Test LHLabs Geek Out V2 DAC/ Kopfhörerverstärker
Test LHLabs Geek Out V2 – Die Kandidaten im DetailZum Test standen mir die Standardversionen des Geek Out V2 und V2+ zur Verfügung. Diese besitzen derzeit noch 3D-gedruckte Gehäuse. Das ist zwar echtes High-Tech, sieht aber leider auch nach sehr billigem Plastik aus, ohne schöne Detailverarbeitung. Aus dem Grund wird sich das Gehäusedesign zur Markteinführung in Deutschland auch noch ändern. Die Gehäuse besitzen recht viele und große Lüftungsschlitze. Das ist auch nötig, denn der Geek Out hat Class-A Ausgangsstufen und wird im Betrieb recht warm. Diese überschüssige Wärme muss zuverlässig entweichen können. Class-A für so einen Mini-DAC? Richtig gelesen. Aber das ist nur eine der Besonderheiten.
Hier ein Produktvideo:
Die DACs der Geek-Out-Modelle (ESS SABRE9018AQ2M) unterstützen Auflösungen bis 32 Bit und Samplingfrequenzen bis 384 kHz. Sogar DSD wird unterstützt: 2.8224 MHz, 3.072 MHz, 5.6448 MHz und 6.144 MHz.
Für die Ausgangsstufe kommen Texas Instruments OpAmp vom Typ TPA6120A2 zum Einsatz. Die Ausgangsimpedanz liegt bei 0,47 Ohm und die Ausgangsleistung beträgt bis zu 1000 mW an 16 Ohm bei einer maximalen Ausgangsspannung von 4,0 Vrms (in der Einstellung „high gain“). Damit lässt sich nahezu jeder anspruchsvolle Kopfhörer mit ausreichender Lautstärke betreiben. Selbst sehr hochohmige, wie der Rewind Referenzkopfhörer beyerdynamic T 1 (Test in
Ausgabe 499). Und der USB-Anschluss arbeitet selbstverständlich im asynchronen Modus, unabhängig vom Takt des angeschlossenen Computers.
Aber da ist noch mehr. Als erster mir bekannter USB-DAC/Amp dieser Preisklasse besitzt der Geek Out V2 neben einer herkömmlichen Stereo-Klinkenbuchse auch einen symmetrischen Klinkenausgang! Der interne Aufbau ist laut LHLabs tatsächlich vollsymmetrisch. Dieser eröffnet faszinierende Möglichkeiten. So kann man mit einem entsprechend konfektionierten Anschlusskabel nicht nur Kopfhörer direkt symmetrisch betreiben, sondern man kann am Desktop auch symmetrische High-End Kopfhörerverstärker, wie die in
Ausgabe 522 getesteten Modelle, anschließen und damit das Klangniveau weiter in die Höhe treiben.
Leider haben viele Kopfhörer mit steckbarem Kabel untypische Anschlussbuchsen, die entweder Spezialstecker erfordern oder so tief im Gehäuse versenkt sind, dass herkömmliche Klinkenstecker nicht hineinpassen. LHLabs will mit der Firma Sommer Cable als Partner diverse Adapterkabel anbieten, um möglichst viele Anschluss-Szenarien abdecken zu können. Darunter etwa ein Kabel mit TRRS (das ist ein vierpoliger Klinkenstecker) auf 4-polige XLR-Buchse. Damit kann man beispielsweise symmetrische Kopfhörer benutzen, die über ein Anschlusskabel mit 4-poligem XLR-Stecker verfügen. Verschiedene Adapter-Prototypen liegen mir bereits vor, sodass ich einiges ausprobieren konnte.
Während der Geek Out V2 für den Desktop-Betrieb ausgelegt ist und etwas mehr als Streichholzschachtelgröße aufweist, kommt die Modellvariante V2+ wegen des eingebauten Akkus etwa so groß wie ein iPhone 5 daher. Wer vorwiegend daheim oder im Büro am Mac Musik hört, für den ist der V2 (ohne „+“) natürlich die erste Wahl. Sowohl für ihn als auch für den V2+ ist zum Betrieb an iDevices
momentan der
Apple Lightning auf USB Kamera-Adapter erforderlich. Das ist leider etwas viel Verkabelungsaufwand. Schöner wäre es, wenn LHLabs gleich einen passenden Lightning-Adapter mitliefern würde. Daran wird auch tatsächlich schon gearbeitet, wie mir auf Rückfrage mitgeteilt wurde.

Der V2+ hat zwei USB-Anschlussbuchsen. Eine davon dient nur zum Aufladen des Akkus, die andere nur zur Wiedergabe. Gut so, denn damit bleibt die potentiell klangschädigende, gepulste Ladespannung zwangsweise außen vor. Die Buchsen sind räumlich weit voneinander getrennt und damit nicht so leicht zu verwechseln.
Das klingt möglicherweise alles ziemlich kompliziert, ist es in der Praxis aber nicht.