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Test Eversolo DMP-A6 Master Edition – So viel Streaming-DAC fürs Geld gab es noch nie

Eversolo DMP-A6 Master Edition – Vorstellung

Neben den Kosten für einen seriösen Vertrieb sind in dem Mehrpreis der „Master Edition“ zum Normalgerät hochwertigere Bauteile enthalten. Ganz wesentlich dabei ist eine deutlich teurere Dual Femto-Masterclock. Diese sorgt für einen hochpräzisen Systemtakt der gesamten Signalverarbeitung, was einen merklichen Klangvorteil verspricht.

Die zweite klangkritische Veränderung der Master Edition sind bessere, leistungsstärkere Operationsverstärker (Op-Amps), welche die analoge Ausgangsstufe treiben. Der Vorverstärkerteil des Master Edition profitiert davon. Der Rest der Änderungen betrifft optische Unterscheidungsmerkmale, wie das goldene statt silberne Modell-Emblem, ein zusätzliches Schildchen mit dem Aufdruck „Master Edition“ und einem orange statt blau beleuchteten Ring um der Drehknopf.


Mein erster direkter Kontakt mit dem Eversolo wurde beim Auspacken leider ein wenig durch übel riechende Dünste getrübt. Sowohl die Verpackung selbst, als auch die „Turnbeutel-Hülle“, in welcher das Gerät steckt, rochen sehr nach Chemie. Zum Glück verflog das schnell und am Gerät selbst blieb nichts davon haften. Das blieb die einzige unangenehme (und schnell verflogene) Erfahrung mit dem Eversolo.


Der A6 ist ziemlich klein. Ich würde ihn irgendwo zwischen Mini und Midi verorten. Auf jeden Fall klein genug, um auch auf dem Desktop eine gute Figur zu machen. Ich nutzte ihn an meinem Mac-Arbeitsplatz zusammen mit der Stereo-Endstufe T+A A 200. Die neue Eversolo-Endstufe stand noch nicht zur Verfügung.


Die Verarbeitung des weitgehend aus Alu bestehenden Gehäuses ist tip-top. Zu bemängeln gibt es da rein gar nichts. Hervorstechendstes Merkmal im Betrieb ist natürlich das Display, welches fast exakt die Größe eines iPhone 14 Pro-Bildschirms hat. Ok, in Sachen Auflösung, Kontrast, Farbtreue etc. kommt es nicht an die Klasse des iPhone-Displays heran. Vermutlich kommt im Eversolo eine ältere Display-Generation aus Smartphones zum Einsatz. Die ist aber für den Zweck auf jeden Fall völlig in Ordnung.

Die Smartphone-Ähnlichkeiten gehen insofern noch viel weiter, weil das Betriebssystem des Eversolo auf Android 11 basiert. Allerdings eine „gestrippte“ oder modifizierte Version namens EOS (Eversolo original sampling-rate audio engine), die vor allem mit gewissen technischen Beschränkungen bei der Signalverarbeitung in Android aufräumt. So kann der DMP-A6 (in beiden Versionen) den Android-Mixer umgehen und hochaufgelöste Musikdateien und -streams nativ verarbeiten.

Android bildet natürlich auch die Basis für die Touch-Steuerung. Schön ist auch, dass für Android eine native App für Apple Music verfügbar ist, die auf dem Eversolo läuft. Damit gehört der Eversolo zu einer sehr kleinen Gruppe von Streamern, die für Fans von Apples Musikdienst in Frage kommen. Wichtig: Auch die Hi-Res-Inhalte von Apple Music können mit dem DMP-A6 in voller Qualität genutzt werden.


