Test Eversolo DMP-A8: Der Rundum-Glücklich-Streamer für knapp 2.000 Euro
eversolo DMP-A8: Hardware-HighlightsEversolo startete mit dem
DMP-A6 für 859 Euro. Schon der ist für seinen Preis äußerst solide gebaut und auch Ausstattungstechnisch ordentlich bestückt. Die von REWIND getestete
Master Edition wurde vor allem mit besseren Bauteilen für einen noch besseren Klang bestückt. Der DMP-A8 steigert diesen Aufwand nochmals und hat ein größeres Gehäuse (38,8 statt 27 cm), das eher für das HiFi-Rack oder die Medienzentrale unter dem TV gedacht ist.
Das Bedienkonzept bleibt unverändert. Am Gerät selbst kann das System über ein 6 Zoll (15,24 cm) Touch-Display mit hoher Auflösung bedient werden. Ebenso geht das natürlich über die zugehörige App. Die bietet auch einen speziellen Mirror-Modus, der genau das anzeigt, was auch das Display darstellt. Das sorgt für eine gewisse Konsistenz bei der Bedienung.
Darüber hinaus bietet die App aber speziell auf dem iPad eine noch viel bessere Übersicht.
Hier ein paar Screenshots aus der eversolo-App auf dem iPad.
Anders als bei den kleineren eversolo-Modellen ist beim A8 außerdem eine Bluetooth-Fernbedienung im Kaufpreis enthalten. Die muss also nicht extra geordert werden.
Andere wesentliche Unterschiede offenbaren sich beim Blick auf die Rückseite des A8. So bietet dieser Cinch- und XLR-Analogeingänge. Im Gegensatz zum A6 verfügt der große eversolo über einen vollsymmetrischen analogen Signalpfad. Was analog rein geht, bleibt auch analog. Es erfolgt keine A/D-Wandlung. Das bedeutet aber auch, dass analoge Signale nicht von seinen Funktionen zur Klangbeeinflussung (DSP) profitieren können. Der A8 ist analogseitig ein echter Purist, worüber sich Schallplattenfreunde freuen dürften.
Wie beim A6 gibt es auch am A8 einen HDMI-Anschluss. Zwei sogar. Doch Obacht! Bei einer davon handelt es sich um einen HDMI-Out, der ein sogenanntes I²S-Signal zum Anschluss an DACs mit entsprechendem I²S-Eingang liefert. Ein recht spezielles Feature, das wohl auf Wunsch einiger Anwender integriert wurde. Der A8 selbst besitzt schon schon einen sehr hochwertigen DAC mit einem Duo aus zwei AKM-Wandlerchips an Bord (AK4191EQ und AK4499EX), die ihn für PCM bis 768 kHz und DSD512 befähigen, sowie eine doppelte Femto-Clock für die Frequenzfamilien 44,1 und 48 kHz. Diese Aufgabe einem externen DAC mit I²S zu übergeben, dürften wohl nur wenige Nutzer tatsächlich in Anspruch nehmen. Eine HDMI-ARC-Buchse für Ton vom TV ist zusätzlich verfügbar.
Die rund 700 Euro Aufpreis zum A6 Master Edition finden sich einerseits im etwas größeren und aufwendigeren Gehäuse, andererseits – und hauptsächlich – im Inneren des Gerätes. Die Schaltung des A8 ist, auch wenn er sich einige Bauteile mit dem A6 und A6 Master Edition teilt, so aufwendig, wie sonst nur in sehr viel teureren High-End-Geräten zu finden. Als Beispiel sei hier die Stromversorgung genannt, die im A8 über zwei separate Trafos verfügt. Ein Ringkern-Trafo für die analogen Bereiche und ein Schaltnetzteil speziell für die digitalen Baugruppen. Allein diese Aufteilung birgt einiges an klanglichem Potential, kostet aber entsprechend mehr. Gerade die Netzteilentwicklung ist wegen der weltweit erforderlichen Zertifizierungen ein großer Kostenfaktor.
Ebenfalls komplett anders ist die Lautstärkeregelung im A8. Diese erfolgt mit einer diskreten (sprich: aus Einzelbausteinen aufgebauten) analogen Widerstandsleiter. Eine solche Regelung bietet gegenüber beispielsweise Lautstärkepotis eine viel höhere Kanalgenauigkeit bis hin zu niedrigsten Pegeln (wo Potis schnell versagen). Und im Vergleich zu einfachen digitalen Regelungen sind Auflösungsverluste damit ausgeschlossen. Durch die Relais hört man beim Einstellen der Lautstärke deutliche Klick-Geräusche.
Im Setup des Gerätes kann der Nutzer übrigens die Schrittweite der Lautstärke zwischen 0,5 und 3 dB einstellen. – Schönes Detail! Ich persönlich bevorzuge 1-dB-Schritte. Je größer die Schrittweite, desto kürzer die Regelwege und desto „schneller“ ist die Einstellung.