Test: Drei Desktop-Kopfhörerverstärker und DAC für Aufsteiger und High-Ender zwischen 230 und rund 1.800 Euro
Beschreibung Musical Fidelity V90Wer sich mit dem Thema schon ein wenig beschäftigt und gegoogelt hat, kennt sicherlich solche Lösungen, wie den Meridian Explorer² (
Amazon, ca. 250 Euro) oder Audioquest DragonFly (
Amazon, ca. 150 Euro). Dabei handelt es sich um vergleichsweise kleine, über den USB-Port gespeiste DAC/KHV, die gegenüber Direktanschluss an den Mac oder PC schon einen erheblichen Klanggewinn bringen, wie ich auch im Rewind-Test schon mehrfach festgestellt habe. Diese Geräte eignen sich aber nur begrenzt für Kopfhörer mit höherem Leistungsbedarf und/oder hoher Impedanz. Ihre analogen Leistungsstufen sind ziemlich klein und Leistungstechnisch limitiert. Für sehr wirkungsgradstarke und elektrisch nicht so anspruchsvolle Kopfhörern, wie beispielsweise den in
Ausgabe 511 getesteten Sonus faber PRYMA, sind solche Geräte aber schon sehr gut geeignet.
Etwas mehr Leistung sowie zusätzlich einen analogen Lautstärkeregler und zwei Anschlüsse für 3,5 und 6,3mm Klinke in einem schicken kleinen Alu-Gehäuse sind die primären Merkmale des Musical Fidelity V90. Gespeist wird dieser von einem separaten Steckernetzteil, er ist also nicht auf die USB-Busspannung vom Computer angewiesen.
Der V90 besitzt darüber hinaus neben einem USB-Eingang auch einen analogen Line-Input und einen ebensolchen Ausgang. Somit kann der V90 auch als kleine Desktop-Vorstufe etwa für Aktivlautsprecher fungieren. (Was der Meridian Explorer² allerdings auch kann.) Über Kippschalter an der Front des V90 kann man dessen Eingang umschalten oder ihn an- und ausschalten.
Der USB-Eingang des V90 arbeitet laut Hersteller asynchron, wie es sich für moderne DACs gehört. Allerdings meldet sich der V90 nicht dementsprechend am Mac an. Im Audio-MIDI-Setup wird als Quelle für die Clock nicht das Gerät genannt, wie es bei seinem größeren Bruder MX-DAC (siehe nächste Seite) der Fall ist.
Die Daten verarbeitet im V90 ein nicht näher spezifizierter Wandlerchip mit 24 Bit Auflösung und 96 kHz Samplingfrequenz. Musical Fidelity empfiehlt den V90 für Kopfhörer mit Impedanzen zwischen 32 und 600 Ohm. Sehr viel mehr gibt es über den V90 gar nicht zu berichten. Die Frage ist natürlich, wie er sich an unterschiedlichen Kopfhörern und im Vergleich zu anderen DACs klanglich schlägt. Dazu später mehr. Jetzt erst mal weiter mit der Beschreibung des großen Bruders des V90.