Test NAD M10: Musikalischer Streaming-Alleskönner im Mini-Format mit Top-Bedienung
Früher war alles besser. Damals hat Apple noch perfekte Computer gebaut, Autos waren viel leichter und billiger, das Fernsehprogramm war viel anspruchsvoller (Wetten, dass…?!) und Musik ertönte per einfachem Knopfdruck aus dem Radio. – In der Aussage steckt natürlich einiges an Ironie und Augenzwinkern, aber manches war damals wirklich besser – oder zumindest einfacher.
So gab es seinerzeit Musiktruhen, mit deren Bedienung selbst Oma und Opa klarkamen: Einfach einschalten, und schon dudelt es. Okay, vielleicht noch einen Sender einstellen oder eine Platte auflegen, aber alles in allem waren viele Musiksysteme früher viel mehr "Plug & Play", als es heute der Fall ist, wo erst mal eine App geladen werden muss, WLAN verbunden oder Bluetooth gekoppelt sein will und dann womöglich ein paar Stunden vergehen, um herauszufinden, warum trotzdem noch keine Musik zu hören ist.
KompaktArt | | Streaming-Vollverstärker |
Nun mag vieles davon für die Menschen, die mit Computern und Smartphones aufgewachsen sind keine unlösbare Herausforderung sein, aber "einfach" ist dennoch anders. Das ist keine Generationenfrage, sondern eine der Komplexität. Insbesondere moderne Streaming-Geräte, die digitale Audiodaten aus verschiedensten On- und Offline-Quellen wiedergeben können, sind oft ein echter Rückschritt in Sachen Bedienkomfort gegenüber der guten alten Zeit. – Auch wenn ihre Hersteller etwas ganz anderes behaupten.
Die immer beliebter werdende Klasse der Streaming-Vollverstärker kommt dem Ansatz der klassischen Musiktruhe noch am nächsten. Sie vereinen unterschiedliche Quellen zur Wiedergabe und verfügen über einen integrierten Verstärker, an den nur noch passive Lautsprecher nach eigenem Gusto angeschlossen werden müssen. Zur Bedienung bzw. Steuerung der unterschiedlichen Wiedergabemöglichkeiten setzen viele Hersteller aber nach wie vor ausschließlich auf Apps, die man auf einem kompatiblen Smart-Device installieren muss. Knöpfe, Regler oder andere Steuermöglichkeiten am Gerät sind, sofern überhaupt vorhanden, nur auf das Wesentlichste beschränkt und herkömmliche Fernbedienungen fehlen manchmal ganz. Zudem fehlt nicht selten eine Anzeige am Gerät, nach dem Motto: "Nimm doch die App". Oder die Gerätedisplays sind so klein, dass sie nur aus der Nähe und mit einer Lupe entziffert werden können.
NAD will mit dem
BluOS Streaming-Vollverstärker M10 alles viel einfacher und „familientauglicher“ machen, ohne dabei hi-fidele Qualitäten aufzugeben. Und das ist ihnen auch gelungen.