Test Nomad Titan Armband V2 für Apple Watch – High-Tech Gliederband in Top-Qualität als Alternative zu Apples Stahl-Gliederarmband
Nomad Titan-Gliederarmband: Vorstellung und LängenanpassungZuerst eine kleine optische Kontrolle. Das Nomad-Titanband wird mit passendem Werkzeug in einer nett gemachten Schachtel geliefert. Das verwendete Material nennt sich "Grade 2 Titanium", was die heute am weitesten verbreitete Variante von Titan ist und auch intensiv in der Luft- und Raumfahrttechnologie verwendet wird.
Titan ist entgegen der landläufigen Meinung nicht wesentlich härter oder kratzfester als Stahl – was aber auch von der jeweiligen Legierung abhängt. Titan gilt mit seiner Dichte von 4,5 kg/dm³ noch als Leichtmetall und ist (bei gleicher Materialmenge) damit spürbar leichter als Stahl. Außerdem ist Titan äußerst korrosionsbeständig und antiallergen. Farblich ist es meistens etwas gräulicher als Stahl, wobei das teils natürlich vom Schliff bzw. der Oberflächenbehandlung abhängt. Die Herstellung und Verarbeitung von Titan ist aufwendiger und damit deutlich teurer als Stahl.
Nomad hat das Band zum Schutz gegen Kratzer (Titan ist keineswegs übermäßig Kratzfest) mit einer DLC-Schicht verstehen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit
DLC-Beschichtungen an Uhren und Armbändern schützt das in der Praxis sehr effektiv, was aber nicht heißt, es wäre damit unzerkratzbar.
Die Bandanschläge fügen sich optisch sehr schön, aber nicht so übergangslos ans Gehäuse, wie das Apple-Armband. Das Nomad-Band hat integrierte "Lugs". Das sind diese Hörner, die quasi als Stützen für das eigentliche Band dienen. Solche Lugs sind bei den meisten herkömmlichen Uhren im Gehäuse integriert, nicht jedoch bei der Apple Watch.
Was sofort nach dem Auspacken auffällt: Das Nomad-Band hat eine sehr typische Dicke für Gliederarmbänder – und ist damit deutlich dicker, als Apples Stahl Gliederarmband. Damit sieht es etwas wuchtiger und "maskuliner" aus, ist aber – gekürzt auf meinen Gelenkumfang – immer noch gut 10 g leichter als Apples Stahl-Gliederarmband.
Das Nomad-Band (rechtes Bild, auf meine Länge gekürzt) ist rund zehn Gramm leichter, als das Apple Stahlband. Ungekürzt wiegt das Nomad rund 67,5 g.
Zu den absolut genialen Eigenschaften des Apple Stahl Gliederarmbandes gehört, dass sich die einzelnen Glieder zur Längenanpassung ohne Werkzeug, lediglich mit einem Druck auf einen "Knopf" trennen und aus dem Band lösen lassen. So weit geht Nomad leider nicht. Die Glider müssen hier auf ganz konventionelle Weise mit einem speziellen Werkzeug aus- oder eingebaut werden. Zum Glück gehört en solcher Stiftausdrücker in ordentlicher Qualität zum Lieferumfang. Ein Gang zum Uhrmacher ist damit nicht nötig, dafür aber ein wenig Geduld und Geschick. Wie die Bandanpassung mit diesem Werkzeug funktioniert, hat Nomad in diesem Video sehr gut erklärt:
Das sieht sehr einfach aus, erfordert aber doch etwas Geschick und Erfahrung mit solchen Aktionen. Ein paar Stolperfallen werden in dem Video nämlich nicht erwähnt. So kann es passieren, dass die Ausdrücknadel sich durch Verkanten verbiegt. (Eine Ersatznadel wird mitgeliefert.) Außerdem sitzen manche Stifte im Armband sehr fest, was dazu verleitet, mehr Kraft aufzuwenden und so die Gefahr des Verbiegens der Nadel vergrößert wird. Auch das Eindrücken der Stifte beim Zusammensetzen ist ein wenig fummelig. Ich habe das schon mit vielen Armbändern gemacht (allerdings mit anderen Ausdrückern), und dennoch ist auch mir die Nadel hier verbogen. Da zeigt sich der Vorteil des genialen Apple-Systems zum Trennen der Glieder, das solche Stolperfallen vermeidet und auch für "zwei linke Hände" keine Hürde darstellt.
Insgesamt hat mich die Längenanpassung des Nomad-Bandes rund eine Dreiviertelstunde gekostet, was auch daran lag, weil ich beim ersten und auch beim zweiten Versuch nicht die richtige Anzahl an Gliedern auf beiden Seiten entfernt hatte. Im ersten Versuch waren es noch zu viele. Das Band war zu lang. Nachdem ich zwei weitere Glieder entfernte, war es zu kurz und saß zu eng. Ein Glied musste wieder eingesetzt werden. Doch auch damit sitzt das Band für meinen Geschmack eine Spur zu fest am Arm.