Test: Kompaktlautsprecher ELAC BS 312.2 „Elegant“ – Es geht immer noch ein bisschen besser
ELAC BS 312.2: Weitere BesonderheitenUm überhaupt ein ausreichendes Resonanzvolumen für einen klanglich erwachsenen Auftritt zu erreichen, sind die Gehäuse der BS 312 recht tief. Diese Form mit den Maßen 123 x 208 x 282 mm (B x H x T) hatten sie schon immer. Auch das aus einem Alu-Strang bestehende, sehr stabile Gehäusematerial ist unverändert. Auf diese Weise ist die Schallwand besonders klein, was dem Abstrahlverhalten der Treiber sehr entgegen kommt. Der Tief-/Mitteltoner mit ELAC-typischer Facettenmembran reicht an drei Seiten fast bis zum Gehäuserand. Durch die kleine Front haben die Lautsprecher eine beinahe punktförmige Abstrahlung.
Zu den hervorstechendsten Eigenschaften der ursprünglichen BS305 bis hin zur aktuellen BS 312 gehört ein besonders luftiges, sich nahezu perfekt vom Gehäuse lösendes Klangbild mit großer Bühnenabbildung und perfekter Ortung am Sweet Spot.
Neben dem neuen, verbesserten Hochtöner war Feintuning der restlichen Parameter angesagt. So besitzt der Tief-/Mitteltöner mit seiner ELAC-typischen Facettenmembran (die ebenfalls in Deutschland entsteht) jetzt eine größere Schwingspule mit 31 statt zuvor 25 mm Durchmesser. Dadurch ergibt sich unter anderem eine höhere thermische Belastbarkeit. Zusammen mit dem JET6 und einer darauf angepassten Frequenzweiche soll das Ergebnis aber recht deutlich ausfallen, ohne jedoch den vielgeschätzten Grundcharakter der Boxen komplett zu verändern.
Äußerlich sind die neuen Modelle nur an zwei Dingen klar zu erkennen: Das leicht veränderte Schutzgitter hatte ich schon erwähnt. Außerdem werden die neuen BS 312.2 jetzt mit einem Bi-Wiring-Terminal ausgestattet. Ein Blick auf die Rückseite ist also ebenfalls angesagt, um die neue JET6-Version zu identifizieren. Im verpackten Zustand kennzeichnet ELAC die Kartons mit einem entsprechenden Aufkleber, aber verpackt sieht man sie natürlich meist nur einmal beim Kauf.
[Bild Lautsprecherkartons]
Dem Zeitgeist und der Optik ist eine weitere Änderung geschuldet. So bietet ELAC jetzt neue Frontabdeckungen in diversen Farben an. Standardmäßig sind keine Abdeckungen im Lieferumfang enthalten. Die Stoffabdeckungen mit metallischem Rahmen sind mechanisch sehr hochwertig und bieten mit verschiedenen frischen Farben Abwechslung und Anpassungsmöglichkeiten an die Einrichtung. Leider sind sie mit 198 Euro/Paar auch ziemlich kostspielig.
Die Abdeckungen halten magnetisch und sind dadurch einfach zu wechseln. Zum Test hatte ELAC mir vier verschiedene Farben mitgegeben. Die neuen Bespannungen passen übrigens auch perfekt auf alle Vorgängermodelle, bis zurück zur ursprünglichen BS305, die noch keinen JET-Hochtöner hatte. Hier ein paar Bilder:
Die neuen magnetischen Frontbespannungen gibt es in verschiedenen frischen Farben. Rot und Grau passen hier rein zufällig bestens zu meinen Wandabsorbern.
Die Aufstellung ist entscheidendDamit kommen wir zurück zu dem eingangs angesprochenen Thema mit den Kompromissen. Ein kleiner Lautsprecher wie die ELAC BS 312.2 verleitet förmlich dazu, ihn unauffällig in ein Regal zu stellen. Beispielsweise zwischen Bücher. Doch damit würde viel des klanglichen Potentials verschenkt, denn um die bestmögliche Räumlichkeit und Ausgewogenheit zu erreichen, müssen die Lautsprecher einigermaßen frei stehen und einen gewissen Wandabstand haben.
Darum empfiehlt es sich, die BS 312.2 frei auf Standfüßen aufzustellen und sie im Stereodreieck mit etwas Einwinkelung auf den Hörplatz zu positionieren. Passende Standfüße gibt es natürlich aus dem Hause ELAC. Die Ständer selbst sind für verschiedene Lautsprechermodelle des Herstellers geeignet. Für eine optimale Verbindung mit den BS 312 gibt es flache Sockel , die mit weiteren 198 Euro/Paar zu Buche schlagen, plus die eigentlichen Standfüße LS 30 für 558 Euro/Paar. Das treibt den Basispreis der BS 312.2 von 1.798 Euro/Paar leider schon deutlich über die 2k-Marke, aber diese Kosten sollte man nicht zu leichtfertig als unnötig verwerfen, nur um dann mit schlechten Kompromissen zu arbeiten.
Eine gangbare Alternative wäre, die BS 312.2 mit den optionalen flachen Sockeln auf ein (nicht zu niedriges) Siedeboard zu stellen. Am besten ist aber eine freie Aufstellung mit mindestens 20-50 cm Abstand zu den Wänden.