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Test Eversolo DMP-A8: Der Rundum-Glücklich-Streamer für knapp 2.000 Euro

eversolo DMP-A8: Software und Praxis

Eversolo setzt in seinen Streamern nicht auf das Google-Android, wie es beispielsweise in Geräten wie dem FiiO R7 und R9 eingesetzt wird, sondern auf ein eigenes Derivat. Das ist qausi eine auf das Wesentliche reduzierte und zusätzlich angepasste Variante. Es wurde beispielsweise darauf geachtet, dass nur so wenige Prozesse wie möglich gleichzeitig laufen, um die Systemlast und damit das Signalrauschen zu reduzieren. Ein netter Nebeneffekt: es gibt hier auch kein Google-Tracking.

Screenshots der eversolo-App auf dem iPhone

Eversolo nennt das System „EOS Audio Engine“, wobei EOS für „eversolo Original sampling-rate audio engine“ steht. Diese ermöglicht es den eversolo-Streamern, bestimmte Android-Restriktionen in Bezug auf Sample Rate Conversions (SRC) zu umgehen. Konkretes Beispiel: Apple Music. Die App für Apples Musikdienst gibt es für Android allgemein und sie kann auch auf den eversolo-Geräten aus einer umfangreichen Liste verfügbarer Streamingdienste installiert werden. Im Gegensatz zu diversen anderen Android-basierten Geräten können die eversolo-Streamer, wie oben schon angedeutet, Apple Music in HiRes wiedergeben. (Nachtrag: Absatz inhaltlich korrigiert.)

Ein wesentlicher Bonus des eversolo DMP-A8 gegenüber den kleineren Modellen ist seine DSP-Engine. Während der DMP-A6 (einschließlich der Master Edition) nur relativ einfache EQ-Funktionen bietet, liefert eversolo im A8 einen parametrischen EQ, sowie FIR Filter, Hochpass/Tiefpass, Loudness-Korrektur, Compressor und Delay. Und das auf eine ziemlich komfortable Weise.

Screenshots der DSP-Features

Eine automatische Raumeinmessung ist zumindest bis jetzt nicht vorhanden, kann aber mit Hilfe spezieller Software wie REW extern erfolgen und die Korrekturkurven dann in den A8 geladen werden. (Hier eine Anleitung.) Diese Methode ist sehr professionell, aber auch recht anspruchsvoll und für Laien nicht einfach zu bewerkstelligen. Vielleicht liefert eversolo ja noch mal eine einfachere Einmessfunktion nach. Die Plattform und Software gibt es ja her.


Praxis: So gut wie kaum ein anderer
Schon der Test des DMP-A6 Master Edition zeigte, dass eversolo eine der besten Benutzerschnittstellen überhaupt für Audio-Streamer bietet. Damit ist nicht explizit das relativ große Touch-Display gemeint, das einfachen und schnelen Zugriff auf alle Funktionen bietet. Eine Touch-Funktion benötigt man nämlich längst nicht immer. Wenn das Gerät nicht in Armreichweite steht, ist es sogar nahezu nutzlos. Also ist das nur ein kleiner Bonus. Vielmehr ist es das Benutzerinterface insgesamt, das den eversolo so komfortabel macht.


Abgesehen von den DSP-Features ist die Bedienung des A8 im Grunde genommen genau so, wie bei den kleineren Modellen. Auch die Status-Displays überzeugen. Wie beispielsweise die Wiedergabe-Anzeige, die mittlerweile in sechs unterschiedlichen Varianten verfügbar ist, die einfach durch Wischen gewechselt werden können. So gibt es einen Screen mit großer Cover-Darstellung und einigen Detailinformationen, oder einen Screen, der auf das Cover verzichtet und dafür die Titelinformationen sehr groß darstellt, sodass man sie auch aus einigen Metern Entfernung gut lesen kann. Es sind solche Details, die das System so sympathisch machen.

Der eversolo bietet sechs verschiedene Anzeigeoptionen für die Wiedergabe. Hier nur zwei davon.

