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Test FiiO R9 Media Streamer: Der Desktop-Alleskönner mit High-End-Anspruch

FiiO R9 – Design und Konzept

Beginnen wir mit dem Betriebssystem des FiiO R9. Derzeit werden die Geräte mit Android 10 ausgeliefert. Der Hersteller hat aber schon angekündigt, noch in diesem Quartal auf Android 12 updaten zu wollen. Das ist immer noch Generationen älter, als der aktuellste Stand von Android. Warum das so ist, erklärte mir der FiiO-Vertrieb NT-Global auf Nachfrage zusammengefasst so:
“Um Musik abzuspielen oder zu streamen ist die Android-Version zunächst relativ egal. Es geht schlichtweg darum die Kompatibilität der audiophilen Hardware mit der Android-Software zu gewährleisten. […] Um Android an die audiophilen Bedürfnisse anzupassen, bedarf es sehr vieler Anpassungen am Android-System. […] Neue Software [gemeint sind hier wohl Betriebssystemversionen; die Red.] ist oft nicht sonderlich kompatibel. Aus diesem Grund setzt man auf eine anpassbare und lauffähige Version von Android. In diesem Fall ist das die Version 10, die jedoch auf 12 upgedated werden wird. Die Versionen 13 und die derzeit aktuelle Version 14 von Android boten bisher keine so gravierenden Vorteile für den Betrieb des FiiO R9, dass eine Übernahme notwendig wurde.“

Auch andere auf Android basierende Streamer arbeiten (meines Wissens) nie mit der derzeit aktuellsten Android-Version.

Design und Hardware
Zu den offensichtlichsten Unterschieden des R9 gegenüber dem R7 gehört zunächst das etwas hochwertiger anmutende Design. Ein großer Teil des Gehäuses ist mit einer hochglänzenden, schwarz verspiegelten Außenhaut versehen. Das rechte Drittel ist Aluminium matt mit einer Wabengitterstruktur an der rechten Seite zur Belüftung. Damit sieht der R9 eleganter, hochwertiger und viel weniger nach langweiligem Computer-Equipment aus, als der R7.


Die Verarbeitung ist auf den ersten Blick sehr gut. Bei genauerem Hinsehen wird die Freude aber ein klein wenig getrübt, denn die spiegelnden Flächen sind nicht besonders eben. Eine sich in der Oberfläche spiegelnde Jalousie oder hier ein Plissee sieht darin deutlich verzerrt aus. Und klopft man leicht mit der Fingerspitze gegen das Wabengitter an der rechten Seite, hört man Geräusche, weil das Gitter an das darunter liegende „Skelett“ schlägt. Die Drehknöpfe sind außerdem nicht ganz wackelfrei. Die vorderen Kopfhöreranschlüsse sind mit einer Kappe abgedeckt, was nett gemeint ist, aber die geht bestimmt schnell verloren. Das ist alles nicht dramatisch und ok für die Preisklasse, kann aber letztlich höhere Ansprüche an Material und Verarbeitung nicht gänzlich befriedigen.


Zum Lieferumfang gehören zwei Sockel aus einer Art Hartgummi, mit denen das Gerät in zwei Neigungswinkeln aufgestellt werden kann. Selbst der Sockel mit dem größeren Winkel bringt den R9 allerdings nur in eine leichte Schräglage. Der R9 wird einfach lose auf den Sockel gestellt. Der könnte übrigens gerne noch etwas rutschfester sein. Zum Einstecken von Kopfhörern muss das knapp 2,3 Kilo schwere Gerät festgehalten werden, damit es nicht wegrutscht.


Das Design des R9 wird durch einen mehrfarbigen Leuchtstreifen und Beleuchtung der Drehknöpfe abgerundet. Der Leuchtstreifen separiert den Aluminium-Teil optisch vom dem Displaybereich. In den Systemeinstellungen können der Leuchtstreifen („Bandanzeigeleuchte“) und die Leuchten der Regler unabhängig voneinander an- und abgeschaltet werden, sowie in Helligkeit und Farbe justiert werden. Die Farbe der LED kann auch als Indikator für die gerade wiedergegebene Samplingrate dienen.


