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Test KEF LSX II: Kleine Streaminglautsprecher mit großem Klang dank DSP-Technik

KEF LSX II – Was ist neu?

Die KEF LSX und ihre neue Generation II sind grundsätzlich Abkömmlinge von KEFs berühmten LS50 Wireless (I und II). Nur dass die LSX an einigen Stellen deutlich abgespeckt wurden, um Kosten zu sparen und die Speaker entsprechend günstiger anbieten zu können. Statt sehr dicker und aufwendig resonanzoptimierter Holzgehäuse bestehen die Behausungen der LSX / II aus Kunststoff. Treiber und Elektronik sind ebenfalls sparsamer ausgefallen. So ist die Ausgangsleistung gegenüber den LS50 Wireless II (Testbericht) bei den LSX II deutlich geringer. 70W für Tief-/Mitteltöner und 30W für den Hochtöner müssen hier reichen, während die LS50W II hier 280+100W pro Box bietet.


Auch ist das Chassis, der koaxial aufgebaute „Uni-Q“-Treiber, etwas kleiner. Aus Platzgründen muss die LSX II leider auch auf die Metamaterial Absorptionstechnologie (MAT) ihrer größeren Geschwister LS50W II und LS60W verzichten.

Die gute Nachricht ist, dass sich KEF bei der LSX II nun der zuerst in der LS50W II eingeführten „Streamingplattform W2“ bedient, die auch im Spitzenmodell LS60 Wireless verbaut wird. Das bedeutet, Ausstattung und Funktionen der LSX II stehen den größeren Modellen in nichts nach. – Und die Featureliste ist ziemlich beeindruckend.

An Streamingdiensten wird alles mit Rang und Namen unterstützt. So sind Spotify und Tidal in ihrer Connect-Variante enthalten. Außerdem wird über die App der französische HiRes-Spezialist Qobuz, sowie Deezer und Amazon Music unterstützt. Dazu gibt es Internetradio und Podcasts.

Zur Verbindung mit dem lokalen Netzwerk stehen LAN und WLAN zur Verfügung. Direktverbindungen können per Bluteooth 4.2 hergestellt werden. An Netzwerkprotokollen wird neben UPnP auch AirPlay 2 geboten. Damit können also auch Nutzer von Apple Music ihre Musik in die Boxen Streamen. Allerdings nur mit den bekannten Limitierungen von AirPlay bis maximal 24 bit / 48 kHz.

Für höhere Ansprüche sind die Lautsprecher außerdem in Vorbereitung für den Roon-Ready-Status. Es sollte damit nicht mehr lange dauern, aber bis es so weit ist können Roon-Nutzer die LSX II auch per USB oder AirPlay über die wohl beste App der Welt zur Musikverwaltung- und Wiedergabe ansprechen. Intern verarbeiten die LSX II übrigens PCM mit bis zu 24 Bit/384 kHz und beherrschen DSD sowie vollständige MQA-Decodierung.


Dank zeitgemäßem USB-C-Port können die LSX II außerdem jetzt ganz einfach als Desktoplautsprecher an Mac oder PC eingesetzt werden, oder mittels HDMI ARC als (sehr empfehlenswerte) Soundbar-Alternative genutzt werden – plus Subwoofer, wenn gewünscht. Ein direkter Ausgang hierfür samt Sub-Steuerung über die gemeinsame App ist ebenfalls vorhanden. Zusätzlich ist ein Toslink-Eingang und ein analoger AUX-Eingang in Form einer Klinkenbuchse integriert.

Bei beiden Lautsprechern eines LSX-II-Pärchens handelt es sich um Aktivlautsprecher, die eine eigene Stromversorgung benötigen. Untereinander können die Speaker wahlweise drahtlos digital (bis 96 kHz) oder per LAN-Kabel (bis 192 kHz) miteinander kommunizieren. Im idealen Fall, wenn nur die internen Streamingdienste und die kabellose Verbindung der Boxen untereinander genutzt wird, sind nur die zwei mitgelieferten Stromkabel nötig. – Für eine komplette HiFi-Anlage wohlgemerkt. Anschluss externer Quellen wie TV erhöhen den Strippenaufwand logischerweise entsprechend.


Neben den beiden angenehm biegsamen Stromkabeln findet sich im Lieferumfang noch ein LAN-Kabel (etwa 2,5 m) und eine IR-Fernbedienung. Letztere ist identisch mit der bei den größeren Modellen mitgelieferten. Sie ist Funktional gut, aber haptisch etwas plastikmäßig.


