Test ELAC Mini-HiFi-System: Verstärker EA101EQ-G und Kompaktlautsprecher BS 312
Aktivlautsprecher haben unzweifelhaft einige bestechende Vorteile. So kann man beispielsweise auf die leistungszehrenden, klangschädigenden passiven Frequenzweichen verzichten. Und packt man auch gleich noch die ganze Digitalelektronik in die Lautsprecher, kommt man dem theoretischen Ideal eines möglichst kurzen analogen Signalweges schon ziemlich nah. Solche Fakten sind schon seit vielen Jahren bekannt, also warum sind Passivlautsprecher nicht längst ausgestorben?
Die Gründe dafür sind vielfältig und könnten einen eigenen, sehr umfangreichen Artikel füllen. Ein recht simples, zugleich sehr wichtiges Argument für Passivlautsprecher ist, dass man damit flexibler in der Auswahl aller Einzelkomponenten der Wiedergabekette bleibt. Und entgegen der Annahme, man könne mit digital-aktiven Lautsprechern viele Kabel sparen – speziell wenn sie auch „Wireless“ funktionieren – trifft das nicht zwingend zu.
Bei dem hier getesteten HiFi-System handelt es sich um einen Vollverstärker mit integriertem DAC und zwei Passivlautsprecher. Preislich bewegt sich das Gespann mit knapp 2.400 Euro etwa auf dem Niveau der kürzlich vorgestellten Digital-Aktivlautsprecher
LS50 Wireless von KEF (2.300 Euro), um die zur Zeit viel Wirbel gemacht wird. (Im Preis des ELAC-Sets ist allerdings keine Streaming-Komponente enthalten, doch dazu später mehr.) Da stellt sich die Frage: Was bekommt man bei ELAC für das Geld geboten?
Der ELAC Vollverstärker namens „
EA101EQ-G“ (699 Euro) und die Passivlautsprecher
BS 312 (rund 1.700 Euro/Paar UVP) wurden nicht von Grund auf als zusammengehörige Komponenten entwickelt, sondern vollkommen unabhängig voneinander. Das heißt einerseits, die beiden designierten Spielpartner sind nicht speziell aufeinander abgestimmt worden. Andererseits ist gerade das einer der großen Vorteile passiver Lautsprecher: Man hat eine praktisch unendliche Auswahl möglicher Spielpartner in allen Preis- und Leistungsklassen und ist nicht auf Gedeih und Verderb dem ausgesetzt, was der Hersteller als „Front-End“ vorgesehen hat. Aber der Reihe nach…