Das Display ist zweifellos die Hauptattraktion des R9. Es hat eine Diagonale von 5,99 Zoll und eine Auflösung von 2.160 x 1.080 Pixeln, was einer Pixeldichte von rund 403 ppi entspricht. In diesem Punkt ist die Anzeige also voll auf der Höhe der Zeit. Aber es handelt sich nicht um ein OLED wie in den neuesten Smartphones, sondern um ein LC-Display. Die Darstellung ist dennoch ausgezeichnet und übertrifft die der meisten anderen Audiogeräte mit Farbdisplay deutlich. Das gilt auch für die Blickwinkelstabilität und den Schwarzwert. Nur spiegelt es ein wenig. Touch-Kommandos und Wischgesten werden schnell und präzise wie bei modernen Smartphones umgesetzt.

An der Vorderseite, rechts neben dem Display, sind drei Kopfhörerbuchsen vorhanden: 6,35 mm Klinke, sowie zwei mal symmetrisch als 4,4 mm Pentaconn und XLR4. Mehr zum Kopfhörerverstärker später. Darüber sind zwei Drehknöpfe angeordnet. Der Obere dient als als Lautstärkeregler und kann durch Drücken Funktionen wie On/Off (Doppelklick) und Modusauswahl (kurz gedrückt halten) triggern. Zum ersten Einschalten muss der Knopf etwas länger gedrückt werden.

Der zweite Knopf ist ein vierstufiger Drehschalter. Mit diesem kann zwischen den folgenden vier Modi umgeschaltet werden:

  • PO+PRE OUT = Kopfhörer und hintere Analogausgänge aktiv
  • PO = nur Kopfhörerausgänge aktiv
  • PRE PUT = nur hintere Analogausgänge aktiv
  • LO = hintere Analogausgänge aktiv mit festem (maximalem) Ausgangspegel, zum Anschluss an Verstärker mit eigener Lautstärkeregelung


Grundsätzlich ist dieser Schalter eine sehr nützliche Sache, aber an der Umsetzung habe ich deutliche Kritik. Zunächst einmal ist die Beschriftung und auch die Schalterstellung selbst bei gutem Licht nur schlecht zu erkennen. Und die Bezeichnungen „PO“ und vor allem „LO“ für den Fixed-Level-Ausgang ist eher missverständlich. Ok, daran kann man sich noch gewöhnen. Das größte Problem ist aber, dass die Stellung „LO“ für Fixed OUT ohne irgend eine Sicherheitsabfrage aktiviert werden kann. Ist der R9 beispielsweise (wie in meinem Test) an einer Stereo-Endstufe angeschlossen und man dreht den Schalter während der Wiedergabe versehentlich nach ganz rechts, ballert die Musik schlagartig mit maximaler Lautstärke. Im schlimmsten Falls bedeutet das nicht nur einen höllischen Schreck und einen Tinnitus, sondern auch den Tod der Lautsprecher. Da sollte FiiO dringend einen Sicherheitsriegel in Form einer Warnung und Bestätigungsabfrage im Display vorschieben.


Kommentare

wicki
wicki02.03.24 08:59
Lese ich das richtig: man kann die Apple-Music-App aus dem Android-Store auf dieser Kiste installieren? Das finde ich mal sehr interessant – endlich mal ein Streamer, der Apple-Music nativ unterstützt.
Better necessarily means different.
+1
sonorman
sonorman02.03.24 09:46
Ja, das ist richtig.
Geht aber auch beim Eversolo DMP-A6 (siehe ergänzende Artikel).

Da diese Geräte auf Android basieren und es dafür eine Apple Music App gibt, ist das auch nicht so verwunderlich. Die meisten Streamer basieren auf Linux-Kernen. Und dafür bietet Apple keine Unterstützung, zumal es da keinen App Store gibt.
+2
BMPBrother02.03.24 10:54
Also ich weiß nicht, aber ein Streamer mit hochkantem Display geht in meinen Augen komplett am Thema vorbei. Da werden dann Titelinformstionen mit Überlänge wieder sinnfrei abgeschnitten, um stattdessen Grafikgimmik zu priorisieren. Die meisten modernen Streamer gehen da displaytechnisch in die völlig falsche Richtung, sie werden zwar immer größer, die Ablesbarkeit, gerade wenn man nicht direkt vorm Gerät steht, wird trotzdem nicht besser. Einzig die Rose-Modelle sind in der Hinsicht einigermaßen sinnig, aber ansonsten sehe ich da keine brauchbaren Modelle. Und der Fiio verpatzt es da mMn komplett 🙄

