Ohrhörer-Test: ERATO Apollo 7 Bluetooth In-Ears – Leinen los, aber richtig
Regelmäßige Rewind-Leser wissen vielleicht, dass ich nicht unbedingt ein großer Freund von In-Ear Kopfhörern bin. Ich bevorzuge ganz klar Bügelkopfhörer. Aber diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen, denn hier geht es nicht um irgendeinen Me-Too-Ohrstöpsel, sondern um einen der ersten und wenigen Ohrkanal-Hörer, die wirklich komplett ohne Kabel Musik ans Trommelfell bringen. – Aber die ERATO Apollo 7 haben vom Start weg ein Riesenproblem…
Bei all den Diskussionen um den Wegfall der Klinkenbuchse im nächsten iPhone – was inzwischen, nach Vorstellung des
iPhone 7 am vergangenen Mittwoch, vollendete Tatsache ist – stellt sich logischerweise die Frage nach den Alternativen. Wie ich in Rewind inzwischen mehrfach gemeldet oder auch schon getestet habe, gibt es bereits eine Reihe von Bügel- und In-Ear-Kopfhörern mit Lightning-Stecker zur digitalen Verbindung mit Apples iDevices und Apple selbst liefert mit dem iPhone 7 einen Lightning-Ohrhörer aus. Außerdem ist ein wirklich kleiner Adapter von Lightning auf Klinke mit im Lieferumfang, sodass eigentlich kein nennenswerter Nachteil für Fans der Klinke entsteht. –
Eigentlich!Doch die Ressentiments gegen Apples hauseigene Schnittstelle sind bei manchen Usern offenbar unüberwindbar groß. Das Hauptargument gegen Kopfhörer mit Lightning lautet momentan, dass man nicht gleichzeitig Musik hören und das iPhone aufladen kann – jedenfalls nicht ohne Adapter, und dass Lightning-Kopfhörer zu teuer wären. Der erste Punkt ist nicht von der Hand zu weisen, aber auch nicht unlösbar. Den letztgenannten Punkt kann man schon jetzt streichen, da mittlerweile Lightning-Earbuds für unter 30 Euro angeboten werden (siehe
Rewind; oder hier bei
Amazon). Die Original
Apple Lightning EarPods des iPhone 7 können separat für 35 Euro gekauft werden, sind also keinen Cent teuer als die EarPods mit Klinke. Und mit besagtem
Lightning-auf-Klinke-Adapter, der auch separat für 9 Euro erhältlich ist, können alle bisherigen Kopfhörer wie gewohnt weiter genutzt werden.
Die andere Alternative wäre, der Strippe gleich ganz abzuschwören und auf Bluetooth-Kopfhörer zu setzen. Durch die zusätzliche Elektronik mit Bluetooth-Modul plus Signalverarbeitung und einen unverzichtbaren Akku für die Energieversorgung gab es Drahtloskopfhörer bislang überwiegend in Form von Bügelkopfhörern, die mehr Platz für die nötige Technik bieten. Doch dank fortschreitender Miniaturisierung kommen auch immer mehr In-Ohr-Hörer mit Bluetooth auf den Markt. Allerdings gibt es auch bei diesen Hörern verschiedenen Lösungsansätze und damit diverse Auswahlkriterien zu beachten.
Am weitesten verbreitet sind derzeit Bluetooth In-Ears, deren Hörkapseln für das linke und rechte Ohr durch ein Kabel miteinander verbunden sind – wie beispielsweise die erst
letzte Woche vorgestellten beyerdynamic Byron. Der Vorteil hierbei ist, dass nicht beide Hörkapseln mit derselben Elektronik ausgestattet sein müssen und dass man in dem Verbindungskabel eine Fernbedienung zur Musiksteuerung bzw. Rufannahme/Sprachsteuerung einbauen kann. Der Nachteil ist offensichtlich: Es bleibt ein Verbindungskabel vorhanden, welches sich verheddern kann, beim Transport stört und das anfällig für Beschädigungen ist.
Noch einen Schritt weiter gehen Hersteller wie Bragi mit dem Modell
Dash oder das schwedische Kickstarter-Project
Earin, die gänzlich auf Kabel verzichten. Zu dieser Gruppe gehört auch der Hersteller ERATO, der seine
Apollo 7 genannten BT-In-Ears ebenfalls per Crowdfunding finanzierte und damit inzwischen in Serienproduktion ist. Ich hatte das Glück, eines der ersten Testmuster in Deutschland zu ergattern und dem Apollo 7 genauer auf den Zahn zu fühlen.