Ich sollte noch erwähnen, dass der DMP-A6 Master Edition zum Zeitpunkt seines Tests noch keine DSP-Features hatte. Doch da wurde inzwischen per Firmware-Update nachgeliefert. Jedoch handelt es sich dabei nicht um die selben Fähigkeiten, die der A8 mitbringt. Während der DMP-A6 seine DSP-Anpassungen per Software durchführt, arbeitet der DMP-A8 mit einem eigenen 32-Bit-DSP-Chip, der die Funktionen auf Hardware-Ebene ausführt. Der A8 kann DSP-Settings auf jede Quelle außer den analogen Eingängen anwenden, während die Einstellungen des A6 nur für den internen Streamer nutzbar sind. Wer also CDs abspielen oder TV-Ton über HDMI ARC abspielen und DSP-Einstellungen auf diese Geräte anwenden möchte, kann das nur mit dem A8.

Aufgrund seiner zahllosen Features ist es nahezu unmöglich, auf jeden Aspekt des A8 einzugehen, ohne den Rahmen komplett zu sprengen. Eine gute Zusammenfassung ist vielleicht dies: Ich habe den A8 nun schon ein paar Monate in Gebrauch und empfinde ihn als einen der unkompliziertesten und am besten zu bedienenden Streamer, die ich je zum Test hatte. Und das sind im Laufe der letzten zehn oder 15 Jahre so einige gewesen.


Kommentare

hi2hello31.08.24 10:36
Danke für den Artikel!
Welche Möglichkeiten zur bitperfekten Hi-Res Wiedergabe für Apple Music gibt es außer den mittlerweile 3 DMP-Modellen denn sonst noch?
Ich finde, alleine dieses Thema wäre eines zeitnahen Artikels würdig

Schönes Wochenende
0
sonorman
sonorman31.08.24 11:30
Die einzige andere Möglichkeit Apple Music in HiRes bitperfekt wiederzugeben, ist über einen am iPhone oder iPad per USB angeschlossenen DAC. Vom Mac geht das nicht, weil macOS kein automatisches Sample Rate Switching unterstützt.

Außer dem eversolo kann das auch der FiiO R7 und der R9 (Test ), sowie der kürzlich getestete Mobilplayer FiiO M23 ().

Die ganzen Hintergründe dazu sind sehr verworren und nicht ganz leicht aufzudröseln. Mein Testerkollege John Darko hat das in diesem 15-Min.-Video mal ganz gut zusammengefasst (auf englisch):


(Randnotiz dazu: Im Gegensatz zu John bin ich der Meinung, dass die Quer-Ausrichtung des eversolo-Displays keinen nennenswerten Nachteil zum Hochformat das Fiio hat. Und der eversolo A8 klingt deutlich besser, als der FiiO R7 / R9. Er bezIeht sich in dem Video auch nur auf den kleinen eversolo DMP-A6, ohne "MasterEdition". Der "ME" ist schon besser als der FiiO. – IMHO)

PS: Der Absatz im Artikel mit dem Hinweis auf FiiO und HiRes von Apple Music war auch nicht ganz korrekt. Habe das eben korrigiert. Es ist wirklich schwer, bei dem Thema den Überblick zu behalten.
+6
hi2hello31.08.24 12:05
Dankeschön.
Sehe ich ebenfalls so, alles recht verwirrend und schlecht zu überblicken. Obwohl der Markt ja eher überschaubar ist. Genau deshalb würde ich mir ja (sehr) einen aktuellen Artikel zum Thema wünschen. Ich vermute, damit wäre ich nicht alleine.
Aber wenn es am Ende dann doch nach wie vor nur bei Eversolo DMP und Fiio Rx bleibt, kann man es sich vermutlich auch schenken. Hilft ja wenig, zu schreiben, warum etwas (nach wie vor) nicht geht. Lösungen sind interessanter und die Antwort bestätigt, dass es kaum welche gibt.
+2
macymesser31.08.24 13:57
Wie ist das mit den Rose Streamern?
sonorman
Die einzige andere Möglichkeit Apple Music in HiRes bitperfekt wiederzugeben, ist über einen am iPhone oder iPad per USB angeschlossenen DAC. Vom Mac geht das nicht, weil macOS kein automatisches Sample Rate Switching unterstützt.