Aber sowas passiert immer, wenn Leute Geräte entwickeln, die solche offenbar selber noch nie benutzt haben 🤷‍♂️
+1
evanbetter
evanbetter02.03.24 11:59
Spätestens bei den Ambiente-Lichtstreifen war ich restlos überzeugt.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+5
macymesser02.03.24 12:49
Das Hochkant Format ist besonders bei Apple Music mit der Lyrics Anzeige sinnvoll, da machen Querformat Displays weniger Sinn, weil die Lyrics dann sehr klein werden.
BMPBrother
Also ich weiß nicht, aber ein Streamer mit hochkantem Display geht in meinen Augen komplett am Thema vorbei. Da werden dann Titelinformstionen mit Überlänge wieder sinnfrei abgeschnitten, um stattdessen Grafikgimmik zu priorisieren. Die meisten modernen Streamer gehen da displaytechnisch in die völlig falsche Richtung, sie werden zwar immer größer, die Ablesbarkeit, gerade wenn man nicht direkt vorm Gerät steht, wird trotzdem nicht besser. Einzig die Rose-Modelle sind in der Hinsicht einigermaßen sinnig, aber ansonsten sehe ich da keine brauchbaren Modelle. Und der Fiio verpatzt es da mMn komplett 🙄

Aber sowas passiert immer, wenn Leute Geräte entwickeln, die solche offenbar selber noch nie benutzt haben 🤷‍♂️
+2
wicki
wicki02.03.24 13:06
sonorman
Ja, das ist richtig.

Da diese Geräte auf Android basieren und es dafür eine Apple Music App gibt, ist das auch nicht so verwunderlich. Die meisten Streamer basieren auf Linux-Kernen. Und dafür bietet Apple keine Unterstützung, zumal es da keinen App Store gibt.
Ja, schon klar (bin selber Software-Entwickler).

Es scheint aber auch so, dass Apple überhaupt kein Interesse an der Integration von Apple-Music in irgendwelche Hifi-Geräte zu haben scheint. Sonst hätten sie schon längst ein Linux-API für Apple-Music rausgebracht. Und vielleicht sogar ein (für die Hifi-Hersteller selbstverständlich kostenpflichtiges) Zertifikat „Apple Music Ready“.
Better necessarily means different.
+1
BMPBrother02.03.24 13:07
Also die Lyrics sind jetzt echt das Letzte, was ich auf dem Display sehen möchte, zumal ich da zum Mitsingen ja auch direkt davorstehen müßte 😎 Und wenn Lyrics, dann lass ich mir die aufm iPad anzeigen. Da kann ich dann selbst in der Wanne mitjodeln 💪😁
+2
faulpelz02.03.24 13:37
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?
+2
Philantrop
Philantrop02.03.24 15:50
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?

Beste Frage! Sonst wäre es tatsächlich nach ein paar Jahren Elektroschrott.
Alles was in Internet kommt, braucht aktuelle Firmware/Software - alles andere ist grob Fahrlässig.
0
sonorman
sonorman02.03.24 16:23
Philantrop
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?

Beste Frage! Sonst wäre es tatsächlich nach ein paar Jahren Elektroschrott.
Alles was in Internet kommt, braucht aktuelle Firmware/Software - alles andere ist grob Fahrlässig.
Naja, das finde ich etwas dramatisiert.

Ein iPhone ist, nachdem es von Apple nicht mehr mit Updates versorgt wird, auch nicht gleich Elektroschrott. Es arbeitet ganz normal weiter, bis der Akku tot ist. Und den könnte man auch ersetzen. Bei Audiogeräten oder anderen Devices mit Internet ist das nicht anders.

