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Test: Kompaktlautsprecher ELAC BS 312.2 „Elegant“ – Es geht immer noch ein bisschen besser

ELAC BS 312.2: Klangvergleich mit JET5 und Fazit

Glückliche Fügung: Ich hatte noch ein Paar BS 312 mit JET5-Hochtöner in schwarz aus einem Langzeit-Test hier. Dadurch konnte ich einen direkten Vergleich mit der neuen Version anstellen. Dazu verkabelte ich die Lautsprecher mit dem hier getesteten Rose RS520 Streaming-Vollverstärker, der sowohl technisch als auch preislich eine gute Kombination mit den ELACs darstellt. Zusammen bilden sie ein platzsparendes und klanglich großartiges Gespann mit geringem Verkabelungsaufwand und modernsten Streaming-Optionen.

Nach Ermittlung der optimalen Aufstellung und Einwinkelung auf den Hörplatz habe ich die Lautsprecher abwechselnd auf den Standfüßen gehört, statt sie nebeneinander aufzustellen. Der Wechsel dauerte weniger als eine Minute und die Positionen beider Modelle waren damit bei den Hörtests identisch.


Soviel vorweg: Sowohl die BS 312 mit JET5, als auch die Neuen mit JET6 sind natürlich keine Basswunder. Dennoch können beide ein erstaunlich vollständiges und vollmundiges Klangbild in den Raum zaubern. Bassfetischisten werden aber auf einen Subwoofer nicht verzichten wollen. ELAC selbst bietet ein umfangreiches Portfolio an Bass-Spezialisten für jeden Anspruch und Geldbeutel.

Der Grundcharakter der neuen JET6-Version unterscheidet sich nicht wesentlich vom BS 312 mit JET5. Beide sind herrlich transparent und luftig, mit einer sehr realistischen räumlichen Abbildung und Größendarstellung. Die Unterschiede sind eher in den Feinheiten zu suchen, wo sie aber einen erstaunlichen Unterschied ausmachen.

So wurde beim Wechsel der Lautsprecher schnell klar, dass der neuen Generation in Sachen Luftigkeit und vor allem dem Realismus der dargestellten Bühne zwischen den Boxen noch ein gutes Stück mehr Authentizität gelingt. Auch einzelne Instrumente und Stimmen gerieten mit der JET6-Version realistischer, was auf eine verbesserte Wiedergabe feinster Transienten zurückzuführen ist.

In den Mitten und Tiefen waren die Unterschiede weniger offensichtlich, aber dennoch nachvollziehbar. Irgendwie schienen die JET6 etwas mehr „Lungenvolumen“ zu haben. Oder zumindest „freiere Atemwege“. Die neuen BS 312 spielen ein kleines Stück leichtfüßiger.

Für Besitzer der BS 312 mit JET5 stellt sich natürlich die Frage, ob diese Unterschiede einen Umstieg auf die neue Generation rechtfertigen. – Schwierig zu beantworten! Im direkten Vergleich machen die neuen BS 312 ganz klar mehr Spaß, wirken unangestrengter und reifer. Aber ohne den direkten Vergleich im eigenen Heim sind diese Unterschiede sicherlich weniger eklatant. Wer beispielsweise die neuen Modelle beim Händler in einer völlig anderen Raumakustik hört und das aus der Erinnerung mit den eignen JET5 daheim vergleicht, wird gerade die Verbesserungen im Detail kaum so gut erkennen (und bewerten) können.


Für Neueinsteiger, die sich diesen eleganten kleinen ELAC-Klassiker gerne ins Zuhause stellen möchten, ist die Sache natürlich einfacher. Da kommt eigentlich nur die neue Version in Frage. Außer man kann vielleicht ein Paar BS 312 mit JET5 zu einem erheblich reduzierten Preis ergattern.


Fazit: Und läuft, und läuft, und läuft…
In Anlehnung an die klassische Werbung für den VW Käfer gilt auch für diesen Lautsprecherklassiker: die B S312 sind echte Dauerläufer, die dank sorgfältiger Feintuning-Maßnahmen über die Jahre nur immer besser geworden sind. Wer die Aufstellungshinweise beherzigt bekommt damit einen wirklich kleinen und optisch dezenten Lautsprecher, der über ein erstaunliches Klangpotential verfügt.

Wahlweise in Hochglanz Schwarz oder Weiß erhältlich und mit verschiedenfarbigen Frontbespannungen an die Wohnlandschaft anpassbar, dürften die BS 312 auch so manchen unvorbereiteten Besucher verblüffen: „Wie? Aus diesen kleinen Speakern kommt so ein großer Sound“. Ja, absolut. Der Preis dafür ist die Kröte, die man schlucken muss. Schnäppchen sind die ELAC BS 312.2 sicher nicht. Aber eben auch keine riesigen Kisten, die womöglich den Haussegen schief hängen lassen. Der Zusatz „Elegant“ passt da schon sehr gut.


Plus/Minus ELAC BS 312.2 Elegant
+ Sehr erwachsener, räumlicher Klang
+ erstaunlich dynamisch
+ vergleichsweise tief reichender Bass
+ klein und elegant
+ relativ Verstärker-unkritisch (Verstärker ab ca. 50 W)
+ magnetische Frontabdeckungen in verschiedenen Farben erhältlich

– optionales Zubehör recht kostspielig

Kommentare

struffsky
struffsky04.05.24 11:11
Lieber Sonorman,
danke für den schönen Bericht. Habe sehr lange die 310er gehört. Waren auch schon feine Lautsprecher. Jetzt bin ich auf kleinen Air-X 403 unterwegs und sehr glücklich. Die hängen direkt am Streamer, auch schön minimalistisch😀.
+4
Huba04.05.24 12:32
Danke für die Vorstellung!
Es gibt so viel geile Sachen in diesem Bereich — ein Jammer, dass man sich entscheiden muss…
+3
Michael Lang aus Rieder04.05.24 18:24
Huba
Danke für die Vorstellung!
Es gibt so viel geile Sachen in diesem Bereich — ein Jammer, dass man sich entscheiden muss…
...und bezahlen
Wenn ich könnte.....
+2
KaBa04.05.24 20:14
Gerade beim letzten Bild (unter Punkt 4) sieht man, wie hässlich die Lautsprecherkabel geführt werden. Da wird ein Lautsprecher mit viel Mühe "designt" und dann so was...

Gibt es eigentlich einen sachlichen Grund, warum das so sein muss? Hier könnte man doch die Kabel unten raus führen und das durch den Fuß laufen lassen. Man könnte ja zusätzlich trotzdem die Anschlüsse hinten lassen.
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sonorman
sonorman04.05.24 20:21
KaBa

Nur keine voreiligen falschen Schlüsse ziehen⚠️
Die Kabel habe ich einfach so frei verlegt, weil‘s für Testzwecke bequemer ist. Die Standfüße haben extra Öffnungen, um die Kabel durch die Säule zu führen. Mit Kabelschuhen konfektionierte Strippen können so vom oberen Ende der Säule ganz kurz und eng zu den Terminals gelegt werden. Also genau so, wie Du es vorgeschlagen hast. 😉
+7
Thrill-Kill
Thrill-Kill05.05.24 16:30
Ich habe seit vielen Jahren das ELAC Cinema 30 System. Da kam mir die schon einmal die Idee die kleinen Lautsprecher gegen diese (jetzt neuen) Modelle auszutauschen. Hast du oder sonst jemand damit Erfahrungen gesammelt?
Manchmal muss man auf etwas Notwendiges verzichten, um sich etwas Überflüssiges leisten zu können!
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