Test: Drei SD-Karten nach UHS-II-Standard – Und eine Problemstory über den Card-Reader im Mac Studio
Drei SD-Karten im PraxisvergleichUHS-II ist beileibe nicht neu. Seit etwa fünf Jahren nutze ich bereits eine SanDisk Extreme Pro mit 32 GB nach diesem Standard. Schon der iMac Pro hatte einen UHS-II-Kompatiblen Kartenleser verbaut und auch in vielen Hubs, wie dem Sonnet Echo 11 (
Testbericht), finden sich entsprechende Lesegeräte. UHS-III ist theoretisch schon am Horizont, doch bis es Macs, Kameras und bezahlbare Karten nach diesem Standard gibt, wird es noch ein Weilchen dauern. Ganz zu schweigen von SD Express. Somit bleibt UHS-II bis auf weiteres der Status Quo.
Nach der SanDisk hat sich in meinem Fotoequipment noch eine Panasonic SD-Karte mit 64 GB und UHS-II angesiedelt, und kürzlich erhielt ich von
PNY ein Testmuster seiner neuesten
X-PRO 90 Karte mit 128 GB. Geplant war außerdem die Teilnahme einer SD-Karte von Transcend, doch die konnte leider nicht mehr rechtzeitig geliefert werden, weswegen sie kurzfristig aus dem als Vierertest geplanten Feld gestrichen werden musste. Schade, denn die Transcend-Karte ist mit unter 40 Euro für 64GB derzeit
eine der günstigsten, verspricht mit 180MB/s aber auch eine der geringsten Schreibraten für UHS-II. Trotzdem war der Hersteller Transcend sehr hilfreich. Dazu später mehr.
Die Transferraten der drei Testkarten unterscheiden sich im Praxisbetrieb nicht dramatisch. Spürbare Unterschiede ergaben sich nur bei den Schreibwerten, wo die PNY-Karte je nach Test 20 bis 40 MB/s schneller war. Gemessen mit Black Magic Disk Speed Test (
Mac App Store) im Kartenleser des Mac Studio habe ich folgende Werte ermittelt (gerundet auf 1 MB/s):
| SanDisk 32GB | Panasonic 64GB | PNY 128GB |
Preis (ca. €)* | 53 | 125 | 120 |
Lesen (MB/s) | 245 | 243 | 251 |
Schreiben (MB/s) | 188 | 190 | 215 |
* Die Preise können tagesaktuell und je nach Anbieter erheblich abweichen.Auffällig dabei: Im externen Kartenleser des Sonnett Echo 11 Thunderbolt 4 Hubs waren die Werte durchweg etwas höher als mit dem integrierten Kartenleser des Mac Studio. Der Vorsprung lag bei rund 10 MB/s. Und wie oben schon erwähnt, ist keine der Karten in der Praxis wirklich so schnell, wie die aufgedruckten Angaben versprechen.
Zum Vergleich: Karten nach UHS-I-Standard schaffen nur ca. 70-80 MB/s. Das ist gerade bei größeren Fotoprojekten und natürlich Videos schon ein erheblicher Zeitvorteil mit UHS-II-Karten. An die Werte aktueller CFexpress-Karten kommen diese aber nicht heran. Allerdings benötigen die auch einen extra zu erwerbenden Kartenleser, der je nach Qualität und Marke zwischen etwa 30 und 100 Euro kostet. Macs mit eingebautem CF-Leser sind nicht zu erwarten.
Einige Kameras mit besonders hoher Auflösung und Datenrate benötigen aber zwingend CFexpress, um ihre Leistung voll ausschöpfen zu können. UHS-II SD-Karten schaffen die geforderte Performance teilweise nicht mehr.
Das simple Fazit aus diesem (natürlich nicht repräsentativen) Querschnitt aus drei SD-Karten lautet: Die Marke macht keinen großen Unterschied, wenn es um die Performance geht. Da ich nicht von jedem Modell Karten in unterschiedlicher Kapazität zur Verfügung hatte, konnte ich nicht ermitteln, ob die Speichergröße einen größeren Einfluss auf die Geschwindigkeit hat. Die PNY-Karte mit der größten Kapazität im Test war jedoch eindeutig die Schnellste, wenn auch nicht mit dramatischem Vorsprung.
In Sachen Zuverlässigkeit und Langlebigkeit dient mir vor allem die SanDisk-Karte als eine Art Referenz, da ich diese schon seit etwa fünf Jahren als primäre Karte in der Kamera nutze und ständig zwischen Kamera und Mac hin und her stecke. Bislang gab es keine Ausfallerscheinungen. Die Panasonic ist seit etwa zwei Jahren im Einsatz und funktioniert ebenfalls einwandfrei.