Test HEIPI Carbon Reisestativ W28 – Zwei Stative in einem und tolle Detaillösungen
HEIPI W28 – Die BesonderheitenZum Lieferumfang des HEIPI gehört neben dem eigentlichen Stativ und dem Stativkopf eine „auf Taille geschnittene“, wasserfeste Transporttasche mit abnehmbarem Gurt und integriertem Handgriff, sowie eine Kurzanleitung und vier Inbusschlüssel. Letztere können in einer Innentasche des Köchers verstaut werden.
HEIPI nennt sein Stativ „3-in-1“, wobei darüber diskutiert werden kann, ob 2-in-1 nicht passender wäre. Die größte Besonderheit ist die Mittelsäule. Während herkömmliche Stative als Mittelsäule ein einzelnes, aus der Mitte des Stativkreuzes ausfahrbares Rohr nutzen, hatten die HEIPI-Macher eine clevere Idee. Statt eines Rohres setzen sie im W28 ein zweites, kleineres Dreibein-Stativ ein. Dessen drei Beine tauchen in dafür passende Öffnungen im Kreuz des Hauptstativs ein, wo sie mittels eines Drehringes in der gewünschten Höhe fixiert werden können.
Das bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Erstens bietet diese Konstruktion deutlich mehr Steifigkeit und damit weniger Wackeln und Vibrationen, als mit einer einzelnen, Säule. Auch wenn die Beine des „Sub-Stativs“ einzeln recht dünn bzw. flach sind, sind sie doch sehr steif und bilden gemeinsam in der Halterung des Hauptstatives eine überragende Festigkeit.
Das als Mittelsäule fungierende Sub-Stativ, eingefahren und teilweise ausgefahren.
Zweitens: Durch herausnehmen des „Sub-Stativs“ hat man gleich ein zweites Mini-Stativ mit dabei, das praktisch keinen zusätzlichen Platz beansprucht, weil es sich im Transportmodus zwischen die Vertiefungen der zusammengeklappten Beine des Hauptstativ schmiegt. Die Beine des Hauptstativ können auf diese Weise auch enger zusammengeklappt werden, weil keine Mittelsäule den Platz beansprucht. Die Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Es handelt sich also um zwei Stative in einem. Das dritte Feature, weswegen HEIPI von 3-in-1 spricht, ist der mitgeliefert Kugelkopf. Der ist für ein Reisestativ mit einem Kugeldurchmesser von 50 mm außergewöhnlich stabil, aber trotzdem sehr kompakt und mit 282 g angenehm leicht. Außerdem zeichnet sich der Kopf dadurch aus, dass er nur wenige und nur ganz leicht überstehende Hebel und Knöpfe hat, wodurch ein sehr geringer Transportdurchmesser von 6,9 cm gesamt erreicht wird.
Eine Besonderheit des Kopfes ist sein Arca-kompatibler Verriegelungsmechanismus. Die Kamera mit Arca-Platte muss lediglich in der richtigen Position aufgesetzt werden, dann wird ein Schnapp-Mechanismus ausgelöst, der in die Arca-Vertiefung greift. Die Kamera ist damit schon sicher verriegelt, sollte aber über einen Dreh-Hebel zusätzlich fixiert werden. Über diesen Dreh-Mechanismus, der platzsparend in die Kopfplatte integriert ist, wird die Halterung auch gelöst (in Pfeilrichtung drehen). Nach kurzer Eingewöhnung vertraut man dieser Lösung sehr schnell.
Eine weitere, nahezu unsichtbar integrierte Funktion: In der Mitte der Montageplatte sieht man eine kleine rechteckige Platte. Die kann – wenn auch mit etwas spitzen Fingern und Kraft – nach oben gezogen werden, womit sie sich in eine Smartphone-Halterung verwandelt. Die Teleskopmechanik und Federn sind beim Transport vollkommen unsichtbar und ohne zusätzlichen Platzbedarf in der Kugel und dessen Hals verborgen.
Sämtliche Maße und Gewichte hat HEIPI auf der
Produktseite übersichtlich und grafisch unterstützt aufgelistet, weshalb ich mir an dieser Stelle eine Wiederholung erspare. Aber meinen subjektiven Eindruck möchte ich gerne mit Ihnen teilen: Mit 1.342 g (inkl. Kopf und Tasche) und dem sehr schlanken Packmaß ist das HEIPI für seine maximale Höhe und Stabilität, sowie der Tatsache, dass es eigentlich sogar zwei Stative sind, äußerst reise- und wanderfreundlich. Es passt sogar in das in meiner
Gitzo-Kameratasche integrierte Stativfach, in dem ich bisher nicht mehr als ein
Monopod oder
Ministativ unterbringen konnte, aber kein vollwertiges Reisestativ samt Kopf.
So weit die wichtigsten Features des HEIPI. Weitere Besonderheiten erfahren Sie auf der folgenden Seite im Praxisteil.