Außer dem eversolo kann das auch der FiiO R7 und der R9 (Test ), sowie der kürzlich getestete Mobilplayer FiiO M23 ().
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sonorman
sonorman31.08.24 14:39
macymesser
Wie ist das mit den Rose Streamern?
Auch das ist ein schwieriges Thema. Nach meinem derzeitigem Wissensstand unterstützen die Rose-Streamer kein lossless über Apple Music. Der Hersteller selbst hat dazu ein Statement abgegeben.

Der Thread ist schon etwas älter. Neuere Informationen dazu sind mir nicht bekannt. Die Mitarbeiter erklären in dem Thread auch ausführlich, warum es für HiFi-Hersteller so schwierig ist Apple Music zu integrieren.
The reason we decided to support Apple Music in the first place was to make it possible to listen to the high-resolution lossless sound sources of Apple Music from Hi-Fi Rose device. However, the currently released SDK does not support lossless sound sources.
To be honest, we don’t know exactly what level of sound quality can be used. Inferring from codec-related to logs and network transmission, it seems that the service is provided with a sound quality of 256kbps AAC.

Wie eversolo das andererseits schafft, weiß ich auch nicht.
Es kam aber auch schon vor, dass Apple Music auf dem eversolo nach einem Update der AM-App nicht mehr lief. Es kam dann eine Fehlermeldung "Nur auf nicht gerooteten Geräten verfügbar." Aber das hat eversolo irgendwie umgehen können. Nach einem Systemupdate, das sehr schnell nachgereicht wurde, lief Apple Music wieder auf den Geräten.

Apple ist hier ein einziger Hemmschuh. Es ist mir völlig unverständlich, warum sie es der Industrie so schwer machen, Apple Music in voller Qualität zu integrieren.
+3
pit1958ffm
pit1958ffm31.08.24 15:26

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mk170131.08.24 21:59
Hmmm, zweifellos ein beeindruckendes Teil … aber nur für die, die es auch wirklich mit dem vollen Leistungsangebot brauchen.

Ich z.B. habe relativ hochwertige Aktivboxen, Canton Smart A45. D.h., ich brauche keinen Streamer mit Hochleistungs-DACs. Das können die Boxen von Hause aus. Was ich (und wahrscheinlich viele andere auch) brauche, ist eher eine Art Streaming Hub, ohne DAC aber mit vielen Eingängen, u.a. auch mit einem Phono Pre-Amp. Gibt es aber nicht, irgendwo fehlt immer etwas oder funktioniert nicht richtig.

Bei Canton z.B. gibt es Smart Connect 5.1. Der kann die Aktivboxen sogar drahtlos ansteuern (bei mir im Wohnzimmer sehr willkommen). Aber das integrierte Airplay ist wegen extremen Lautstärkesprüngen zwischen den Quellen quasi nicht nutzbar. Außerdem gibt es keinen Phono-Pre-Amp. Und bei Canton kennt und kann man kein Roon (Ich hatte vor längerer Zeit mal mit dem Support gesprochen, der Mitarbeiter kannte es wirklich nicht)

Der neue WiiM Ultra schien die Lösung zu bieten. Zwar keine Drahtlos-Anbindung der Aktivboxen aber mit Phono und mit Roon. Leider gibt es dort völlig unverständlicherweise aber kein Airplay.

Und das gilt für alle Anbieter. Keiner bietet alles in einem Gerät, was ich gerne möchte. Und ich bin sicher, ich bin nicht alleine damit. Auch hier beim Eversolo … kein Phono! Ok, ich kann natürlich argumentieren, dass man freie Auswahl bei Phono-Amps hat … aber heute ist die Zeit der Hifi-Türme oder der Sammlung möglichst vieler Einzelgeräte eigentlich vorbei. Ich denke, die meisten möchten eine Lautsprecher/Verstärker Kombi oder Aktivboxen plus ein (1 !!) Streamer/Hub/Vorverstärker plus ggf. einen Plattenspieler. Mehr braucht man heute im Wohnzimmer eigentlich nicht mehr und ich (nur meine Meinung) möchte auch nicht mehr (der Roon Server kann ja woanders stehen)
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sonorman
sonorman31.08.24 22:32
mk1701

Ich würde sagen, für Deinen Bedarf hast Du Dich einfach für die falschen Lautsprecher entschieden. Nimm einfach einen Streaming-Vollverstärker (mit Phono) plus Passivlautsprecher. Da findest Du massig Angebote mit vielen Eingängen und hast nur ein einziges Gerät plus die Speaker.
+2
mk170131.08.24 23:03
sonorman
Da magst du recht haben, mit der Entscheidung für die falschen Lautsprecher …

Ich würde aber trotzdem immer Aktivboxen gegenüber einer klassischem Passiv/Amp Kombination vorziehen … und es gibt ja Alternativen, KEF und andere zeigen es ja.

