Test Epson EcoTank ET-4550: Der Abschied von teuren Tintenpatronen?
Epson ET-4550 in der PraxisDie grundsätzliche Bedienung des Druckers am Gerät ist sehr einfach und erfolgt über ein numerisches Tastenfeld plus Menütasten, sowie über ein für diese Preisklasse sehr simples und unmodernes, monochromes Matrix-LC-Display. Hier zeigt sich am offensichtlichsten, wo Epson gespart hat, um die entgangenen Einnahmen für teure Tinte zu kompensieren. Einen Drucker für rund 570 Euro mit einem derart primitiven Display findet man heute nur noch selten. Anderseits: Mehr braucht man eigentlich auch nicht! Wozu ein teures, hochauflösendes Touchpanel-Farbdisplay einbauen, wenn es keinen echten funktionalen Mehrwert bringt? Allein der Umstand, dass einige Info-Texte im Display des ET-4550 unsäglich langsam durchscrollen, schränkt dessen Nutzen etwas ein.
Im täglichen Betrieb treten allerdings noch andere Anzeichen hervor, die den Paradigmenwechsel in der Preisgestaltung der Epson EcoTank-Drucker verdeutlichen. So ist der ET-4550 für seine Preisklasse sehr simpel verarbeitet und nicht gerade eine Rakete beim Druck und erst recht nicht beim Scannen.
Eine
eng beschriebene Seite DIN A4 dauert aus dem Bereitschaftszustand des Druckers (Display hat sich abgeschaltet) bis zum Auswerfen des Papiers rund 21 Sekunden. Druckt man danach eine weitere Einzelseite, dauert dies noch ca. 12,5 Sekunden. – Wer High-Speed braucht, bekommt zum selben Preis flottere Tintenstrahldrucker.
Beim Scanner sieht es leider nicht besser aus. Im Vergleich zu meinem seit Mitte 2012 genutzten Epson SX430W (Test in Rewind 329), der damals für deutlich unter 100 Euro angeboten wurde (allerdings auch kein ADF und Duplexdruck bietet), braucht der Scanner des ET-4550 rund doppelt so lange, um eine Seite DIN A4 mit derselben Auflösungseinstellung (und mit derselben Epson-Software) per Flachbett zu scannen. Der ADF des ET-4550 beschleunigt die Sache leider auch nicht. In Zahlen ausgedrückt: Ein Vorschau-Scan dauert ca. 16 Sekunden und ein Scan der Seite mit 150 dpi ebenfalls gut 16 Sekunden. Mein altgedienter „Billigdrucker“ SX430W schafft die Vorschau in 8,5 Sekunden und den Scan mit 150 dpi ebenfalls.
Für Anwender wie mich, die nur hin und wieder mal eine oder ein paar Seiten ausdrucken und gelegentlich was Scannen müssen, ist die Performance des ET-4550 ausreichend. Beim Drucken hat der ET-4550 gegenüber dem SX430W allerdings einen deutlichen Vorsprung, wenngleich die gemessenen Werte auch nicht gerade berauschend sind. Die integrierte Duplexeinheit des ET-4550 hilft Papier zu sparen, aber leider fehlt dem ADF wiederum eine Duplexfunktion. Er kann Vorlagen nur einseitig scannen.
Die Druckqualität ist bei Office-Dokumenten tadellos. Texte werden scharf und mit tiefem, kontrastreichen Schwarz auf Normalpapier gebracht und auch farbige Grafiken sehen vernünftig aus. Für den Fotodruck eignet sich der ET-4550 allerdings nur in Ausnahmefällen. Auf hochwertigem glossy Fotopapier zeigte der ET-4550 keine besonders hohe Farbtreue und bei einer Gelegenheit sogar zwei farbige Querstreifen. Auf Foto-Normalpapier (im Test ein Canon High Resolution Papier HR-101N, 106g/m²) sah das Ergebnis besser aus. Teures Fotopapier kann man sich beim ET-4550 also sparen und wer hochwertige Fotoprints möchte, sollte besser zu einem speziellen Fotodrucker greifen.