Test: IsoAcoustics Aperta Desktop-Stand für Lautsprecher – Mehr Klanggewinn für weniger Geld geht kaum
Wer sich mit dem Thema HiFi ein wenig auskennt, der weiß, wie wichtig eine sorgfältige Aufstellung der Lautsprecher für den Klang ist. Standlautsprecher werden nicht ohne Grund heute fast ausnahmslos mit Spikes oder anderen speziellen Füßen geliefert, die für eine effektive akustische Entkopplung (oder Ankopplung – je nachdem) von der Stellfläche sorgen.
Bei Kompaktlautsprechern ist die Sache meist etwas komplizierter. Die werden in der Regel nur optional mit speziellen Standfüßen oder Lautsprecherstativen geliefert und bieten auch nur selten ab Werk mehr als simple Gumminoppen an der Unterseite. Die dienen aber gewöhnlich nur der Vermeidung von Kratzern und haben akustisch nur wenig bis gar keine Wirkung. Leider werden solche Lautsprecher von weniger erfahrenen Anwendern oft ohne weitere Maßnahmen direkt auf Regale oder Sideboards gestellt, wo sie dann munter vor sich hin dröhnen und irgendwie gar nicht mehr so gut klingen, wie zuvor im Hörraum des Händlers auf speziellen Stands.
Nicht viel anders sieht die Sache für die Anwendung am Desktop aus. Bevor Computer-HiFi erwachsen wurde, gab es nur ziemlich üble Brüllwürfel, die meist aus recycelten Yoghurtbechern oder billigsten Sperrholzplatten gefertigt wurden und ohne weiteres Nachdenken auf den Schreibtisch gestellt wurden, wobei der eventuell zugehörige Subwoofer irgendwie – möglichst unsichtbar – unter dem Tisch verschwinden musste. Okay, für diese Art von Ohrenfolter-Boxen spielte es auch keine große Rolle, wo und wie die aufgestellt wurden, weil sie ohnehin keine höheren Klangansprüche erfüllen konnten. Hauptsache es rummst ordentlich beim Daddeln. Wer sich heute jedoch moderne, desktoptaugliche HiFi-Lautsprecher kauft, wie beispielsweise die
kürzlich getesteten ELAC AM 200, der sollte sich wirklich ernsthaft Gedanken um deren Aufstellung machen, um keine Perlen vor die Säue zu werfen.
Im Gegensatz zu Wohnraum-Aufstellungen gibt es für den noch recht jungen Bereich des anspruchsvollen Desktop-HiFi bislang weniger ausgereifte Lösungen, als man erwarten könnte. Angesichts der Tatsache, dass Nahfeldlösungen im Studiobereich schon lange eine wichtige Rolle spielen, ist es erstaunlich, wie primitiv einige der dort genutzten Lösungen sind. Klar, wenn man bei Amazon nach „Lautsprecherfüßen“ oder „-Stativen“ sucht, findet man massenhaft Untersetzer und Ständer für wenig Geld. Und die sind definitiv besser, als gar nichts. Aber fast keines dieser Angebote berücksichtigt die besonderen akustischen Begebenheiten speziell bei Desktopaufstellung konsequent. Die meisten erfüllen nur rein praktische Zwecke.