Ich nehme mal an, die Hauptsorge mancher sind etwaige Sicherheitslücken, die nicht mehr gefixt werden. Aber dann müsste man sich im Prinzip von JEDER vernetzten Technik fern halten. Denn es gibt inzwischen unzählige Dinge im Haushalt mit Internetzugang. Und viele davon sind definitiv größere Risikofaktoren. Insbesondere alle Arten von Smart Home Devices.

Also: Wo zieht man die Grenze? Am Ende gibt es nämlich KEIN EINZIGES vernetztes Gerät auf der ganzen Welt, das garantiert ein Leben lang mit Updates und Security-Fixes bedient wird. Nach ein paar Jahren ist in der Regel Schluss. Die Geräte hören deswegen aber nicht auf zu funktionieren. Die Alternative ist: Offline und idealerweise rein analog Musik hören. Von Schallplatte, Kassette, Tonband. Existiert alles noch und ist absolut Hacking-sicher.
+3
Philantrop
Philantrop02.03.24 16:39
sonorman
Philantrop
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?

Beste Frage! Sonst wäre es tatsächlich nach ein paar Jahren Elektroschrott.
Alles was in Internet kommt, braucht aktuelle Firmware/Software - alles andere ist grob Fahrlässig.
Naja, das finde ich etwas dramatisiert.

Ein iPhone ist, nachdem es von Apple nicht mehr mit Updates versorgt wird, auch nicht gleich Elektroschrott. Es arbeitet ganz normal weiter, bis der Akku tot ist. Und den könnte man auch ersetzen. Bei Audiogeräten oder anderen Devices mit Internet ist das nicht anders.

Ich nehme mal an, die Hauptsorge mancher sind etwaige Sicherheitslücken, die nicht mehr gefixt werden. Aber dann müsste man sich im Prinzip von JEDER vernetzten Technik fern halten. Denn es gibt inzwischen unzählige Dinge im Haushalt mit Internetzugang. Und viele davon sind definitiv größere Risikofaktoren. Insbesondere alle Arten von Smart Home Devices.

Also: Wo zieht man die Grenze? Am Ende gibt es nämlich KEIN EINZIGES vernetztes Gerät auf der ganzen Welt, das garantiert ein Leben lang mit Updates und Security-Fixes bedient wird. Nach ein paar Jahren ist in der Regel Schluss. Die Geräte hören deswegen aber nicht auf zu funktionieren. Die Alternative ist: Offline und idealerweise rein analog Musik hören. Von Schallplatte, Kassette, Tonband. Existiert alles noch und ist absolut Hacking-sicher.

Ich finde das tatsächlich eher beschönigend. Ein Gerät ohne Sicherheitspatches in einem öffentlichen Netzwerk de facto eine Gefahr für den Eigentümer und vor allem für andere. Vor allem wenn sie eine Plattform nutzen die hinlänglich bekannt ist - wie Android, Windows oder iOS.

Ein Gerät welches nicht mehr gepatched wird und auf dem zum Beispiel Accountdaten liegen (wie bei dem vorgestellten Gerät) gehören nicht in ein Netzwerk. Das ist keine Schwarzmalerei sondern Konsens in IT-Welt.
0
Philantrop
Philantrop02.03.24 16:40
Ps.: Und ich finde das auch völlig OK. Vernetzte elektronische Geräte haben nunmal ein End-Of-Life und der ist meist gleichzusetzen mit End-of-Support.
Letzteres sollte nur transparent kommuniziert werden.
+2
sonorman
sonorman02.03.24 16:52
Philantrop
Ich finde das tatsächlich eher beschönigend. …
Es muss lediglich jeder selbst einschätzen, ab wann es zu riskant wird. Wenn Du beispielsweise bereit bist alle paar Jahre ein neues iPhone zu kaufen und das Alte zu verschrotten, warum dann nicht auch für einen Streamer oder für Smart Home, wofür ja die gleichen oder ähnliche Bedingungen gelten, was Update-Versorgung angeht? Andererseits darfst auch nicht vergessen, dass ein Device, nur weil es noch Updates bekommt, keineswegs vollkommen sicher und unangreifbar ist. Es gibt auch in der Apple-Welt immer wieder mal Sicherheitslücken, die erst nach langer Zeit gestopft werden, wenn sie schon aktiv ausgenutzt werden. Aber zeige mir doch mal Fälle, in denen Hacker über einen Audio-Streamer ins Netzwerk eingedrungen sind und das Konto des Besitzers geplündert haben.

