Test: Drei Desktop-Kopfhörerverstärker und DAC für Aufsteiger und High-Ender zwischen 230 und rund 1.800 Euro
Vorstellung der Testkandidaten von Musical Fidelity und AuralicDas Streben nach immer besserer Klangwiedergabe kann ein Hobby sein, aber auch zu einer echten Obsession werden. Die Nebenwirkungen einer solchen Leidenschaft betreffen in der Regel höchstens den Geldbeutel, denn gutes HiFi-Equipment ist nach wie vor kostspielig. Wer keine fünf- oder sechsstelligen Summen für dicke High-End-Anlagen ausgeben kann (oder will), der findet heute zum Glück in Kopfhörern eine vergleichsweise bezahlbare Möglichkeit, um in höchste Klangsphären vorzudringen. Mit einem guten Kopfhörer allein ist es aber nicht getan. Ohne vernünftiges Front-End kann auch der beste Kopfhörer nur begrenzt die angestrebten Glücksgefühle erzeugen.
Zwei Dinge sind normalerweise als Front-End für Kopfhörer erforderlich: Ein
DAC (Digital/Analog-Wandler) und ein
Kopfhörerverstärker (im folgenden abgekürzt KHV genannt). Und diese sind für den Klang mindestens so entscheidend wie der Kopfhörer selbst. Die standardmäßig in Computern oder den meisten Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets verbauten DAC/KHV können den Anspruch an höchste Klangtreue aus verschiedensten Gründen nicht oder nur sehr begrenzt erfüllen. Das hat sich inzwischen schon sehr weit herumgesprochen und zum Glück gibt es eine riesige Auswahl an besseren, externen Lösungen.
In diesem Bericht möchte ich Ihnen die folgenden drei, preislich sehr unterschiedlichen Angebote näher vorstellen, und der Frage auf den Grund gehen, ob sich die Investition in die teureren Komponenten auszahlt:
- Musical Fidelity V90: Ein kleiner, speziell für den Desktop gedachter KHV mit integriertem DAC für ca. 230 Euro (Amazon).
- Musical Fidelity MX-DAC und MX-HPA: Eine Gerätekombination bestehend aus separatem DAC für ca. 800 Euro (Amazon) und analogem, symmetrischem Kopfhörerverstärker für ebenfalls rund 950 Euro. (Amazon) – (Vertrieb: Reichmann Audiosysteme)
- Auralic Taurus MK II: Ein analoger, symmetrischer Class-A Kopfhörerverstärker für ca. 1.780 Euro (nicht via Amazon erhältlich) – getestet mit mehreren DACs aus unterschiedlichen Preisklassen. (Vertrieb: audionext.de)
Für den letztgenannten Auralic Taurus MK II gibt es zur Zeit leider keinen speziell dazu passenden DAC. Im Angebot des Herstellers, der sich auch für den
kürzlich getesteten Aries Mini Streaming-Player verantwortlich zeigt, gäbe es als ultimativen Spielpartner zwar den
Auralic Vega, aber dabei handelt es sich um einen eigentlich eigenständigen Digital Audio Prozessor und Vorverstärker, der allein rund 3.300 Euro kostet und den ich deshalb nicht zum Test hinzugezogen habe. Es wäre schön, wenn Auralic für den Taurus einen passenden symmetrischen DAC im Bereich um 1.000 Euro anbieten würde.