Die Lautsprecher sind jetzt in fünf verschiedenen Farben bzw. Designs lieferbar. Ich hatte Testmuster in der Farbe Cobalt Blau. Front und Rückseite sind dabei in Matt lackiert, der rückseitige Bassreflexport ist golden abgesetzt und die Seitenteile sind mit einem Stoff des dänischen Spezialisten Kvadrat verkleidet. Die Membranen des Uni-Q-Treibers sind in dieser Version in einem zarten Goldton beschichtet. Die weiße und die rote Version sind komplett lackiert und kommen ohne den Kvadrat-Stoff aus. Und dann gibt es noch die Sonderversion „Soundwave by Terence Conran“ in Gold mit wellenförmigen Linien im Kvadrat-Stoffbezug. Frontbespannungen gibt es übrigens nicht. Das ist technisch gar nicht vorgesehen. Aber die Uni-Q-Treiber von KEF sind schließlich auch ein Hingucker. Warum sollte man die verstecken?


Mittig an der Unterseite hat jede LSX II ein Viertel-Zoll-Stativgewinde. Damit können auch Mini-Stative aus dem Foto-Zubehör als Standfuß genutzt werden. Und das nicht unbedingt nur als Notlösung. So habe ich die Speaker mit solchen Mini-Stativen am Desktop weg von der Tischplatte auf optimale Ohrhöhe und – dank ausreichend stabilem Kugelkopf – in die richtige Neigung bringen können. Auch optisch finde ich das eigentlich ganz ansprechend.

Die LSX II auf einem Mini-Fotostativ. (Näheres dazu, siehe ergänzende Artikel unten.) Diese Lösung eignet sich bestens für die Nutzung der LSX II am Desktop. KEF bietet mit den Deskpads aber auch eigne, optisch passende Tischfüße an.

KEF selbst bietet im Zubehörsortiment passende schlanke Standfüße (silber, weiß, schwarz, rot, blau; 349 Euro) für die freie Aufstellung im Raum an, sowie Desk-Stands (Silber oder Schwarz; 159 Euro) und Wandhalterungen (Silber oder Schwarz, 229 Euro).



Kommentare

Antagonist17509.07.22 11:52
Also eigentlich ist das ja eine tolle Sache, nur noch Lautsprecher und man hat ein komplette Musikanlage. Allerdings finde ich es nicht so schön alles nur noch über die APP vom Telefon zu bedienen. Ich würde mir optional wünschen ein Fernbedienung mit Display zu haben. In der Praxis hat es sich nicht bewährt, ewig das Telefon zur Hand zu nehmen. Ich würde es probieren und mein altes SE als FB zu benutzen. Aber ob das so wirklich gut funktioniert müsste die Praxis zeigen.
+1
dam_j
dam_j09.07.22 11:58
Antagonist175
Also eigentlich ist das ja eine tolle Sache, nur noch Lautsprecher und man hat ein komplette Musikanlage. Allerdings finde ich es nicht so schön alles nur noch über die APP vom Telefon zu bedienen. Ich würde mir optional wünschen ein Fernbedienung mit Display zu haben. In der Praxis hat es sich nicht bewährt, ewig das Telefon zur Hand zu nehmen. Ich würde es probieren und mein altes SE als FB zu benutzen. Aber ob das so wirklich gut funktioniert müsste die Praxis zeigen.

Brauchst du doch gar nicht, eine FB (wenn auch ohne Display) ist ja mit dabei !
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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sonorman
sonorman09.07.22 11:59
dam_j
Brauchst du doch gar nicht, eine FB (wenn auch ohne Display) ist ja mit dabei !
Ja, aber es fehlt halt eine immer sichtbare Titelanzeige, so wie man es beispielsweise mit einem Streaming-Amp wie den NAD M10 hat.
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dam_j
dam_j09.07.22 12:09
sonorman
dam_j
Brauchst du doch gar nicht, eine FB (wenn auch ohne Display) ist ja mit dabei !
Ja, aber es fehlt halt eine immer sichtbare Titelanzeige, so wie man es beispielsweise mit einem Streaming-Amp wie den NAD M10 hat.

Ist vielleicht Geschmackssache, aber wenn ich Musik höre / genieße muss ich nicht immer wissen wie genau der Titel heißt etc. und wenn doch macht man sich die "Mühe" und öffnet die App.

