Test Lautsprecher: Genelec 8330A Studio Monitore mit automatischer Einmessung – und ein (etwas) unfairer Vergleich
Genelec 8330A: PraxisIn der Praxis machen die Genelec 8330A eine ausgezeichnete Figur. Dank ihrer vergleichsweise geringen Abmessungen (siehe Fotos im Vergleich mit der Nubert A200 und zum Mac Pro) und dem eleganten weißen Design wirken sie eher wie ein Designobjekt denn ein Störkörper auf dem Desktop. Das heißt, sofern man sämtliche Kabel unauffällig verlegen kann und die GLM-Box irgendwo unsichtbar verstaut.
Dank einer Signalerkennung und automatischem, in der Abschaltzeit einstellbarem Standby braucht man die Genelec weder an den Gehäusen noch über eine Fernbedienung manuell an- und ausschalten. Im Betrieb leuchten die grünen Status-LEDs an der Front dauerhaft, im Standby blinken sie ca. alle 8 Sekunden einmal kurz auf. In manchen Heiminstallationen könnte das störend sein. Ist leider nicht abschaltbar. Aber ein kleiner Klebepunkt kann die (nicht nur von mir) ungeliebten Statusleuchten entschärfen. Jedenfalls ist es sehr praktisch, dass man sofort mach dem Aufwecken des Mac aus dem Standby die Wiedergabe starten kann und die 8330A unmittelbar los spielen.
Die Lautstärke kann in einer Installation wie meiner, bei der eine nicht regelbare Hochpegelquelle angeschlossen ist (hier der Line-Ausgang des Explorer²), entweder über den kabelgebundenen Drehregler via GLM-Box geregelt werden, oder über die GLM-Software per Maus am Schieberegler. Eine andere Möglichkeit, etwa über die Mac-Tastatur, gibt es hier nicht. Schließt man eine Quelle mit eigener Lautstärkeregelung an (z.B. einen Streamingplayer), kann die Lautstärke auch darüber justiert werden. Der Schieberegler der GLM-Software erweist sich als recht praktisch, weil er mit der Maus beliebig schnell in die eine oder andere Richtung verstellt werden kann. Das ist flotter und präziser, als die Regelung per Tasten auf einer Fernbedienung, aber nicht so komfortabel, wie ein Drehregler (der mir wie gesagt fehlte). Außerdem muss man immer erst in das GLM-Fenster wechseln, um den Schieber mit der Maus greifen zu können. Mit dem Scrollrad einer Maus geht es allerdings auch einfacher, indem man den Mauszeiger über das GLM-Fenster bewegt und dann das Mausrad dreht, ohne dass das Fenster in den Vordergrund gebracht werden muss. (Funktioniert auch mit der Scrollgeste des Touchpads.) Das ist sehr praktisch.
Ehrlich gesagt, mir wäre am liebsten ein kabelloser LS-Drehregler mit Funktechnik, wie bei Devialet – vor allem, wenn er auch so gut funktioniert. Interessanterweise gibt es von Genelec sogar eine Funkfernbedienung, die aber nur drei einfache Folientasten für laut, leise und Standby hat, heftige 98 Euro kostet und nur mit GLM 2.0 Interface funktioniert.
Unterm Strich ist die Nutzung der Genelec am Desktop in der von mir beschriebenen Konfiguration sehr komfortabel. Wenn man mal von den Hindernissen bei der Verkabelung wie zuvor beschrieben absieht.