Test FiiO M23 HiRes Audio-Streamer: Dieser portable Super-Player rockt das Leben und den Desktop
FiiO M23 in der PraxisWas die reine Bedienung angeht, ist der FiiO M23 – sofern man mit der Oberfläche ausreichend vertraut ist – voll auf der Höhe der Zeit und unterscheidet sich nicht von modernen Smartphones. Bildschirmeingaben sind präzise und ruckelfrei, die Auflösung und Ablesbarkeit des Displays ausgezeichnet. Hier einige Screenshots:
Auch die Benutzung des M23 bei Musikwiedergabe ist gut durchdacht. Drei Tasten an der rechten Seite diesen zur Titelsteuerung und auf der linken Seite befindet sich eine breite, lange Lautstärkewippe. Diese kann auch als Touchfläche genutzt werden, was zwar sehr gut funktioniert, jedoch beim Handling des gerätes immer mal wieder in die Quere kommt. Schon die leiseste Berührung verändert dann die Lautstärke (die übrigens sehr feinfühlig einstellbar ist). Wen das stört, kann die Touchfunktion der Wippe deaktivieren.
Da es sich im Grunde um ein gestripptes Android-OS für Smartphones handelt, verfügt der M23 auch über zahlreiche Android-typische Funktionen, wie etwa zur Dateiverwaltung. Es können auch Screenshots erstellt werden, wie die in diesem Bericht gezeigten. Zur Übertragung von Daten auf den Mac benutzt man am Besten die kostenlose Android File Transfer App für Mac. Einfach den M23 per USB an den Mac anschließen, die Transfer-App starten und man hat vollen Zugriff auf den Speicher des FiiO und auch auf die microSD-Karte, sofern eine eingelegt ist. Auf diese Weise lässt sich auch bequem Musik auf die Speicherkarte im M23 transferieren.
Der FiiO M23 als Mobil-PlayerFür den Musikgenuss unterwegs verhält sich der M23 entsprechend seiner Größe erwartungsgemäß wie ein klassischer Walkman. Nur eben mit unendlich vielen modernen Features und tausend mal mehr Musik, als man in den Achtzigern an Compact Cassetten hätte mitnehmen können.
Für die Wiedergabe der auf microSD gespeichert Musik nutzt man am besten die vorinstallierte FiiO Music App. Auch streaming z. B. via Qobuz ist unterwegs möglich. Dazu muss der M23 aber mit einem WLAN verbunden sein. Oder man lädt sich die Inhalte von Qobuz vorher für die Offline-Wiedergabe herunter. Hier offenbart sich auch einer der Vorteile eines dedizierten Musikplayers statt Wiedergabe vom Smartphone: Der Speicherplatz des Mobiltelefons wird geschont. Bleibt mehr platz für Fotos, Videos, Social Media etc.
Während der Testphase habe ich den M23 auf mehrere Arten genutzt. Für bestmöglichen Klang mit drahtgebundenen Kopfhörern unterschiedlichster Preisklassen, bis hin zu High-End-Hörern, wie dem Yamaha YH-5000SE, oder auch extrem hochohmigen, wie den beyerdynamic T1 (Gen. 2). Auch der T+A Solitaire T (Testbericht) bot sich natürlich für Versuche mit dem M23 an, weil dieser Kopfhörer sowohl per Bluetooth, als auch drahtgebunden mit dem FiiO verwendbar ist, und weil er geschlossen ist und sich damit auch für unruhigere Umgebungen eignet.
Es steht auch noch ein ausgiebiger Versuch mit den neuen und letzte Woche im TechTicker vorgestellten FiiO FH19 In-Ears an, aber die sind noch nicht eingetroffen. Ich werde darüber gesondert berichten.
Das geniale mit diesem Musikplayer: Selbst solche Kopfhörer-Boliden wie der besagte Yamaha können mit ihm auch unterwegs ohne Kompromisse genutzt werden. Viellicht ist das nicht unbedingt die richtige Wahl für die tägliche U-Bahn-Fahrt zur Arbeit, aber wer viel reist und beispielsweise im Hotelzimmer abschalten will, der kann sich auch offene Spitzenkopfhörer wie den Yamaha oder auch einen Focal Utopia einpacken.
Zumindest solange der FiiO FH19 noch nicht da ist, habe ich den M23 beim täglichen Training auf dem Ergometer am liebsten mit BT-In-Ears oder Open-Ears genutzt. Over-Ears sind bei solch schweißtreibenden Aktionen eher nicht so geeignet.
Auch die stationären Einsatzmöglichkeiten des FiiO M23 erfreuen. Welcher Streamer bietet einem schon diese Kombination, als Mobilplayer wie als Desktop-Streamer/DAC gleichermaßen gut zu funktionieren. Allerdings hat die Sache am Desktop einen kleinen Haken. Durch die Verkabelung mit Strippen an der Unter- und der Oberseite des Gerätes wird die Bedienung und das Ablesen des Displays etwas erschwert. FiiO müsste irgend einen clever konstruierten Tischfuß für den M23 anbieten, dann wäre die Sache rund. Doch davon abgesehen überwiegt der positive Eindruck vor allem über die Vielseitigkeit des M23.