FazitELACs Einstieg in die Welt der Streaming-Devices ist durchaus gelungen, aber nicht ohne Fallstricke. Der Discovery Music Server erfüllt die wichtigsten Anforderungen an ein solches System, kommt jedoch mit gewissen Einschränkungen daher (kein WLAN, kein USB-Audio-Ausgang etc., siehe Plus/Minus), welche die Konkurrenz zu teilweise deutlich günstigeren Preisen liefert.
Die Entscheidung für Roon zur Verwaltung und Steuerung ist definitiv die bessere Wahl gewesen, als bei Null anzufangen und eine eigene Lösung zu programmieren. Roon rockt! Nur muss ELAC
dringend das Manko mit dem Library-Limit von 15.000 Songs aus der Welt schaffen, sonst kann man die Lösung nicht guten Gewissens empfehlen.
Im Betrieb überzeugt der Discovery mit sehr gutem Klang – gerade auch über die eingebauten Wandler – sehr zuverlässiger, verzögerungsfreier Wiedergabe und äußerst komfortabler Bedienung über die App.
ELAC positioniert sich mit dem Discovery Music Server preislich oberhalb von Lösungen wie den genannten Auralic Aries Mini und Bluesound Node 2 aber unterhalb von Angeboten wie beispielsweise dem
Linn Sneaky DS (um 1.500 Euro) oder Meridians Media Core-Systemen (
MC200 = 3.100 Euro).
Richtig spannend wird es, wenn ELAC demnächst passende Aktivlautsprecher mit „Discovery-Modul“ (Name steht noch nicht fest) in den Handel bringt. Besitzer von ELAC-Lautsprechern der passiven
400er-Serie oder aktueller
AirX-Modelle können ihre Lautsprecher dann bei ELAC auch mit einem entsprechenden Modul auf-/umrüsten lassen. Später sind weitere Lautsprecher im niedrigeren Preissegment (
Debut-Serie) und im höheren Preissegment (
240-Linie) geplant, die Discovery-kompatibel sein sollen. Damit wird ELAC in nicht allzu ferner Zukunft eines der umfangreichsten Sortimente streaming-kompatiblen Lautsprecher haben – vom Einsteiger- bis in den High-End-Bereich. Und mehr noch: Auf der High End Messe im Mai zeigte ELAC den Prototypen eines passenden One-Box-Lautsprechers. Außerdem kommt ein Discovery Vollverstärker (DS-A101G), mit dem passive Lautsprecher in entfernten Zonen betrieben werden können. AirPlay-Lautsprecher werden ganz nebenbei auch noch unterstützt.
Plus/Minus ELAC Discovery:+ hochwertiges, solides, zugleich kompaktes Gehäuse
+ Roon Software mit Lifetime-Lizenz enthalten (gerätegebunden)
+ hervorragende Bedienung über iDevices und Desktops dank RoonEssentials Remote App
+ einfache Einrichtung (aber: siehe unten)
+ hohe Klangqualität
+ unterstützt viele Audio-Dateiformate
+ Streaming zu AirPlay-Devices
+ viele Quellenoptionen (Heimnetzwerk, Online, Lokal)
+ lüfterlos
+ Multi-Room Support
+ unterstützt Gapless ebenso wie Crossfade Wiedergabe
± geringe Stromaufnahme (< 5W), aber kein Standby (Gerät ist „always on“)
– derzeit Titellimit: 15.000 Files/Streaming-Tracks
– kein USB-Audio Ausgang
– kein WLAN (Gerät muss per LAN-Kabel mit Router verbunden werden)
– angeschlossene Festplatten laufen permanent, auch bei längerer Zeit ohne Wiedergabe
– keine IR-Fernbedienungen unterstützt
– keine Bedientasten am Gerät, keine Steuerung über Mac-Tastatur – nur über App
– Datenspeicher mit HFS+ nicht unterstützt (nur FAT); wird nicht im Manual erwähnt
– externes, recht primitives Steckernetzteil
– helle Front-LED nicht dimmbar/abschaltbar
– derzeit nur Tidal als Streamingprovider verfügbar
– Roon App nur in Englisch