Test: ELAC Discovery Music Server
Beschreibung der HardwareAls dedizierter Musikserver übernimmt der Discovery die Rolle des Computers als Server und sorgt für die Verteilung digitaler Musik von verschiedenen Datenquellen auf unterschiedliche Ausgabegeräte. Als Datenquellen können beispielsweise direkt am Discovery angeschlossene Festplatten dienen, im Netzwerk eingebundene NAS (Network Attached Storage), oder Musik von Streaming-Anbietern aus dem Internet (zur Zeit nur Tidal). Über seine analogen oder digitalen Ausgänge kann die Musik an externe D/A-Wandler (DAC), Aktivlautsprecher, Endstufen oder über das Heimnetzwerk auch an entsprechend ausgerüstete Lautsprecher erfolgen. Außerdem kann Discovery an AirPlay-Devices streamen, womit es schon jetzt eine riesige Basis an kompatiblen Lautsprechern gibt.
Der Discovery kommt in einem relativ kompakten Gehäuse aus gebürstetem, dickwandigem Aluminium. Die Alu-Oberfläche hat, bei richtigem Licht betrachtet, einen leicht Rosé-farbenen Schimmer. Auf den meisten meiner Fotos fällt das durch die Nachbearbeitung nicht auf, aber bei diesem Bild habe ich den Farbton extra erhalten:
Die Front wird durch ein dunkles Glas abgedeckt, was man für ein Display halten könnte. – Ist es aber nicht. Außer einer weißen, für meinen Geschmack viel zu hellen und nicht dimm-/abschaltbaren Status-LED, hat der Discovery keinerlei Anzeigen an der Front. Auch Bedienelemente gibt es am Gerät nicht. Ebensowenig, wie einen Infrarot-Sensor für klassische Fernbedienungen (am Bluesound Node 2 vorhanden). Für die Steuerung ist man komplett auf die zugehörige App auf einem iDevice oder Mac/PC angewiesen.
Wie bei solchen Komponenten üblich, kommt auch der Discovery ohne aktive Kühlung aus. Und dank vollständiger Abwesenheit von beweglichen Teilen arbeitet er geräuschlos. Nicht so schön ist hingegen die Tatsache, dass ELAC auf ein externes Steckernetzteil setzt, das in Form einer handelsüblichen 08/15-Wandwarze mitgeliefert wird. In diesem Punkt ist ihm der Bluesound Node 2 voraus. Für den Aries Mini, der ebenfalls mit externer Stromversorgung arbeitet, gibt es optional ein richtig hochwertiges Netzteil, das den kleinen Aries klanglich eindeutig nach vorne bringt.
Im Inneren arbeiten zwei Cirrus 4350 DAC-Chips und die analogen Hochpegel-Ausgänge werden von hochwertigen Op-Amps getrieben.
An der Rückseite finden sich zwei digitale Ausgänge (TosLink und Coax-Cinch) und zwei Stereo-Analogausgänge via Cinch. Neben direkt angeschlossenen Geräten können über das Netzwerk bis zu acht weitere Zonen mit Musik versorgt werden.
Ein Kritikpunkt am Discovery ist der fehlende USB-Audio-Ausgang, welcher am günstigeren Aries Mini zu finden ist. Die einzige USB-Buchse am ELAC dient zum Anschluss von USB-Massenspeichern. Ein korrekt implementierter asynchroner USB-Anschluss für Audio, ist technisch wie klanglich heute die mit Abstand beste digitale Audioverbindung und viele DAC oder Verstärker besitzen entsprechende Eingänge. Das Fehlen dieser Schnittstelle am Discovery halte ich für ein echtes Versäumnis. Da tröstet es wenig, dass auch der Konkurrent Bluesound Node 2 diese Schnittstelle nicht hat.
Bei den Vergleichen mit den beiden genannten Konkurrenten muss noch auf den Preis hingewiesen werden: Während der Aries Mini für 499 Euro (mit Standard-Netzteil) den Besitzer wechselt und Bluesound für den Node 2 rund 50 Euro mehr verlangt, soll der ELAC Discovery nicht unerhebliche 1.099 Euro kosten. Mit der Hardware allein ist dieser Preisunterschied oberflächlich betrachtet nur schwer nachvollziehbar. Der Discovery wird allerdings mit einer gerätegebundenen Lifetime-Lizenz der überaus hoch gelobten Software
Roon ausgeliefert. Roon könnte man auch für den Aries Mini nutzen, der als sogenannten Roon Endpoint fungieren kann, aber dafür ist der Kauf einer geräteunabhängigen Roon Lifetime-Lizenz erforderlich und die schlägt mit 499$ (rund 450 Euro) zu Buche, oder mit einem Abo-Preis von satten 119$ (107€) pro Jahr.
Hier die wichtigsten Features des Discovery in der Übersicht:- Roon Essentials App für PC, Mac, iOS und Android
- Audioformate: Alles bis zu 192 kHz / 24 Bit, WAV, AIFF, FLAC, ALAC, OGG, MP3, AAC
- Playback Modi: Gapless Playback, Crossfade, Shuffle, Repeat
- Ausgänge: 2x analog (Cinch), 2x S/PDIF (1x optisch, 1x koaxial).
- DAC: 2x Cirrus Logic CS4350 (109 dB S/N) + 2x OPA2134 (ultra low distortion, 2 Vrms, 100 dB S/N, 0.006 % THD+N )
- Die ELAC Roon-Lizenz ist Hardware- nicht Nutzer-gebunden
- Streaming zu ELAC Discovery Produkten, sowie Apple AirPlay, Slimserver (Logitech) und Roonready-Produkten
- Radio Streaming über URL-Eingabe des Radiosenders
- Die App ist kompatibel mit iOS-64-Bit-Geräten (ab iPad Air und iPhone 5S)
- Unterstützter Streaming-Dienst: TIDAL
- Einfügen der persönlichen Musikdatenbank über USB oder NAS
- Der Discovery Music Server ist update- und upgrade-fähig und wird über einen Amazon S3-Server gehostet; es können jederzeit Verbesserungen und Erweiterungen eingespielt werden.