Test: Drei SD-Karten nach UHS-II-Standard – Und eine Problemstory über den Card-Reader im Mac Studio
Es war schon immer etwas teurer, auf besonders schnelle Speicherlösungen zu setzen. Egal ob RAM, SSD oder Speicherkarten für Kamera & Co. Speicher mit besonders hohem Datendurchsatz (nach jeweils aktuellem Standard) kosten bei gleicher Speicherkapazität oft ein Vielfaches von „Standard“-Lösungen. Bei Speicherkarten im SD-Card-Format ist das besonders zu spüren. Während beispielsweise 64-GB-SD-Karten nach UHS-I-Standard schon für 10 Euro und weniger zu haben sind, kosten UHS-II-Karten gleicher Kapazität mindestens das Drei- bis Vierfache.
Dabei sind selbst die flottesten UHS-II-Karten auch nur Kompromisse. High-End-Kameras mit besonders hohem Datendurchsatz setzen daher immer häufiger auf Karten nach dem
CFexpress-Standard (Typ B), die noch höhere Schreib-/Lesegeschwindigkeiten ermöglichen.
Doch SD-Karten sind der am weitesten verbreitete Standard und selbst in den Top-Varianten mit bis zu 256 oder 512 GB als „noch bezahlbar“ anzusehen. Außerdem haben längst nicht alle Kameras Slots für CFexpress-Karten.
Aber was bedeuten eigentlich all diese verschiedenen Standards? Für Verbraucher ist der ganze Standardisierungsmischmasch in der Tat wenig hilfreich. So stehen auf SD-Karten beispielsweise oft Angaben wie SDHC, SDXC, V90, V90+… aber nur selten UHS-I oder -II. Letzteres steht etwas hochtrabend für „Ultra High Speed“, was derzeit in drei Ausbaustufen von der SD Association festgelegte Standards sind. Darüber hinaus ist noch ein Standard „SD Express“ vorgesehen. Eine genaue Übersicht finden Sie
hier bei der SD Association.
Fakt ist, dass derzeit fast ausschließlich der UHS-I und -II-Standard in Endgeräten und Speicherkarten zur Verfügung steht. Auch der neue Mac Studio verfügt über einen integrierten Kartenleser, der lediglich UHS-II unterstützt. Wann die höheren Standards mal eine weitere Verbreitung finden, steht noch in den Sternen. Aus dem Grund sind CFexpress-Karten, die auf PCI-Bus und NVMe-Speicher setzen, derzeit die Wahl für High-Performance-Speicherkarten.
Als Kunde achtet man am besten einfach auf die aufgedruckten Schreib-/Leseraten und ignoriert alle anderen hochtrabenden Bezeichnungen wie „Extreme“, „Ultra“, „Pro“ u.s.w. Für UHS-II-Karten sollten sich die Angaben um 250 bis 300MB/s bewegen. UHS-I-Karten sind mit unter 100MB/s deutlich langsamer. Diese Werte stehen leider in der selben Tradition wie Reichweitenangaben für Elektroautos: die genannten Werte sind nur theoretische, in der Praxis kaum zu erreichende. Real liegen die Schreib/Lese-Werte immer ein gutes Stück unter den Angaben.