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Test Magnat Monitor Active 2000: Stereo-Aktivlautsprecher mit großem Klang zum kleinen Preis

Magnat Monitor Active 2000: Die Technik im Detail

Die Verarbeitung der Speaker kann naturgemäß keine Luxusansprüche befriedigen, gibt aber keinen Anlass zur Kritik. Das schwarze Eschenholzdekor der MDF-Gehäuse ist kein Design-Hingucker, aber dezent und unauffällig. An der Unterseite sind pro Box vier anständig dimensionierte Gummifüße zur Schonung empfindlicher Oberflächen angebracht.

Ein vergleichsweise großer (12,4 cm) Tief-/Mitteltöner und eine 25 mm Seidenkalotte mit Zierringen im Alu-Optik verleihen den Monitoren einen für diese Lautsprecherart sehr typischen, leicht technischen Look. Seien wir ehrlich: Ohne das im Zierring des Hochtöners eingeprägte Magnat-Logo könnten Laien die Marke kaum anhand eindeutiger Identifikationsmerkmale bestimmen. Aber hier kommt es auch nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern nur auf das Ergebnis.

Wer es noch dezenter mag, setzt einfach die schwarzen Frontabdeckungen auf. Mit ihren Maßen von 28,5 x 17,5 x 19,5 cm (H x B x T) dominieren die Boxen selbst in kleineren Räumen nicht das Ambiente.

Am Master-Lautsprecher, von vorne an dem schwarzen IR-Auge zwischen den Chassis zu erkennen, befinden sich alle wesentlichen Anschlüsse. Zunächst wäre da die Kaltgerätebuchse (internes Netzteil) zu nennen. Nur der Master-Lautsprecher benötigt Strom, denn in ihm befindet sich die gesamte Aktivelektronik mit zwei mal 35 W Verstärkerleistung pro Lautsprecher, sowie die Anschlusssektion mit analogen und digitalen Eingängen.


Der Dreh-/Drückregler an der Rückseite des Master ist eine einfache aber wohl selten genutzte Möglichkeit, die Steuerung direkt am Lautsprecher vorzunehmen, statt über die Fernbedienung. Durch Drücken kann das System ein-/ausgeschaltet oder die Eingänge umgeschaltet werden. Drehen regelt die Lautstärke. Die Lautsprecher schalten sich übrigens aufgrund einer EU-Verordnung auch selbstständig in Standby, wenn 60 Minuten kein Signal festgestellt wurde. Dieses "Auto-Power-Off" kann manuell über eine Tastenkombination abgeschaltet werden.

Für digitale Zuspieler gibt es zwei Signalwege: Eine Toslink-Buchse dient zum Anschluss beispielsweise eines Fernsehers oder einer Spielekonsole. Drahtlos lassen sich die kleinen Magnat-Speaker per Bluetooth von allen entsprechend ausgerüsteten Quellen mit Musik füttern. Sei es der Mac/PC, das Smartphone, Tablet oder andere Bluetooth-Sender.

Was leider fehlt ist ein USB-Audio-Anschluss. Mal von den ohnehin fehlenden Hi-Res-Möglichkeiten via Bluetooth abgesehen; für den Einsatz als Desktop-Lautsprecher wäre USB schlicht die einfachste und zuverlässigste Anschlussmethode. Auch den heute immer häufiger an solchen Systemen anzutreffenden HDMI-ARC-Port, wie beispielsweise an den hier getesteten Klipsch The Fives vorhanden, sucht man an den Magnat vergeblich. Der wäre nützlich, um beispielsweise die Lautstärke über die TV-Fernbedienung regeln zu können. Bei den Monitor Active 2000 muss dies über die mitgelieferte und etwas fitzelige, mitsamt Knopfzelle nicht einmal 14 g schwere Mini-Fernbedienung erfolgen. – Oder über eine im Handel erhältliche lernfähige Remote. Verzichten muss der geneigte Käufer auch auf einen Subwoofer-Ausgang. Ganz ohne Abstriche geht es bei dem Preis eben nicht.


Was die Magnat mit den zuvor genannten Klipsch gemein haben, ist ein Analogeingang, der wahlweise auf Phono umgeschaltet werden kann, um Plattenspieler ohne Umweg über eine Phonovorstufe verbinden zu können – sofern es sich um ein MM-System handelt. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon wieder. So kann bei den US-Speakern über einen Schalter festgelegt werden, welche Box den linken und welche den rechten Kanal wiedergeben soll. Bei den Monitor Active 2000 ist der Master immer der rechte Kanal. Das sollte bei der Aufstellungssituation berücksichtigt werden. Insbesondere natürlich, wenn TV-Ton wiedergegeben werden soll.

Auch das Master/Slave-Konzept der Magnat ist etwas simpler gestrickt. In den Klipsch sorgt schon im Master eine digitale Weiche für die Frequenzaufteilung beider Lautsprecher. Dafür muss aber ein spezielles vieradriges Kabel zum Slave verlegt werden. Die Slave-Box der Magnat verfügt hingegen über eine eigene, passive Frequenzweiche. Aus dem Grund reicht ihr ein normales, zweiadriges Lautsprecherkabel für die Verbindung zum Master. Der Gleichheit wegen kommt deshalb auch im Master eine passive Frequenzweiche zum Einsatz. Die Prinzip bedingten Vorteile (digital-) aktiver Frequenzweichen bleiben hier also außen vor. Je nach Auslegung würden manche sogar einwenden, dass die Magnat damit gar keine „echten“ Aktivlautsprecher sind. – Das lasse ich einfach mal so im Raum stehen.

