Test Gitzo Century Traveler Messenger Bag – Vielseitige und kompakte Fototasche für (fast) alle Systemkameras
Die Details machen den UnterschiedEin kleines, aber sehr praktisches Detail: Im Deckel ist ein Fach mit magnetischem Überwurf angebracht, in dem man den Objektivdeckel des aktuell genutzten Objektiv bequem verstauen und auch wieder hervor holen kann. Ein optimaler Platz. Nie mehr in der Tasche oder in anderen Fächern nach dem Deckel wühlen.
Der Schultergurt der Gitzo ist im Gegensatz zu meiner Mirrorless Mover nicht mit drehbaren Haken befestigt. Der Nachteil ist, dass man den Gurt nicht so schnell abnehmen kann. Aber wie oft macht man das schon? Der Vorteil ist dafür, dass sich der Gurt nicht so leicht verdreht. Bei Nichtgebrauch kann man die Gurtlose etwas zusammenfalten und ihn mitsamt Schulterpolster in die an der Rückseite angebrachte Halteschlaufe klemmen, die eigentlich für die Befestigung an Trolleys vorgesehen ist.
Seitlich außen besitzt die Century Traveler Reißverschlusstaschen für Kleinkram. Auch hier sieht man Liebe zum Detail, denn die Reißverschluss-Griffstücke aus dunkelverchromten Metall lassen sich in geschlossener Position mit einem kleinen Knebel fixieren. Dadurch klimpern sie bei Bewegung nicht ständig. An der Rückseite gibt es noch ein weiteres, breites Reißverschlussfach für Dokumente o. ä., wobei sich der Zipper-Griff hier am Ende in eine kleine Tasche stecken lässt, damit auch der nicht klimpert. Bei den restlichen Zippern besteht wegen ihrer Anbringung weniger Klingelgefahr, weswegen diese keine zusätzlichen Sicherungen für die Griffe haben.
Öffnet man den großen Deckel, bekommt man an der Vorderseite Zugriff auf ein weiteres, multifunktionales Reißverschluss-Kompartment. Darin befinden sich Fächer für Stifte, Handy, Filter oder was auch immer man dort unterbringen möchte.
Kommen wir zum Hauptfach der Century Traveler. Hier gibt es nichts, was man nicht auch in Millionen anderen Fototaschen schon gesehen hat, aber im Detail sind dann doch kleine Unterschiede in der Ausführung erkennbar.
Natürlich wird die Tasche mit diversen Trennelementen mit Klettbefestigung geliefert. Hier sind es vier Stück an der Zahl, die für die allermeisten Einteilungswünsche ausreichen dürften. Die für Klett haftende Innenpolsterung ist super weich und damit materialschonend. Das zusätzliche iPad/Notebook-Fach ist mit einer noch weicheren und feineren Verkleidung gepolstert, an der Klettverschlüsse nicht haften bleiben. In dem iPad-Fach ist außerdem eine Art Hilfsabdeckung eingenäht (kleines Bild), die sich herausziehen, über das Hauptfach legen und per Klett fixieren lässt. Den tatsächlichen Nutzen dieser Hilfsklappe habe ich noch nicht ganz durchschaut. Zumindest fällt mir für meine Zwecke dafür bislang kein Verwendungszweck ein. Nun ja, ins iPad-Fach gesteckt, frisst die Abdeckung kein Brot.
Die Staumöglichkeiten der Century Traveler sind vielfältig, aber eine Sache vermisse ich: Der Hersteller hätte gerne noch ein paar zusätzliche kleine Steckfächer für Speicherkarten einnähen können. Platz genug wäre an verschiedenen Stellen im Hauptfach. Think Tank hat beispielsweise an einigen seiner Klett-Teiler zusätzliche Steckfächer für Karten. So etwas fehlt hier. Dabei hat Gitzo sogar so weit gedacht, ein kleines Steckfach für die eingenähten, mehrseitigen Produkt- und Pflegehinweise einzunähen, damit die nicht lose in der Tasche flattern!
Selbst an ein kleines Fach für die Zettel mit den Pflegehinweisen hat Gitzo gedacht. Nur mit Speicherkartenfächern war man zu sparsam.
Und dann ist da noch die integrierte Stativhalterung, die sich aber nur bei der größeren der beiden Century Traveler-Taschen findet. An der Unterseite des Frontfachs ist ein weiterer Zipper. Öffnet man diesen lässt sich aus dem darunter liegenden Fach ein gepolsterter Stativhalter heraus klappen. Dessen Durchmesser eignet sich für viele kleinere Reisestative und Monopods. Ist das Stativ kurz genug (ca. 35-40 cm), kann man es dank der ebenfalls eingebauten Zugbandlaschen sogar vollständig verschlossen transportieren – ohne heraus guckende Enden.
Zu groß sollte das Stativ möglichst nicht sein, wobei man zur Not auch dickere Dreibeine damit transportieren könnte, indem man nur eines oder zwei der Beine durch die Halterung schiebt. Die Art und Weise, wie Gitzo diese Halterung integriert hat, überzeugt. Auch deswegen, weil sie mit einem Handgriff wieder verstaut ist! Einfach ins Fach zurück drücken, Zipper schließen, fertig. Außen liegende und bei Nichtgebrauch störende Zusatzgurte, wie man sie an vielen anderen Taschen findet, gibt es damit nicht.
Die integrierte Stativhalterung erweist sich als äußerst praktisches Detail. Wer will, kann diese auch als Halter für die Jacke oder einen Regenschirm zweckentfremdet nutzen.