Test ELAC Mini-HiFi-System: Verstärker EA101EQ-G und Kompaktlautsprecher BS 312
Vorstellung ELAC BS 312 PassivlautsprecherKompaktEmpf. Preis (€) | | 1700/Paar |
Es mag auf Bildern nicht so wirken, aber die ELAC BS 312 sind echte kleine Juwelen. Der hochwertige Eindruck stellt sich schon beim Auspacken ein. ELAC legt neben einem Mikrofasertuch auch weiße Handschuhe bei, um die für Fingerabdrücke sehr empfindliche aber exzellent gemachte Hochglanzoberfläche nicht mit
Menschenfett zu verschmieren. Die Handschuhe sind an den Innenflächen PU-beschichtet und somit Schweiß-undurchlässig und rutschfest.
Auffällig ist nicht nur der wirklich edle Look der Speaker, sondern auch deren Form. Im Gegensatz zu den üblichen Boxenformaten sind die BS 312 sehr schmal und nicht sehr hoch, dafür deutlich tiefer als üblich. (Maße: 208 x 123 x 282mm HxBxT) Von vorne betrachtet wirken die Lautsprecher dadurch fast schon winzig, haben aber trotzdem ein relativ großes Gehäusevolumen. Die Schallwand wird fast vollständig von dem ELAC-eigenen Tief-Mitteltöner mit Kristall-Membran und dem ebenfalls von ELAC selbst gefertigten JET5-Hochtöner ausgefüllt. (Über die Entstehung eines solchen Hochtöners erfahren Sie mehr in meiner
ELAC-Reportage.)
Das Gehäuse selbst ist ein verstärktes Alu Strangpressprofil, wodurch die Boxen mit relativ dünnen Gehäusewänden für maximale Volumenausnutzung auskommen. Wie der Klopftest zeigt, sind diese Gehäuse enorm gut bedämpft und erzeugen keinen metallischen, glockenartigen Ton. Sie wirken fast wie aus einem massiven Block gefräst.
Im Inneren setzt ELAC hochwertige Bauteile wie Folienkondensatoren und Luftspulen ein. Für die Innenverdrahtung kommen van den Hul Kabel zum Einsatz. Auch die rückwärtigen Anschlussterminals (Single Wire) sind von guter Qualität und fassen sowohl Bananas, als auch Kabelschuhe und blanke Kabelenden mit großem Querschnitt.
Die BS 312 sind im Grunde genommen die dienstältesten Lautsprecher im Sortiment des Herstellers und hießen ursprünglich „Elegant 305“. Die Grundform mit dem tiefen Alu-Gehäuse gibt es schon seit 1993. Von da an wurden die Boxen ständig weiterentwickelt und technisch verbessert, bis hierher zur aktuellsten Version mit dem JET-Hochtöner der 5. Generation und einem komplett überarbeiteten Tief-Mitteltöner mit größerem Hub und mehr Membranfläche.
Ich kann gar nicht genug betonen, wie schmuck die BS 312 in Natura wirken – sofern sie nicht gerade von Fingerabdrücken übersät und verstaubt sind. Kleine Details, wie die blanken Zierringe um die Chassis tragen ihren Teil dazu ebenso bei, wie der ungewöhnliche Formfaktor der Boxen. Sie sind auf jeden Fall eine gelungene Abwechslung im üblichen Kisten-Einerlei. Auf dem Desktop wie in Raumaufstellung machen die BS 312 auch deswegen eine gute Figur, weil ihre Front so klein ist. Allerdings benötigt man ausreichend viel Stelltiefe. Ganz an die Rückwand kann man die Boxen nicht stellen, weil sie an der Rückseite Bassreflexöffnungen besitzen. Etwa 20 cm Mindestabstand sollten zusätzlich zur Gehäusetiefe einkalkuliert werden. Außerdem empfiehlt sich, speziell auf dem Desktop, eine etwas erhöhte Aufstellung. Die
hier getesteten und sehr empfehlenswerten IsoAcoustics Aperta Stands sind für die BS 312 schon etwas zu breit, lassen sich aber noch problemlos für die schmalen ELACs nutzen.
Die BS 312 haben eine nominale Impedanz von 4 Ohm mit einem Minimum von 3,4 Ohm bei 280 Hz. Damit sind sie recht verstärkerunkritisch. ELAC gibt einen Wirkungsgrad von 87 dB bei 2.83 v/m an, was für Lautsprecher dieser Größe recht gut, aber auch nicht spektakulär ist. Ausreichend Verstärkerleistung sollte also vorhanden sein. Der ELAC EA101EQ-G passt mit seinen Leistungsdaten sehr gut.