Test: IsoAcoustics Aperta Desktop-Stand für Lautsprecher – Mehr Klanggewinn für weniger Geld geht kaum
IsoAcoustics Aperta – Fester Stand und gute BedämpfungDie kanadische Firma
IsoAcoustics baut seit 2012 Standfüße für HiFi-Lautsprecher und Studio Monitore. Ihr Grundprinzip ist dabei immer gleich und basiert auf einem „Sandwich“ aus zwei vierfüßigen Basen aus Aluminium, die mittels Verbindungsstangen an den vier Ecken wie Lego-Steine übereinander gesteckt werden.
Speziell für den Bereich Heim- und Desktop-Audio ist die Aperta-Serie (
Link zum Hersteller) entwickelt worden. Diese unterscheidet sich von der für den professionellen Einsatz gedachten anderen Lösungen konstruktiv in einigen Details. Statt mit geschlossenen, recht massig wirkenden Flächen zwischen den vier Füßen haben die Aperta-Stands (
Amazon) offene Verbindungsstreben. Dadurch wirkt ihr Design weniger plump. Und daher auch der Name „Aperta“ aus dem italienischen, was für „offen“, „zugänglich“, „aufgeschlossen“ steht. Auch klanglich dürfte sich diese Konstruktion noch mal positiv Auswirken, denn weniger Material bedeutet auch weniger für Resonanzen anfällige Flächen. Die Stabilität der gesamten Konstruktion ist dennoch sehr hoch und im wahrsten Sinne des Wortes aus einem Guss.
Ein weiterer Unterschied der Aperta-Serie ist, dass sie statt unterschiedlich langer Verbinungsstangen über eine Gewinde-Höhenverstellung verfügt. Damit lassen sich die Boxen stufenlos von 0 bis 6° nach vorne oder nach hinten neigen. Die Schrauben verfügen für eine einheitliche Justierung über eine aufgeprägte Grad-Einteilung.
Die Stellflächen und die Verbindungsbuchsen sind mit relativ weichem Gummi bedämpft. Aus dem Grund sind die Aperta-Basen auch nicht unbegrenzt belastbar. Ihr Alu-Gerüst könnte vermutlich auch 100 Kilo schwere Boxen tragen, aber die würden die Gummipuffer zu sehr quetschen, was ihre Dämpfungswirkung beeinträchtigt – und sie wahrscheinlich auch beschädigen würde. Der Hersteller gibt daher eine maximale Belastbarkeit von 16 kg an. Für die Meisten der in Frage kommenden Speaker dürfte das völlig ausreichen.
Die Maße der Stellfläche sind 16 cm in der Breite und 19 cm in der Tiefe. Damit passen die Aperta für eine Vielzahl von Desktop-tauglichen Boxen. Beispielsweise eignen sie sich perfekt für die ELAC AM 200 (
Testbericht), oder die
neulich angekündigten KEF LS50 Wireless.
Die Aperta-Stands bieten den Lautsprechern genau die zuvor beschriebene ideale Mischung aus Standfestigkeit (Ankopplung) und Bedämpfung (Entkopplung). Voraussetzung ist allerdings, dass die Stellfläche eben ist, denn die Aperta sind absolut planar und sehr verwindungssteif. Auf einer unebenen Fläche würden sie kippeln. Und natürlich sollte man auch dafür sorgen, dass die Stellfläche selbst möglichst fest und wackelfrei ist. Würde man die Aperta-Stands mitsamt Boxen auf ein labiles Stativ oder eine instabile Halterung stellen, wäre ihre Wirkung weitgehend dahin.
Meine Testumgebung ist ein Schreibtisch mit Holzplatte und einem recht massiven Stahl-Unterbau, welche die Tischplatte an etlichen Punkten mit dem Unterbau verbindet. Diesen Tisch kann man getrost als sehr stabil bezeichnen. Nichtsdestotrotz wird die Tischplatte von Desktoplautsprechern, die direkt oder nur mit flachen Gerätefüßen darauf positioniert werden, erheblich zum Mitschwingen angeregt. Mit den Aperta-Stands verringert sich die Schallübertragung auf die Tischplatte ganz beträchtlich. Und durch den erhöhten und angewinkelten Stand werden auch frühe Reflexionen deutlich entschärft. Zwar sind auch hiermit bei hohen Pegeln Schwingungen der Tischplatte fühlbar, doch der klangliche Zugewinn bestätigt die Wirkung der Stands.
Das gesamte Klangbild wirkt viel weniger schwammig, die Bässe sind deutlich konturierter, der Grundton weniger mulmig, Stimmen und Instrumente kommen luftiger und räumlich klarer voneinander abgegrenzt rüber. – So muss das sein!