Test KEF Muo: Bluetooth-Lautsprecher mit Akku und Design
KEF Muo: Kraftbündel im Slim-Fit-LookMobile Bluetooth-Lautsprecher gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Um aus der Masse hervorzustechen, muss man schon etwas Besonderes bieten. Der kleine Muo hat dafür zunächst ein attraktives Äußeres spendiert bekommen. Das Außengehäuse besteht aus einem sehr solide wirkenden Aluminium-Strangpressprofil. Auffälligstes Designmerkmal sind natürlich die zahlreichen Bohrungen für die Schallwand, die in einer der großen Muon entliehenen taillierten Form angeordnet sind. Mit der aufwendigen Gehäuseform des Vorbilds hat das aber nichts zu tun. Für geschmackliche Vielfalt sorgen fünf stylischen Farbvarianten: Horizon Gold, Storm Grey, Light Silver, Neptune Blue, Sunset Orange.
Im Inneren steckt für einen Lautsprecher dieser Klasse relativ aufwendige Chassistechnik. KEF hat hierfür extra neue Treiber entwickelt, die man als abgespeckte Form ihres berühmten Uni-Q-Treibers ansehen kann. Hierbei handelt es sich aber nicht um echte Koaxial-Chassis wie in der Reference-Serie, Blade oder Muon, bei denen zwei unterschiedliche Treiber mit jeweils eigenem Antrieb ineinander verschachtelt sind. Stattdessen besteht die Membran bei dem "Mechanical Uni-Q" genannten Treiber des Muo aus einem mechanisch vom Rest der Membran entkoppelten Mittelteil, aber es ist nur ein Antrieb vorhanden. Die Konstruktion soll bewirken, dass für die tiefen und mittleren Töne ausreichend Membranfläche vorhanden ist, gleichzeitig aber der Hochtonbereich für eine bessere Schallabstrahlung und zur Vermeidung von Membranresonanzen vom Rest der Membranfläche unbeeinflusst bleibt. Zwei Stück dieses Treibers sind in jedem Muo verbaut, die zusätzlich im Tieftonbereich von einem Passivradiator mit eckiger Membran unterstützt werden.
Ein eingebauter Li-Ion-Akku, welcher sich via USB (Ladegerät mitgeliefert) nachtanken lässt, soll für 12 Stunden netzunabhängige Musikberieselung ausreichen. Das ist ein sehr guter Wert für die Größe. Bei gedämpftem Pegel zur Hintergrundberieselung dürften sogar noch mehr als die angegebenen 12 Stunden möglich sein.
Wenn es jedoch mal richtig krachen soll, liefert der eingebaute Verstärker mit 15 W ausreichend Leistung für annähernd Partybeschallung. Die kann wahlweise via Bluetooth 4.0 mit aptX drahtlos an den Muo geschickt werden, oder analog via 3,5-mm-Klinkeneingang an der Rückseite. Zur einfachen Bluetooth-Kopplung ist auch NFC für kompatible Devices eingebaut. Die Verbindungsaufnahme mit iDevices oder Mac erfolgt auf die übliche, nur minimal aufwendigere Weise: Muo einschalten > Bluetooth-Einstelllungen an der Quelle aufrufen und Muo auswählen. > Fertig.
Die Bedienung beschränkt sich aufs Wesentlichste. Neben einer On/Off-Taste finden sich an der rechten Gehäuseseite noch eine Bluetooth-Taste zur manuellen Aktivierung des Pairing-Modus, sowie zwei Lautstärketasten. Letztere lässt sich natürlich auch über das Quellengerät regeln. Beim Mac funktioniert das auch über die Tastatur.
Ein nettes Zusatzfeature: Bei Bedarf können zwei Muo zu einem Stereo-Paar gekoppelt, oder in einem 'Dual Connect'-Partymodus betrieben werden, was ich leider mangels zweitem Testmuster nicht ausprobieren konnte. Allerdings dürfte das eine ziemlich selten genutzte Möglichkeit sein, denn immerhin kosten zwei Muo satte 700 Euro, und für das Geld gibt es eindeutig fähigere Aktivlautsprecher; wenn auch nicht unbedingt Akkubetriebene.
Noch ein netter Gag: Man kann den Muo liegend oder stehend betreiben. Dabei erkennt die Elektronik die jeweilige Ausrichtung und passt den Klang entsprechend an. Dazu komme ich gleich noch mal in der Klangbeschreibung.