Test: Neuartige Ohrhörer Shokz OpenFit – Die Erlösung für alle, die In-Ears hassen?
Shokz OpenFit – Was ist das Besondere?Mit OpenFit geht Shokz bietet Shokz einen anderen Ansatz. Auf den ersten Blick sieht das dennoch vertraut aus, denn für die neuen Shokz-Hörer sind kleine Bügel für die Ohrmuscheln erforderlich, um den sicheren Halt zu gewährleisten. Das klingt jetzt erst mal wie ein Rückschritt, aber gemach…
Am Ende des Bügels ist ein kleiner Knubbel, in dem der Akku sitzt. Der soll für sieben Stunden ununterbrochenen Musikspaß ausreichen. Kombiniert mit dem zugehörigen Akku-Case werden daraus 28 Stunden ohne Nachladen per Kabel. Fünf Minuten Nachladen reicht für eine weitere Stunde Hörspaß. Die Werte sind damit ähnlich wie bei den AirPods/Pro der neuesten Generation. Bei den Angaben ohne Case sogar um eine Stunde besser.
Durch den Ohrbügel laufen die Verbindungskabel und ein 0,7 mm dünner Titandraht zur Verstärkung, damit er in Form bleibt.
Die wesentlichen Neuerungen stecken in den Treibern, dessen Gehäusen und in der akustischen Auslegung. Die Membranen haben die für Ohrhörer enorme Größe von 18 x 11 mm. Für die Verbindung ist Bluetooth 5.2 an Bord. Und natürlich steckt in den Hörern auch ein DSP für die Klangoptimierung.
Das Gehäuse bietet mehrere Besonderheiten. Zunächst einmal ist das ganze Kronstrukt samt Bügel so geformt, dass die Treibergehäuse nur ganz sanft, praktisch ohne Druck, in der Concha aufliegen. Es wird nichts eingeklemmt und auch der Anti-Tragus wird weder eingedrückt noch nach außen gedrückt. Ein Großteil des Hörers ist mit einem sehr weichen und hautfreundlichen Silikon beschichtet. Das ist sanft wie ein Baby-Popo und nimmt sofort die Hauttemperatur an. An der Spitze, wo das Gehäuse leicht mit dem Ohr (der Concha) in Berührung kommt, ist zusätzlich ein Gelkissen unter dem Silikon verbaut, um das ohnehin geringe Berührungsmoment zusätzlich abzupolstern.
Der TragekomfortIch war wegen des Ohrbügels anfangs auch sehr skeptisch, aber hat man sich kurz mit der Art und Weise des Anlegens vertraut gemacht, ist der Tragekomfort wirklich einzigartig und jedem anderen mir bekannten In-/On-/Over-Ear haushoch überlegen. Das geringe Gewicht von rund 8,4 g pro Hörer, die Silikonbeschichtung und die Tatsache, dass nichts drückt, lassen den Träger schon nach wenigen Augenblicken vergessen, was er oder sie da trägt.
Auch Brillenträger brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass sich die Bügel ins Gehege kommen. Ich hatte damit absoult keine Probleme. Ja es war sogar etwas angenehmer, wenn die relativ harten Brillenbügel auf den weicheren und hautfreundlicheren Silikonbügeln des Shokz auflagen. Weder mit schnellen oder gar heftigen Kopfbewegungen, noch mit einem (Quasi-) Kopfstand konnte ich die Hörer abschütteln oder auch nur den Sitz beeinträchtigen.
Hier kommt auch der nächste wesentliche Punkt der Shokz OpenFit buchstäblich zum Tragen: Die Ohren werden nicht verschlossen und das Hören in keiner Weise beeinträchtigt. Man hört alles, als wären die Hörer nicht da. Nur wenn laute Musik gehört wird, kann dies andere Geräusche von Außen natürlich übertönen.
Die OpenFit haben KEIN Noise Cancelling, um Außengeräusche auszublenden. Dafür sind sie nicht gemacht! Wenn also jemand danach fragt: hier sind Sie an der falschen Adresse. In der Beschreibung ist zwar von einer AI-Geräuschunterdrückung die Rede, aber die bezieht sich auf das Telefonieren und das Ausblenden von störenden Nebengeräuschen für die Übertragung. So hört der Gesprächspartner nur Ihre Stimme, selbst wenn Sie in einer lauten Umgebung stehen. Das funktioniert sehr gut. Ich habe zwar noch nicht die Zeit gehabt, das in Extremsituationen auszuprobieren, aber die Sprachverständlichkeit soll laut meiner bisherigen Gesprächsteilnehmer immer ausgezeichnet gewesen sein, auch wenn ich neben einer Straße stand.
Bei alledem bleiben die Ohren wie gesagt völlig offen. Allein das sorgt dafür, dass man die OpenFit ganz schnell nicht mehr spürt. – Ich bin wirklich schwer angetan.