Ich habe ja eine Alternative genannt. Ist Dir das alles zu riskant, dann lass halt die Finger davon und hör offline. Die Möglichkeit besteht nach wie vor!
+1
faulpelz02.03.24 19:37
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?
Dann bleibe ich doch lieber bei meinen Einzelkomponenten, es ist zwar nicht so komfortabel, aber ein iPad erneuert man doch eher als einen Streamer.
Danke für das reichliche Feedback
+1
morpheus
morpheus02.03.24 21:37
Sehr guter Bericht 🙏Wie schlägt sich der FiiO klanglich im Vergleich zum Evo 75/ 150?
Coffee is always the solution
0
sonorman
sonorman02.03.24 22:23
morpheus
Sehr guter Bericht 🙏Wie schlägt sich der FiiO klanglich im Vergleich zum Evo 75/ 150?
Das kann ich Dir leider nicht beantworten. Es ist schon zu lange her, dass ich den Evo 150 hier hatte. Außerdem ist der Evo ein Streaming-Vollverstärker, lässt sich also nicht direkt vergleichen. Aber wie im Text geschrieben: der CXN100 von Cambridge gefiel mir besser.
+1
morpheus
morpheus03.03.24 14:42
morpheus
Sehr guter Bericht 🙏Wie schlägt sich der FiiO klanglich im Vergleich zum Evo 75/ 150?
Das kann ich Dir leider nicht beantworten. Es ist schon zu lange her, dass ich den Evo 150 hier hatte. Außerdem ist der Evo ein Streaming-Vollverstärker, lässt sich also nicht direkt vergleichen. Aber wie im Text geschrieben: der CXN100 von Cambridge gefiel mir besser.

Danke, dachte vielleicht hattest du es noch parat.
Coffee is always the solution
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vta03.03.24 16:48
sonorman
Also: Wo zieht man die Grenze? Am Ende gibt es nämlich KEIN EINZIGES vernetztes Gerät auf der ganzen Welt, das garantiert ein Leben lang mit Updates und Security-Fixes bedient wird. Nach ein paar Jahren ist in der Regel Schluss. Die Geräte hören deswegen aber nicht auf zu funktionieren. Die Alternative ist: Offline und idealerweise rein analog Musik hören. Von Schallplatte, Kassette, Tonband. Existiert alles noch und ist absolut Hacking-sicher.
Das ist doch eine fragliche Darstellung. Vor allem das zur Alternative.

Genau so kommt es, dass man wildfremden Leuten "auf den Küchentisch" schauen kann, weil die solche Schrottgeräte einsetzen und/oder komplett falsch konfigurieren. Wen es interessiert, bemüht sich z.B. mal Shodan, etc.
Auto fahren kann man nur mit Führerschein. IT-Geräte etc. nutzen meint jeder zu können ohne jegliches Vorwissen.

Geräte, die keine Updates erhalten oder nicht vertrauenswürdig sind, kommen bei mir gar nicht erst ans Netz bzw. es wird eine Netzwerksegmentierung vorgenommen.

Und man kann Geräte nutzen, die mit OpenSource-Software laufen bzw. viele kommerziellen Geräte kann man nachträglich damit patchen, wie z.B. Router und Access Points. Auf meinem Ubiquiti-Kram läuft z.B. OpenWrt.
Und für Hifi gibt es auch einige interessante OpenSource-Projekte.