Alternativ vielleicht auf einer Revox C200
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+1
Antagonist17509.07.22 12:19
Ja so etwas wäre das was mir vorschwebt. Aber 950€ und Android.... Da kaufe ich mir dann doch ein neues SE das ist billiger und kann dann mehr. Trotzdem, danke für den Tipp!
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The_Others09.07.22 15:42
Mega Bericht 👌🏻👍🏻
Mich wundert nur, dass bei den neuen LSX das neue Metamaterial keine Verwendung findet. Aber vielleicht wurde das ja aus Kostengründen weg gelassen.

Jetzt fehlt nur noch ein Test zu den LS 60 Wireless 🙈
Auch wenn die leider preislich etwas übers Ziel hinaus geschossen sind.
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Plebejer
Plebejer09.07.22 15:44
Bei KEF-Produkten bin ich inzwischen sehr vorsichtig. Ich verwende am Mac die X300A und bin sehr zufrieden. Allerdings würden sie nicht mehr hier stehen, wenn ich nicht das Glück gehabt hätte mit dem damaligen Marketing-Leiter von KEF/Deutschland in Kontakt zu kommen, denn die Lautsprecher gaben just nach der Garantie den Geist auf. Durch den Kontakt wurden die Geräte auf Kulanz repariert.
Dieser Fehler ist oft im Netz beschrieben. Das bereitet mir Kopfschmerzen, Produkte der Marke zu ordern.
Einen ähnlichen Fehler hatte ich mal bei einer Yamaha-Soundbar, der aber im Unterschied zum KEF-Problem mit Bauteilnennung (Kondensator im Cent-Bereich) im Netz, selbst behoben werden konnte.
Ohne das Problem, wäre ich bereits beim Vorgänger um den Kaufpreis ärmer geworden.
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The_Others09.07.22 15:53
Wow, sind das tatsächlich ein Paar Wilson Tune Tot auf dem Bild neben den LSX? 😲
An welcher Elektronik betreibst du die?
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Mac&me09.07.22 21:33
Sehr schöner Test.
Ich sehe bei all den aktiven KEF Lautsprechern selber ( gerade weil ich selber betroffen wäre) das Risiko, dass irgendwann die Nutzung und deren Komfort Einbußen erfahren könnte.
Mich graut es davor, dass KEF die App in hoffentlich ferner Zukunft nicht mehr pflegt, weil es wieder einen Nachfolger gibt. Die Benutzer der LSX (1) und LS50 (1) dürften mittlerweile schon nicht mehr so zufrieden mit ihrer bzw. Ihren „alten“ App(s) sein.
Da man leider nicht über ein Webinterface auf die aktuellen KEF zugreifen kann, wäre ein abstellen der APP fatal.
Bei vielen Stücken muss bzw. kann man meiner Meinung nach immer etwas nachjustieren, auch wenn es z.B. nur der Bass vom Subwoofer wäre. Wenn das wegfallen würde, wäre das ärgerlich und ginge nur sehr aufwändig am Subwoofer selbst.
Ohne App würde auch die direkte Anbindung der Steaminganbieter ohne die hochauflösenden Musikstücke wohl wegfallen. Es bliebe allenfalls HDMI oder über Digital Input, dann aber mit einer anderen Fernbedienung des Quellgerätes.
AirPlay kann ja keine derartig hochauflösenden Musikstücke ohne Verlust wiedergeben, ein „Airplay 3“ würden die Lautsprecher dann wohl nicht vollständig unterstützen können.
Ich finde meine KEF Lautsprecher (noch?!) super, frage mich aber täglich, ob ich den Tag noch bereuen werde, als ich zuhause die aktiven Boxen als das Nonplusultra angepriesen habe um die Anschaffung schmackhaft zu machen…( muss unter uns bleiben!)
Der Klang ist echt eine Wucht und ich muss im Vergleich aus masochistischen Gründen auch die LS60 einmal hören, aber ich befürchte, dass man da auch schnell mal von KEF „vor die Tür“ gestellt werden kann.
+1
Calibrator10.07.22 08:50
Eine Befürchtung, die ich ebenfalls teile. Die zunehmende "Gadgetierung" vieler Geräte und Produkte führt womöglich zu kürzerer Lebensdauer. Je nach Firma. KEF schätze ich als vertrauenswürdig ein, habe aber trotzdem meine geliebten LS50w abgegeben und meine PC-Soundanlage wieder auf passive Lautsprecher umgestellt. Dazu gibt es einen passenden kleinen Verstärker.