Sollten wir hier und jetzt aber nicht weiter ausführen, hat ja nur am Rande mit dem aktuellen Thread zu tun …
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hi2hello01.09.24 00:26
Ich hätte einfach nur gerne ein Device, dass AM bitgenau in hires auf meine Anlage (AVR mit 5.1 LS) bringt. Wenns geht, gut bedienbar vom Hörplatz aus …
Aber hey, wer braucht das schon in 2024?!?
Vermutlich einfach doch der falsche Streamingdienst?

Audio und Apple: Eine Geschichte voller Missverständnisse
+2
derBen02.09.24 17:49
Sonorman

Ich bin seit ein paar Wochen Besitzer des kleinen Bruders des a8 und auch echt begeistert. Das einzige was mich stört ist die echt bescheidene Samba Performance.
Trotz Anpassung der nsmb.conf dauert die Übertragung ewig!
Hast du dafür eine Lösung gefunden?
0
sonorman
sonorman02.09.24 18:44
derBen
Nein, die Netzwerkübertragung ist echt lahm. Du könntest alternativ die Musik von einer am eversolo angeschlossenen USB-Platte/SSD auf die interne übertragen. Habe ich nicht ausprobiert, aber das dürfte flotter gehen.

Andererseits macht man das ja nur ein mal. Danach ab und zu mal ein neues Album zu ergänzen, ist dann keine große Sache.
+1
hsCS08.09.24 16:48
Ich habe mich aufgrund des positiven Testberichts entschlossen einen Eversolo DMP-A8 zu kaufen. Das Teil ist inzwischen da und angeschlossen.
Was ich noch nicht verstehe, was der Unterschied zwischen Musik-Service und Musik-App ist? In der Gruppe Musik-App konnte ich meinen Apple Music Account aktivieren. In der Gruppe Musik-Service kommt bei der Anwahl von Apple Music die Aufforderung ein neues Firmware zu laden. In der Update App kommt der Hinweis, dass alles Aktuell ist (es gibt auch keine neueren Beta-Updates)?
Ebenso wundert mich, warum in iPhone- und iPad-App im Bereich Musik-Service Apple Music nicht angezeigt wird. Fehlt hier ein Update der iOS App?
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sonorman
sonorman09.09.24 12:21
hsCS

Ich benutze Apple Music eigentlich nicht, weil ich dafür kein Abo habe. Aber soweit ich es verstehe, ist der "Musikdienst" die Original Apple App und was unter "Musik Apps" zu finden ist, ist die eversolo-Version von Aple Musik. Ruft man das aktuell auf, werden folgende Meldungen eingeblendet.

Musikdienste:


Unter Musik-Apps:


Letztere hat wohl einige Einschränkungen, kann dafür aber Apple Music in HiRes wiedergeben.

(Ohne Gewähr ob's genau so richtig erklärt ist.)
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hsCS09.09.24 13:31
sonorman

Danke für deine Antwort! Komisch, zu dieser Meldung kommen wir erst gar nicht! Bei uns kommt nur, dass wir auf eine neue Firmware aktualisieren müssen, obwohl wir auf der aktuellen sind. Was hast Du denn für eine Firmware-Version?

Danke,
Christian
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sonorman
sonorman11.09.24 08:33
hsCS
sonormanDanke für deine Antwort! Komisch, zu dieser Meldung kommen wir erst gar nicht! Bei uns kommt nur, dass wir auf eine neue Firmware aktualisieren müssen, obwohl wir auf der aktuellen sind. Was hast Du denn für eine Firmware-Version?
Bei mir ist derzeit v1.2.98 installiert.
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