Zurück zum Gehäuse. Der Blick auf die Anschlüsse zeigt, dass der Eversolo nur Digitalquellen für den externen Anschluss akzeptiert. Drahtlos geht es per Bluetooth 5.0 oder WLAN (2,4 und 5 GHz) ins Gerät. Ein LAN-Anschluss ist natürlich auch vorhanden. Über zwei USB-A-Ports können Festplatten/SSDs/Sticks als Massenspeicher für Musikdaten angeschlossen werden, oder ein CD-Laufwerk zum Rippen. Eine Besonderheit ist der HDMI OUT, über den Audio bitgenau in PCM oder auch DSD Muti-Channel ausgegeben werden kann. Ein HDMI-ARC-Anschluss wäre stattdessen vielleicht nützlicher gewesen, aber der TV kann auch per Toslink angeschlossen werden.


Dank vollständig symmetrischer Schaltung stehen neben Cinch auch analoge XLR-Ausgänge zur Verbindung mit Endstufen oder Aktivlautsprechern zur Verfügung. Die Analogausgänge können einzeln oder gemeinsam genutzt werden, was sich in den Settings einstellen lässt. So kann beispielsweise ein Kopfhörerverstärker oder auch ein Subwoofer parallel angesteuert werden. Über ein Bassmanagement verfügt der DMP-A6 allerdings nicht. Die entsprechenden Einstellungen müssen am Sub selbst vorgenommen werden.

Versteckt an der Unterseite findet sich eine Klappe. Darunter ist ein Schacht für ein M.2 NVME 3.0 2280 SSD Speichermodul mit einer Kapazität bis 4 TB verborgen. Der Hersteller hat dafür extra diese Seite mit einer Installationsbeschreibung eingerichtet.

Was ich vermisse, ist ein Kopfhörerausgang. Ansonsten ist der DMP-A6 für beinahe alle Fälle gerüstet. Dazu gehört auch eine sehr gelungene App. IR-Fernbedienung ist auch möglich, aber eine passende Remote gibt es nur optional für (überschaubare) knapp 30 Euro.


Kommentare

Aurorix23.12.23 09:39
Ich hab wirklich gehofft, dass wenigstens die Master Edition einen Kopfhörerausgang hat. Das kompakte Design und der große touchscreen würden dieses Gerät ideal zum Musik hören über Kopfhörer machen. Man könnte den direkt am Hörolatz stehen haben.
+6
AidanTale23.12.23 13:01
Ich kenne nur zwei Alternativen die auch Kopfhörerausgänge haben sind:
- Naim Unitify Atom Headphone Edition 2600€
- FIIO R7 700€
+1
turbod23.12.23 13:17
ATOLL Streamer (MS 120, ST 200, ST 300) haben Kopfhörerausgänge.
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sonorman
sonorman23.12.23 13:18
AidanTale
Ich kenne nur zwei Alternativen die auch Kopfhörerausgänge haben sind:
- Naim Unitify Atom Headphone Edition 2600€
- FIIO R7 700€
Über alle Preisklassen hinweg gibt es da schon noch ein paar mehr. (Mytek, Nubert nuControl X, Atoll, dCS etc pp.) Aber eben nicht in Bereich um 1.000€. Aber dieser Preisbereich ist mit Streaming-DAC-Vorstufen ohnehin recht dünn besetzt.
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Aurorix23.12.23 18:33
Ich glaube von den oben genannten ist nur der FIIO r7 der auf dem gleichen Betriebssystem basiert wie der eversolo. Ich bin halt Apple Music Nutzer und mit dem android System kann ich da Apple Music nativ nutzen. Leider gefällt der r7 mir optisch überhaupt nicht.
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sonorman
sonorman23.12.23 19:38
Aurorix
Ich glaube von den oben genannten ist nur der FIIO r7 der auf dem gleichen Betriebssystem basiert wie der eversolo. …
Den im Text genannten größeren Eversolo DMP-A8 nicht vergessen.
Und es gibt noch Rose HiFi. Der RS250 () arbeitet auch mit Android und unterstützt Apple Music. Kostet mehr, kann aber auch mehr. (Inkl. Kopfhörerverstärker.)
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Nebula
Nebula24.12.23 00:44
Kleine Spitzfindigkeit zum Fest: alles riecht nach Chemie, es gibt keine Gerüche, wo Chemie keine Rolle spielt. Auch aus der Rose gelangen Moleküle in den Riechkolben.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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AidanTale24.12.23 10:30
Aurorix
Ich bin halt Apple Music Nutzer und mit dem android System kann ich da Apple Music nativ nutzen. Leider gefällt der r7 mir optisch überhaupt nicht.