Bei den KEFs empfinde ich einen Subwoofer allerdings als wichtigeklangliche Ergänzung und zur Entlastung sowohl der LS50w(2) als auch der LSXe.
+2
sonorman
sonorman10.07.22 10:12
Das ist aber eher ein grundsätzliches Problem mit hoch integrierten Komponenten. Ist die Technik überholt und man will auf dem Laufenden bleiben, muss irgendwann komplett neu gekauft werden.

Bei Audiosystemen hat man zumindest die Wahl, wie integriert oder „modular“ die Kette sein soll. Für Boxen wie die LSX entscheidet man sich bewusst, weil man einen „Gerätepark“ vermeiden will. Man muss sich nur über die Nachteile des All-In-One-Konzepts im Klaren sein.

Im Gegensatz zur Computerwelt hat man im HiFi sehr gute Kontrolle über den Grad der Modularität und auch die Kompatibilität ist in aller Regel über viel größere Zeiträume gesichert. Grob eingeteilt gibt es folgende Optionen:

  • All-In-One (z. B. LSX)
  • Hochintegrierter Streaming-Amp (z. B. NAD M10) mit Passivlautsprechern
  • Einzelkomponenten für alles oder für bestimmte Aufgaben (z. B. Vollverstärker mit DAC, aber separater Streamer, oder noch individueller: Streamer > DAC > Vorverstärker > Endverstärker > Lautsprecher)

Jeder dieser Lösungswege erfordert eine gewisse Kompromissbereitschaft. Entweder, man will alles in Einem und gehr dafür das Risiko ein, irgendwann ein veraltetes Teil zu haben, das komplett getauscht werden muss, oder man setzt auf mehr oder weniger starke Trennung der Komponenten, was aber einen größeren Gerätepark und mehr Verkabelung erfordert und höheren Aufwand bei der Zusammenstellung, um ein klanglich stimmiges Ganzes zu bekommen. Dafür kann hier jede Komponente individuell getauscht werden.

Your choice!
+1
Hot Mac
Hot Mac10.07.22 10:15
sonorman
(...) es fehlt halt eine immer sichtbare Titelanzeige, so wie man es beispielsweise mit einem Streaming-Amp wie den NAD M10 hat.
Mein Linn hat so eine Anzeige, die mangels Sehstärke (in meinem Fall) aber eigentlich obsolet ist.
Trotzdem ist es klasse, so ein Display zu haben.
Ich bin da auch irgendwie Nos­t­al­gi­ker, weil’s mich an die »guten« alten Zeiten erinnert.
Ich hatte mal überlegt, mir einen oder zwei A 3000 HV und einen SDV 3100 HV zuzulegen.
Einfach so, weil die Dinger nicht nur geil klingen, sondern auch noch geil ausschauen.

Warum habe eigentlich das Lottospielen aufgegeben?
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Mac&me10.07.22 13:41
Ich wollte mich auch weniger ausheulen, zumal es noch nichts zu heulen gibt. Bevor es jedoch jemandes „wrong/worst choice“ wird, weil er oder sie angefixt vom Test oder einer Vorführung ist, so wie ich damals von den W2 mit Sub, sehe ich das als angebracht, den möglichen Ritt auf der Kanonenkugel zu veranschaulichen.
Mir wurde es erst mit der stetigen Benutzung und dem wahrgenommenen Unmut früherer LS50 (W1) klar, dass KEF es in der Hand hat, wie sie mit „Altlasten“ umgehen.
Auch der KC62 mit seinem späten Aufwachproblemen ist sehr umstritten und wurde, soweit ich das verstanden habe nur bedingt über Softwareupdates gelöst. Bei mir geht er auch erst nach eher hohen Lautsärkepegeln an, was ich mir auch anders wünschen würde, aber ich kann im Gegensatz zu manch anderem Kunden noch damit leben.
Ich habe das gekauft in dem Naiven Glauben gut 10 Jahre hofiert zu werden. Dem ist wohl definitiv nicht so.
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zcarsten26.04.23 20:25
Ich habe mir die LSX II gegönnt und wollte für die Erhöhung auf dem Schreibtisch nicht noch Unsummen in die Stands investieren.

Meine DIY Lösung verwendet Türstopper aus Holz, die es auf Baumärkten gibt. Sie sind 4 cm breit, 2 cm vorne hoch und 12 cm lang. 2 Stück zusammengeklebt und hübsch angestrichen und ferig ist der Tilt Stand.
Hat mich knapp 6€ gekostet 😃

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