Hifi-Kram ist Kram, den man i.d.R. sehr lange nutzen kann. Wenn die Geräte aber nicht mehr dumm sind, dann ändert sich das. Ich kann nur davor warnen bzw. man sollte sich das gut überlegen, was man sich da anschafft. Und Sicherheitslücken ist nicht der einzige Punkt sondern auch Veränderungen auf Seiten der Streaming-Angebote, die auch gepflegt werden müssen.
Und in der Vergangenheit gab es schon Fälle, wo dann einfach ein Service oder Gerät für EoL erklärt wurde. Selbst Sonos ist da mal entsprechend aufgefallen... .
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vta03.03.24 16:59
faulpelz
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?
Dann bleibe ich doch lieber bei meinen Einzelkomponenten, es ist zwar nicht so komfortabel, aber ein iPad erneuert man doch eher als einen Streamer.
Danke für das reichliche Feedback
Genau. Oder einen Mac mini oder eine mini PC mit linux etc. mit passender Software (ggf. OpenSource oder auch nicht) und ggf. iOS Remote App etc.
Und wenn es etwas fertiges von der Stange sein muss, dann möglichst günstig, damit man nicht zu viel Geld in den Sand setzt, wenn der Support gekappt wird. Dazu dann klassische Einzelkomponenten die "dumm" sind wie Verstärker, DAC, etc.
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sonorman
sonorman03.03.24 17:24
vta

Nicht jeder glaubt, dass das Risiko so hoch ist. Wenn Du es tust, musst Du eben entsprechend handeln. (Was Du scheinbar auch tust, indem Du solche Komponenten einfach nicht in Dein Netzwerk lässt. – Was wiederum eine der von mir genannten Alternativen ist.)

Aber es ist ja nicht so, dass es sonst keine Alternativen gäbe. Nimm einfach einen DAC/Vorverstärker OHNE Netztwerk/Streaming. Davon gibt es genug. Dann schließt Du Deinen Mac per USB an, und gut ist. Aber diese Geräte erfordern eben eine externe Quelle als Zuspieler, wie z. B. den Mac. Und das unterscheidet sie von Streaming-Playern, die Musik von Streamingdiensten unabhängig abspielen können. Diesen Komfort wissen viele zu schätzen. Das Risiko, sich damit eine Sicherheitslücke einzufangen, ist ziemlich hypothetischer Natur. Es könnte passieren! Ist aber eher unwahrscheinlich, weil es für Angreifer meistens viel attraktivere Vektoren gibt.

Die Frage an Dich, faulpelz und Philanthrop (und andere ähnliche Bedenkenträger) lautet: sollen Streamer verboten werden? Oder soll die EU vorschreiben, dass Hersteller lebenslang Sicherheitsupdates anbieten müssen? Oder wohin soll Eure Argumentation führen?
+1
haschuk03.03.24 18:05
sonorman

Eine einfache Aussage der Hersteller genügt. Wir als x GARANTIEREN y Jahre Sicherheitsupdates. Amazon hat diesen Passus schon in ihre Gerätebeschreibungen aufgenommen.
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sonorman
sonorman03.03.24 18:24
haschuk
sonormanEine einfache Aussage der Hersteller genügt. Wir als x GARANTIEREN y Jahre Sicherheitsupdates. Amazon hat diesen Passus schon in ihre Gerätebeschreibungen aufgenommen.
Und was ändert das dann für Dich? Ab wieviel Jahren garantierte Sicherheitsupdates würdest Du so ein Gerät kaufen? Ab 5 Jahren? 10?
0
haschuk03.03.24 20:15
sonorman

7-10. Nur man hat dann etwas, was zu einer Entscheidung beitragen kann.
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faulpelz03.03.24 20:17
sonorman

Die Frage an Dich, faulpelz und Philanthrop (und andere ähnliche Bedenkenträger) lautet: sollen Streamer verboten werden?

Ich hab garkeine bedenken und lasse mir auch nicht einreden, ich wolle irgendwas verbieten, ich hatte einfach nur die Frage: wie lange so ein Streamer denn absehbar funktionieren könnte , bevor er Elektro-Schrott ist. Deshalb bleibe ich als Quelle lieber bei einem Tablett oder Computer , den ich sowieso irgendwann erneuere .
+1
sonorman
sonorman03.03.24 20:23
faulpelz
sonormanDie Frage an Dich, faulpelz und Philanthrop (und andere ähnliche Bedenkenträger) lautet: sollen Streamer verboten werden?