Links oben: Master-Speaker – Vier Holzschrauben mit Inbus halten den Tief-/Mitteltöner in der vergleichsweise dicken Schallwand. Rechts oben: Im Inneren des Master sitzen Netzteil und Elektronik für beide Kanäle. Oben ist die Bassreflexröhre zu erkennen. Links unten: Der Slave besitzt das gleiche Gehäuse… Rechts unten: …hat aber in seinem Bauch nur eine passive Frequenzweiche mit 24 dB Flankensteilheit.


Kommentare

Hot Mac
Hot Mac07.11.20 09:01
Bei dem Preis kann man echt nicht meckern.
In Deinem Setup sind die Standfüße teurer ...
+1
sonorman
sonorman07.11.20 10:16
Hot Mac

In Deinem Setup sind die Standfüße teurer ...
Stimmt.
Die habe ich schon rund 25 Jahre im Einsatz.
+1
Dante Anita07.11.20 10:59
Meine uralten Cambridge Soundworks 2.1 Lautsprecher geben eh langsam den Geist auf. Wird Zeit für Ersatz, danke für den Test, somit fündig geworden. 👍
+1
g_from_h07.11.20 11:07
Ein sehr schöner Bericht über interessante Boxen in einem ungewohnten Preisrahmen. Vor allem mal ein realistisches Setup-Photo mit Kabeln. Ist das Dein eigenes Setup? Toll 👍
+1
warp1007.11.20 11:16
was sind das denn für Kabel?
0
papito07.11.20 11:35
Danke für den interessanten Test! Bin mittlerweile auch wieder bei einem klassischen Stereo-Paar angelangt.

Bei mir sind es Saxx airSOUND AS 30 DSP geworden . Preislich, optisch und vom Feature-Set her ähnlich. Hier wäre ein direkter Vergleich spannend...
+2
sonorman
sonorman07.11.20 11:37
g_from_h
… Ist das Dein eigenes Setup? Toll 👍
Die Komponenten auf dem Lowboard sind alle Teil der „Stammbesatzung“.
warp10
was sind das denn für Kabel?
Lautsprecherkabel, die zu meinen eigentlichen Hauptlautsprechern gehen. Die sind aus dem Bild gerückt.
0
warp1007.11.20 11:46
sonorman
...
warp10
was sind das denn für Kabel?
Lautsprecherkabel, die zu meinen eigentlichen Hauptlautsprechern gehen. Die sind aus dem Bild gerückt.
Das das LS-Kabel sind ist mir schon klar ... sorry... welche Marke?
0
Tommy1980
Tommy198007.11.20 12:07
Einen Vergleich zu den Nubox A-125 bitte.
+3
Xardas22007.11.20 12:12
Tommy1980
Einen Vergleich zu den Nubox A-125 bitte.

Da wäre ich dabei.
+2
pcp
pcp07.11.20 12:40
bin nicht auf der Suche nach neuen Lautsprechern, erfreue mich aber grad des Hinweises zu Thom Yorkes Album 'Anima'; das hatte meinen Musikradar in 2019 erfolgreich unterflogen.
Danke für den Tip =)
o.0
+1
MacSquint
MacSquint07.11.20 15:26
Magnat produziert ja schon seit vielen Jahren viele Produkte, die im Budget Bereich fürs Geld wirklich sehr ordentlich sind.
Ich hab hier zwei große Standboxen für meine Stereoanlage von denen, die einen sehr angenehmen Klang produzieren und auch nicht die Welt gekostet haben.
Ich hab die damals in Showroom gegen wesentlich teurere Konkurrenten probegehört und war sehr verblüfft, was für eine gute Figur die zu diesem Preis gemacht haben.
Die mussten dann auch ungeplant bei mir einziehen 🤪😝
+3
Bitsurfer08.11.20 17:09
Eine Frage: wenn ich zwei Passivlautsprecher nehme und bei einem einen kleinen Stereoverstärker an die Rückseite anschraube habe ich dann Aktivlautsprecher?
Genau so sieht mir das bei den Magnat aus. Ausser dass der Verstärker nicht aussen sondern innen ist und je zwei Passivlausprecher ansteuert.

Merkwürdig was sich heute so alles "aktiv" nennt. Ist es erst wenn eine aktive Frequenzweiche vorhanden ist. Und das bedingt dann dass jedes Lautsprecherchassis einen eigenen Verstärker hat. Und der muss nichtmal in er Boxe sein.
0
sonorman
sonorman09.11.20 09:51
@ Bitsurfer

Es gibt keine eindeutig festgelegte Definition, die besagt, dass ein Lautsprecher nur dann aktiv ist, wenn eine aktive Frequenzweiche verbaut ist. Die Grenzen sind eher fließend, womit das Auslegungssache ist. Ich bezeichne Lautsprecher immer dann als "aktiv", wenn sie einen eigenen Stromanschluss benötigen, was sie ipso facto zu einer aktiven elektronischen Komponente macht.
0
Jeronimo
Jeronimo09.11.20 13:56
Danke! Gleich geordert. 😊 Hatte den Vorgänger im Auge, war aber im Endeffekt nicht wirklich überzeugt… bei dem Preis gibt's aber keinen Grund, das nicht zumindest mal zu testen. Bin gespannt, wie die sich hier bei mir machen.
+1
mcbep15.11.20 23:34
Hab mir vor ein paar Tagen die beiden kleinen Magnat-Lautsprecher zugelegt, guter Tipp!

Blöd nur, dass sie kurz drauf (gestern, 14.11.2020) auf der Herstellerseite auf EUR 199,- reduziert wurden
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