, wenn keine unbenutzten 2-Draht-Leitung dahin führen?

Naja, wenn du keine 2-Draht Verkabelung hast ist der 2-Draht Adapter wohl auch nicht das richtige für deinen Fall
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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dam_j
dam_j29.10.23 00:42
exi
@sonorman Wie sichert man das teure Aufputzkästchen gegen verschwinden? Oder könnten Dritte mit dem Schächtelchen nichts anfangen, da feste Verbindungsparameter fehlten?

Security Torx, mehr gibts ja auch bei der Konkurrenz nicht (wenn überhaupt).
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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Rumpelstilzchen
Rumpelstilzchen30.10.23 09:22
Ich hab mich nicht durch alle Kommentare gequält, aber den Artikel genau studiert. Für rund 1000€ ist das Teil deutlich überteuert! Vor allem weil es im Prinzip doch nicht so funktioniert wie der Autor es geplant hat. OK, kostenlose Speicherung der Videos sind ein Argument. Aber ob der "Normalnutzer" unbedingt auch ein beleuchtetes Namensschild und den Türöffner "braucht" wage ich zu bezweifeln. Besonders "aufgestoßen" ist mir, dass das System auch daran krankt, das die Reaktionszeit auf Klingeln und (endlich) Anzeige des Besuchers bei allen nicht-Profi-Systemen, die aber auch deutlich mehr kosten, >bescheiden< sind. Besonders wenn die Werbung einem vorgaukelt: Klingel, die App startet ohne Zeitverzögerung und auch der Kontakt zur Kamera ist sofort da. Das können nicht Mal Profi-Systeme wenn nicht parallel ein Computer mitläuft und das Bild quasi dort immer zu sehen sein könnte. Und dann ist sowas im Privatbereich verboten. Dauerhafte Kontrolle können nur staatliche Organe sich erlauben (oder "illegal" bei grossen Konzernen) Liegt daran, das der Normalbürger nicht wissen darf, wo er überall "illegal" beobachtet wird woraus sich die generelle Ablehnung gegen private Kameras in D begründet.
-3
sonorman
sonorman30.10.23 09:49
Rumpelstilzchen
Die getestete Variante kostet rund 540 Euro. Nicht 1.000. Der Rest war für Elektriker-Arbeiten. Ich dachte, Du hast den Artikel gelesen?
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Huba30.10.23 22:28
Wir hatten bei uns eine ähnliche Anforderung, nur dass wir auf eine Videoaufzeichnung verzichten können: Wir öffnen die Türe auch, wenn der Paketdienst gerade mal einen Bad-Hair-Day hat.

Für vergleichbar kleines Geld ist es eine Klingelanlage von Auerswald geworden
Anschluss per zweiadrigen Klingeldraht direkt bis in eine FON-Buchse der Fritz!Box (was eine Bohrung durch eine Wand nebst Strippenziehen bedeutete). Das System klingelt mit zwei Tastern (privat + geschäftlich) mit unterschiedlichen Signaltönen an angeschlossenen Fritzfon-Endgeräten oder auf im WLAN eingebuchte iPhones. Man kann damit Gegensprechen und ich werde per Mail benachrichtigt, wer wann wo geklingelt hat -- für unsere Zwecke absolut ausreichend, Ausserdem versorgt die Fritz!Box die hinterbeleuchtete Namensschilder.
Man könnte sogar aus der Ferne mit klingelnden Besuchern reden -- aber wir wollten es nicht übertreiben. Man kann ja auch einfach mal so nicht zu Hause bzw. erreichbar sein…
Das ganze wird Aufputz an die Wand gedübelt. Man kommt aber an die Schrauben nicht heran, dazu muss man das Gehäuse öffnen -- wofür man ein Spezialtool benötigt.
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