Ich hab garkeine bedenken und lasse mir auch nicht einreden, ich wolle irgendwas verbieten, ich hatte einfach nur die Frage: wie lange so ein Streamer denn absehbar funktionieren könnte , bevor er Elektro-Schrott ist. Deshalb bleibe ich als Quelle lieber bei einem Tablett oder Computer , den ich sowieso irgendwann erneuere .
Ok, aber es wird kein Elektroschrott, wenn es keine Updates mehr gibt. Es funktioniert ganz normal weiter. So wie übrigens auch meine Apple Watch Serie 0, die schon lange keine Updates mehr bekommt.
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haschuk03.03.24 20:53
sonorman
Ok, aber es wird kein Elektroschrott, wenn es keine Updates mehr gibt. Es funktioniert ganz normal weiter. So wie übrigens auch meine Apple Watch Serie 0, die schon lange keine Updates mehr bekommt.

… sofern Spotify, Apple Music, Tidal, … nicht in 4 Jahren entscheiden, Android 12 nicht mehr zu unterstützen und dann alte Clients bis Version z aussperren. Hat es alles schon gegeben.

Dann wird es mit der Funktionalität des Streamers ziemlich dünn.
+1
sonorman
sonorman03.03.24 21:21
Ja, man kann sich schöne Horrorszenarien ausdenken und den Teufel an die Wand malen. Apple könnte sich auch entscheiden, macOS und iOS nur noch als Abo für (jeweils) 19,99€ im Monat anzubieten. Was dann?

Gibt es diese Diskussion eigentlich auch bei Smart-TVs? Davon sind zig-Millionen im Umlauf und die bekommen in der Regel nur ein bis zwei Jahre Updates. Wenn überhaupt. Wenn die von verschiedenen Seiten vorgetragenen Argumente darauf angewendet würden, dann müssten Fernseher laufend gehackt werden oder (je nach Lesart) nach dem letzten Update sofort Elektroschrott sein.
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haschuk03.03.24 21:38
sonorman
Mein Smartteil im TV wurde nie genutzt und ist nicht im LAN. Dafür gibts ein Nvidia Steam, dass seit 7 Jahren regelmäßig Updates bekommt. Selbst ein altes FireTV hat noch vor ein paar Wochen Sicherheitsupdates eingespielt bekommen, woran Amazon sehr interessiert ist.

Netflix hat reihenweise alte Clients ausgesperrt. Ergo auch bei Smart-TVs ein Thema. Und das ist Realität und nix zusammengesponnenes.

Ebenso Smart Home. Gibt reihenweise WLAN Steckdosen, die 50+ CVEs mit nem Score > 8 haben und nie ein Update gesehen haben und ein Sicherheitsrisiko sind. Ja sie funktionieren noch. Und werden noch immer verkauft.

Auch wie ne Hotel-Telefonleitung in Singapur funktioniert. Sollte man evtl nicht benutzen, um sich in ne vertrauliche Webex Konferenz einzuwählen….
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sonorman
sonorman03.03.24 21:47
Haschuk
Dir ist aber schon klar, dass Du mit Deiner Strategie einer seeeehr kleinen Minderheit von Nutzern angehörst, oder? Versteh mich nicht falsch. Soll jeder machen, wie er will. Aber diese übertriebene Alarmismus ist doch ziemlich weltfremd.

Und wegen Smart-TV: Wir haben hier im Haushalt einen, der knapp 10 Jahre alt ist und sein letztes Update vor etwa 7 Jahren bekommen hat. Der zeigt noch heute alle Sender über DVB-T/C/S und streamt einwandfrei von Netflix, Amazon und anderen. TV+ ging damit noch nie, lässt sich aber bei Bedarf durch einen billigen Stick oder ATV nachrüsten. Also alles andere als Elektroschrott.
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haschuk03.03.24 22:11
sonorman

Ja. Es ist eine (kleine) Minderheit. Nur warum? Weil es nicht im Bewusstsein der Leute ist. Und gerne mit, naja, das geringe Risiko weggeredet wird. Siehe, sorry Deine Aussagen, die genau die Mehrheit widerspiegelt.

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Alles Dinge mit elementaren Gefahren, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines sicherheitsrelevanten Vorfalls gering ist. Aber wir machen es präventiv. IT Sicherheit zuhause. Da machma erst, wenn Schaden da. Denn aus dem wirdma klug.
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