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Test FiiO FH19 Flaggschiff-IEM: Wenn In-Ear, dann diesen

FiiO FH19: Hörtest und Fazit

Der Fokus beim Klangtest lag natürlich auf der Performance des FH19 mit mobilen Abspielgeräten. Neben dem FiiO M23 (Test) habe ich ihn auch am iPhone zusammen mit dem iFi Audio GO Bar Kensei (Test) ausprobiert. Wegen des hohen Klanganspruchs, der den FH19 auch für den heimischen Hörgenuss unter idealen Voraussetzungen prädestinieren soll, kam er schließlich noch an dem einzigartigen High-End-Kopfhörerverstärker Yamaha HA-L7A zum Einsatz.


Der FH19 hat eine Impedanz von 16 Ohm, was ihn schon mal für die meisten Mobilplayer nutzbar macht. Auch für solche mit weniger stabilen Ausgangsstufen. Ebenso wichtig in diesem Zusammenhang ist die Empfindlichkeit und die liegt bei enormen 109dB/mW bei 1 kHz. Anders ausgedrückt: Der FH19 spielt schon mit wenig Leistung sehr laut. Die erste Amtshandlung beim Anschluss an den KHV sollte daher sein, den Ausgang auf „Low Gain“ zu stellen, sofern das möglich ist. Bei allen von mir genutzten KHVs gibt es eine Gain-Anpassung. Auf „High Gain“ eingestellt wäre es schon bei sehr niedriger Lautstärkeeinstellung sehr laut. Mit „Low Gain“ ist der nutzbare Regelbereich entsprechend größer.


Ich betone noch mal, dass ich mit High-End In-Ears wegen meiner Präferenz für Over-Ears nicht sehr viel Erfahrung habe. Mag sein, dass es noch sehr viel besser geht, doch der FiiO FH19 ist der bislang mit Abstand beste In-Ear, den ich je gehört habe. Nach diversen Experimenten mit den unterschiedlichen Filtern und Ear Tips blieb ich letztlich bei der Werksbestückung. Damit klingt der FH19 in allen Frequenzbereichen wunderbar ausgewogen. Die Bässe kommen tief und satt, dabei aber fast so gut konturiert und aufgelöst, wie mit sehr guten Over Ears. Die Mitten und Höhen sind frisch und extrem detailreich, niemals aufdringlich und in den Klangfarben neutral und einfach natürlich-stimmig.


Was dem FH19 außerdem besser als anderen mir bekannten IEMs gelingt, ist die Art und Weise, wie frei und entspannt er klingt. Der sonst für In-Ears typische Charakter, dass alles irgendwie etwas gepresst und überbedämpft wirkt, fehlt hier fast völlig. Das ist sicherlich seiner teilweise offenen Konstruktion zu verdanken, womit der FiiO schon sehr nah an gute offene Over-Ears wie den Focal Hadenys heran kommt. – Fast, wohlgemerkt. Ganz so luftig und unbeschwert wie der Franzose schafft der FH19 das nicht, bietet aber stets ein überzeugendes Gesamterlebnis. – Sehr beeindruckend.


Fazit: In-Ears auf Referenzniveau
Werde ich vom eingefleischten Over-Ear-Botschafter mit dem FiiO FH19 zum In-Ear-Fan? Das wohl nicht, aber dank diesem Ohrhörer muss ich meine Reserviertheit gegenüber „Schmalzbohrern“ wohl etwas revidieren. Als jemand, der Kopfhörer fast nur indoor und daheim genießt, kenne ich noch eine Reihe von Over-Ears, die mir lieber sind (wenngleich meistens auch deutlich teurer). Doch wenn ich mich für einen Reisekopfhörer entscheiden müsste, dann ist es dieser.

Nicht nur klanglich überzeugt der neue FiiO In-Ear rundum mit einem Niveau, das hervorragenden Bügelkopfhörern seiner Preisklasse nicht nachsteht. Er trägt sich äußerst angenehm, auch über längere Zeiträume, und er nimmt trotz seiner für In-Ears recht üppigen Transportbox immer noch sehr viel weniger Platz im Gepäck weg, als alle Bügel-Varianten. Zudem bietet er mit seinen elektrischen Werten auch für weniger leistungsstarke Mobil-Player oder Dongle-DACs immer ausreichend Pegel.

Um sein volles Potential auszuschöpfen, empfiehlt sich aber ein möglichst hochklassiger Player bzw. DAC/Kopfhörerverstärker. Die Kombination mit dem iPhone und einem iFi GO Bar sollte man ihm schon gönnen. Am FiiO M23 wirkt er noch etwas überzeugender. Direkt an einem alten iPhone mit Klinkenausgang würde man viel von seinem Klangpotential verschenken.

Zuletzt sind auch sein Design und die Materialqualität sowie der Zubehör-Umfang rundum überzeugend. Die hierfür geforderten rund 650 Euro sind daher aus meiner Sicht als echtes Schnäppchen anzusehen. – Top-Empfehlung!


Plus/Minus FiiO FH19

+ hervorragender Klang weit über typischen BT-In-Ears
+ tolles Design mit grandioser Verarbeitung
+ sehr ergonomisch, hoher Tragekomfort
+ halboffen, trotzdem gute Außenschall-Isolation
+ Klang kann durch zahlreiche Ear-Tips und Schraubfilter angepasst werden
+ hochwertiges, austauschbares Kabel mit sehr geringer Geräuschübertragung
+ umfangreiches Zubehör, inkl. schicker Transportbox

Kommentare

DP_7024.08.24 12:19
Vergleichbar mit den IE 600 von Sennheiser? Die kosten in etwa das gleiche und sind sehr gut.
+2
DonSiffredi24.08.24 12:42
Danke für den Bericht. Ich denke, es wäre aber besser gewesen, wenn Du In-Ears, mit denen du verglichen hast, genannt hättest.
+2
Sebb24.08.24 13:04
DP_70
Vergleichbar mit den IE 600 von Sennheiser? Die kosten in etwa das gleiche und sind sehr gut.

Kann ich nur bestätigen. Habe die IE600 und bin mega happy damit. Nicht die neutralsten InEars, aber machen einfach eine Menge Spaß, inkl. sehr viel Auflösung, Bühne und Tiefgang.
0
macube24.08.24 13:27
Vielen Dank für den interessanten Testbericht! Was mich interessieren würde: Kann man auf Grund der halboffenen Bauweise die Musik auch von ausserhalb hören? Das wäre für mich ein wichtiges Kriterium für unterwegs, ich möchte im Zug ja nicht meine Nachbarn beschallen.
+7
sonorman
sonorman25.08.24 10:05
macube
Die Geräuschentwicklung nach außen ist sehr gering. Selbst wenn Du die Musik ziemlich laut hörst, dürfte das kaum jemanden in der Bahn stören.
+1

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