Mir gefällt er auch nicht so richtig. Da die Darstellung hochkant ist soll die App aber besser funktionieren als beim EverSolo.

@Sonorman
Ich hätte es auf All-In-One mit AppleMusic einschränken sollen, wobei der Naim das auch nicht kann. Die anderen Optionen die du genannt hast (danke dafür) gefallen mir entweder von Design her nicht, oder sie haben kein großes Display.
Am besten gefallen mir die Rose-Gerätschaften. Der RS250 wäre schon nett, aber ein einziger 3,5mm Klinke Ausgang ist nicht so prickelnd. Da hätte ich gern noch ein paar mehr Optionen.
Zudem würde mich das größere Display des RS150B reizen und der hat wieder keinen Kopfhörerausgang. Ich würde damit also wieder bei einer DAC/KHV Kombi landen und die habe ich mit dem NAD M10 und einem Luminare schon.

Warum Apple keine API für AM bereitstellt verstehe ich nicht. Sie haben doch selbst keine Ambitionen in Richtung Audio HW.
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adiga
adiga24.12.23 15:47
Aurorix
Ich hab wirklich gehofft, dass wenigstens die Master Edition einen Kopfhörerausgang hat. Das kompakte Design und der große touchscreen würden dieses Gerät ideal zum Musik hören über Kopfhörer machen. Man könnte den direkt am Hörolatz stehen haben.
Das war auch meine Hoffnung. Mit KH Ausgang wäre es ein klarer Kauf für mich gewesen. Warten wir mal ab, vielleicht kommt noch etwas mit eingebautem KHV.
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midi26.12.23 15:17
Ich habe den R7 und den DMP-A6 hier im Einsatz. Ich bevorzuge klar den R7. Das Hochkantformat ist wesentlich praktischer und in der Bedienung, als das nicht passende Querformat, was auch mit Cast nur mäßig zu steuern ist. Zudem ist die Eversolo Software deutlich anfälliger. Beim R7 habe ich keine nennenswerte Probleme. Generell erachte ich touchscreens bei solchen Geräten nur für den Desktopeinsatz für sinnvoll und auch da ist der R7 das passendere Gerät - nicht nur wegen des Kopfhöreranschlusses.
+1
mk170127.12.23 08:35
Ein ähnlich konzipiertes und kompaktes Gerät suche ich für meine Aktivboxen (Canton Smart A45), aber ohne DAC und im Idealfall mit einem integrierten Phonovorverstärker.
-1
sonorman
sonorman28.12.23 11:51
mk1701
Ein ähnlich konzipiertes und kompaktes Gerät suche ich für meine Aktivboxen (Canton Smart A45), aber ohne DAC und im Idealfall mit einem integrierten Phonovorverstärker.
Das geht nicht. Wenn es ohne DAC sein soll (also eine Bridge), dann kann es nicht mit einer Phono-Vorstufe ausgestattet sein, weil die ein analoges Signal benötigt.
+1
MIBLex
MIBLex05.01.24 18:07
Das Gerät könnte für mich interessant sein. Ich höre hauptsächlich TIDAL und habe Genelec 8351 A, die ich gerne per AES/EBU digital ansteuern möchte. Weiß jemand, ob der DMP-A6 einen regelbaren SPDIF-Ausgang hat, so dass ich mir die Lautstärkenregelung über GLM sparen kann?
Wenn das Gas nicht funktioniert, und Dein Haus Dir explodiert, dann ist egal, wie laut Du schreist, Du kriegst bloß noch den Grundstückspreis
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