Test Logitech MX Master 3 – Die beste Working-Pro-Maus des Planeten ist jetzt noch besser
Logitech MX Master 3: Konfiguration und PraxisTastenbelegung mit Logitech OptionsDa sich weder die Anzahl noch die Aufteilung der Tasten und Räder zum Vorgänger geändert hat, und weil zur Konfiguration weiterhin die Software Logitech Options genutzt wird, hat sich funktional so gut wie nichts geändert.
Die von Logitech vorgegebenen Features sind nicht mein Ding. Dazu gehört beispielsweise die sogenannte „Gestensteuerung“. Durch gedrückt halten der unteren Daumentaste und einer Bewegung der Maus in eine der vier Himmelsrichtungen können verschiedene Funktionen aufgerufen werden. Zum Beispiel das Wechseln zwischen verschiedenen Desktops, App Exposé oder Mission Control aufrufen. Meine persönliche Konfiguration ist konventioneller, aber – wie ich finde – deutlich produktiver. So habe ich mir die untere Daumentaste mit dem Tastaturbefehl cmd-H belegt. Damit kann ich Fenster mit einem winzigen Zucken des Daumens ausblenden. Die hintere Seitentaste nutze ich für den Befehl „Zurück“, um beispielsweise auf eine vorherige Webseite zurück zu wechseln. Die vordere Seitentaste dient mir durch den zugewiesenen Tastenbefehl cmd-W zum Schließen von Fenstern bzw. Tabs im Browser. Das Seitenrad scrollt horizontal.
Die Taste hinter dem oberen Scrollrad nutze ich, um zum Seitenende zu springen (Tastendruckzuweisung „Ende“). Durch Drücken des Hauptscrollrades springe ich an den Seitenanfang („Home“).
Natürlich wird jeder seine ganz eigene Konfiguration bevorzugen. Die MX Master 3 und Logitech Options lassen zum Glück fast alle denkbaren Tastenbelegungen. Neben einer globalen Belegung lassen sich die Funktionen auch für individuell für unterschiedliche Programme anpassen. Beispielsweise, um mit dem Scrollrad in Photoshop zu zoomen statt zu scrollen.
Logitechs eigene Konfigurationssoftware war lange Zeit funktional sehr eingeschränkt. Mit Options hat sich das mittlerweile stark gebessert. Wer noch immer Bedenken gegen die Logitech-Software hat, kann die MX Master 3 auch mit Software von Drittanbietern konfiguriert werden. Beispielsweise mit
BetterTouchTool. Das hat aber einen großen Nachteil: Die MX-Master-Mäuse haben ein spezielles und sehr praktisches Feature, welches das Mausrad automatisch von gerastert auf frei laufend umschaltet, wenn man es schnell genug bewegt. Das ist beim Scrollen langer Webseiten äußerst hilfreich. Damit das funktioniert, muss Logitech Options installiert sein. Mit BTT allein geht das nicht.
Eine weitere Besonderheit der Logi-Software ist die „Flow“-Funktion. Diese ermöglicht es, den Mauszeiger über Systemgrenzen hinweg zwischen zweiTexte, Bilder und Dateien können damit in einem Rutsch zwischen von Computer zu Computer verschoben werden.
Logitech MX Master 3 in der PraxisWas mir bei der Konfiguration der Maus als erstes auffiel: Die Mauszeigergeschwindigkeit ist im Vergleich zur 2er höher, was ich im Options-Menü entsprechend anpassen musste. Die Auflösung des Darkfield-Sensors beträgt aber nach wie vor 4.000 dpi.
Die Mauszeigergeschwindigkeit der MX 3 (rechts) ist höher. Zumindest muss der entsprechende Regler in Options für gleiche Geschwindigkeit niedriger eingestellt sein, als für die MX2.
Ansonsten ergeben sich in der Mausbewegung keine spürbaren Unterschiede. Der Zeiger lässt sich äußerst präzise und (mit dem Unifying Receiver) absolut verzögerungsfrei bewegen und zielgenau positionieren.
Der für mich größte Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger betrifft das Hauptscrollrad. Genauer gesagt, dessen Rasterung. Während sich das Rad bei der MX2 stets etwas knorrig anfühlte und auch deutlich vernehmbare Geräusche produzierte, ist die Rasterung nun spürbar sanfter und in der Regel fast unhörbar. Auch die Umschaltung zwischen freilaufend und gerastert geht jetzt nicht mehr mit dem lauten Klick-Geräusch einher, wie bei der MX2. Es mag verrückt klingen, aber allein diese Änderung macht einen enorm großen Komfort-Unterschied. Ob es auch einen Neukauf rechtfertigt, muss jeder selbst entscheiden. Ich für meinen Teil hatte ja dummerweise erst vor einigen Wochen eine neue MX2 anschaffen müssen (
siehe hier), kurz bevor die 3er vorgestellt wurde. – Pech. Von daher zögere ich noch ein wenig. Aber die neue Rasterung des Scrollrades ist schon eine Verlockung.
Das Rad selbst sieht zwar ähnlich aus, wie das des Vorgängers, hat nun aber – wie auch das Seitenrad – keine Rändelung aus Gummi mehr, sondern ist ganz aus Metall. Ob es sich leichter reinigen lässt, kann erst ein Langzeittest klären. Das Testmuster muss aber schon bald wieder zurück.
Wie Sie in dem
Bericht zur MX2 lesen können, gab es bei meinem mehrere Jahre gebrauchten Exemplar unter anderem ein Problem mit der verdeckten Daumentaste. Genau diesen Bereich scheint Logitech mit der MX3 etwas modifiziert zu haben. Wer genau hinsieht, entdeckt seitlich an der Daumenablage einen kleinen Schlitz. Dessen Zweck ist mir zwar unklar (möglicherweise ist er nur aus Montagegründen erforderlich), aber es bleibt die Hoffnung, dass Logitech die Zuverlässigkeit der verdeckten Daumentaste verbessert hat. Noch so einen vorzeitigen Ausfall wie bei meiner letzten MX2 wäre für ein Maus mit so hohem Anspruch auch nur schwer zu akzeptieren.