Test Epson EcoTank ET-4550: Der Abschied von teuren Tintenpatronen?
Fazit Epson EcoTank ET4550: You get what you pay forBei den nur durchschnittlichen Druck- und Scanleistungen des Epson EcoTank ET-4550 bleiben die wichtigsten Fragen ohne Langzeittest leider vorerst ungeklärt: Rechnet es sich? Hält die Tinte tatsächlich für „bis zu zwei Jahre“ oder „11.000“ Seiten, wie von Epson beworben? Da für solche Werte grundsätzlich immer sehr dünn bedruckte Seiten zugrunde gelegt werden (wie etwa der „
Dr. Grauert Brief“ und ähnliche Testseiten), dürften die Herstellerwerte, wie bei KFZ-Verbrauchswerten, in der Praxis kaum zu erreichen sein. Aber die Tintenfüllmenge von 140+70+70+70 ml sollte gerade bei kleineren Büros und Gelegenheitsdruckern schon eine ganze Weile ausreichen.
Doch hierfür muss der Anwender auch einen entsprechend hohen Preis zahlen. Für 570 Euro Anschaffungskosten (online immerhin schon für rund 100 Euro weniger zu haben) bietet der ET-4550 vergleichsweise eingeschränkte Druck- und Scanleistungen zu ähnlich teuren Multifunktionsdruckern mit herkömmlichen Tintentanks. Eine Alternative für deutlich weniger Geld wäre beispielsweise der in
Ausgabe 452 getestete Canon Maxify MB2050. Für einen UVP von 169 Euro (also 400 Euro weniger!) bietet dieser ebenfalls einen ADF, Duplexdruck, vergleichbare Druck- und deutlich höhere Scangeschwindigkeiten als der Epson. Ganz so weit braucht man allerdings gar nicht in die Ferne zu schweifen, um vergleichbare Drucker mit herkömmlichen Tintenpatronen zu finden. Der
Epson Workforce WF-2660DWF[/url] scheint nahezu bau- und funktionsgleich zum ET-4550 zu sein, kostet aber nur 160 Euro UND bietet sogar ein farbiges, deutlich größeres Touchdisplay und NFC.
Das englische Sprichwort im Seitentitel (übersetzt etwa: "Du bekommst, wofür Du bezahlst" oder auch "Von nichts kommt nichts") bringt es auf den Punkt: Auch wenn die Epson EcoTank-Drucker im Prinzip genau das sind, was die Anwender immer gefordert haben (lieber teurere Hardware, dafür günstigere Tinte), macht das Epson nicht zu Wohltätern in der Druckerindustrie. Schließlich wollen sie auch weiterhin Geld damit verdienen und ihre Entwicklungskosten wieder hereinbekommen. Hardwareseitig ist der ET-4550 für den geforderten Preis eigentlich „überteuert“. Die Tinte gegengerechnet egalisiert sich der Aufpreis für die Hardware bei vielen Anwendern vermutlich erst nach Jahren – vorausgesetzt, dass der Drucker dann noch funktioniert und zwischendurch keine Neuanschaffung nötig wurde.
Fraglich bleibt auch, ob und inwieweit es Epson mit dem EcoTank-Prinzip gelingt, Anbietern billiger Fremdtinte ein Schnippchen zu schlagen.
Aus diesen Überlegungen heraus fällt es mir schwer, ein eindeutiges Urteil bzw. eine klare Empfehlung für den ET-4550 auszusprechen. Was keineswegs bedeutet, dass ich vom Kauf abrate. Mit EcoTank bietet Epson nur eine weitere Wahlmöglichkeit für die Verbraucher: entweder teure Tinte und flotte Hardware für wenig Geld oder vergleichsweise unspektakuläre Hardware für einen relativ hohen Anschaffungspreis, aber dafür wirklich günstige Originaltinte und lange Zyklen bis zum Nachfüllen. – Hier muss jeder auf Basis seines persönlichen Druckbedarfs nachrechnen, welche der Optionen sich eher lohnt.
Plus/Minus Epson EcoTank ET-4550+ hohes Druckvolumen mit einer Tintenfüllung
+ dadurch bedingt niedriger Seitenpreis
+ zwei komplette Tintensätze mitgeliefert
+ angenehm kompaktes Gehäuse trotz Duplex und ADF
+ geschlossene Unterflur-Papierkassette
+ einfache Bedienung über die Tasten am Gerät
+ nur ca. 1,5 W Verbrauch im Energiesparmodus (Gerät druckbereit)
+ netzwerkfähig (Ethernet-Port vorhanden)
– Einrichtung/Installation nicht komplett selbsterklärend. > Unbedingt Schnellstart-Anleitung lesen.
– Tinte einfüllen erfordert Geduld und birgt die Gefahr von Schweinkram
– sehr langsamer Scanner
– Druck- und Scan-Performance in Relation zum Gerätepreis eher unterdurchschnittlich (dafür günstiger Seitenpreis)
– Drucker im Betrieb recht laut
– außer Strom keine Kabel mitgeliefert
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