Test Nubert nuControl X Streaming-DAC-Vorverstärker: Die ultimative Musikzentrale
Nubert nuControl X: Top-Class Ausstattung und HardwareSchon das Gewicht des nuControl X sorgt für erste Hinweise darauf, dass es sich um keinen Normalo vom digitalen Grabbeltisch handelt. Ein Streaming-DAC mit satten 8,6 kg? Das ist die Gewichtsklasse von meist deutlich teureren Konkurrenten mit massivem Alu-Gehäuse.
Optisch und mechanisch ist der nuControl X an andere Nubert-Komponenten angepasst, wie den
nuControl 2 und die Endstufen
nuPower D und
A. Mit seinen Abmessungen von 430 x 390 x 110 (B x T x H) ist er recht groß. Wie bei Nubert üblich, liegt dem Gerät für den Betrieb praktisch alles nötige Zubehör bei. Darunter neben einigen Kabeln auch drei Antennen für die WLAN- und Bluetooth-Funktionen, sowie eine neue IR-Fernbedienung mit ordentlich sattem Gewicht. Nicht so ein Plastik-Riegel.
Auffälligstes Merkmal an der Front ist neben dem silbernen Lautstärkeregler natürlich das mittig angeordnete LC-Display. Das ist mit rund 6 Zoll (15 cm) Diagonale größer als der Durchschnitt und hat einen sehr ordentlichen Kontrast und Helligkeit. Es handelt sich um ein Touchdisplay mit kapazitiver Oberfläche, wie bei modernen Smartphones. Die Menüsteuerung am Gerät erfolgt überwiegend per Touch und mittels der zwei Tasten „Return“ und „Enter“ ergänzt. Im Test habe ich die Tasten nie benötigt, weil sich die entsprechenden Befehle auch im Touch-Display ausführen lassen.
Unterhalb der Tasten sind je ein Kopfhöreranschluss unsymmetrisch (6,35 mm Klinke) und symmetrisch (4,4 mm Pentaconn). Das sind großartige Nachrichten für Kopfhörerfans, zumal es sich hierbei keineswegs um billige abgezweigte Ausgänge, sondern um dedizierte Kopfhörerverstärker handelt. Jedoch keine diskret aufgebauten Schaltungen, sondern Texas-Instruments-Module. Genau genommen sind sogar drei Kopfhörerverstärker integriert: einer für unsymmetrisch (6,35 mm) und zwei servo-symmetrisch für den 4,4mm-Ausgang. Bis zu 1,6 Watt Ausgangsleistung und 11,5 V Spannungshub stehen maximal zur Verfügung, was den Nubert auch mit außergewöhnlich anspruchsvollen Kopfhörern nicht vor Probleme stellen sollte. Tatsächlich schlug sich der nuControl X mit allen von mir getesteten Kopfhörern sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch ausgezeichnet. Einschließlich des 600 Ohm beyerdynamic T1 und dem
T+A Solitaire T im Kabelmodus.
Links vom Display findet sich ein USB-C-Anschluss für Speichermedien (bis 2 TB), der IR-Empfänger und die On/Off-Taste.
Sehr kontaktfreudigBeim Blick auf die Anschlussseite könnte der Verdacht aufkommen, es handele sich hier vielleicht um einen Multikanal-Receiver. Aber nein, es ist „nur“ eine Streaming-Vorstufe. Aber eine, die so ziemlich alles bietet, was der geneigte High-Ender jemals benötigen könnte. Analoge und digitale Ein- und Ausgänge en masse, sowohl für Cinch- als auch XLR-Verbindungen, eine doppelte LAN-Buchse zum Durchschleifen des Netzwerksignals an eine weitere Komponente (z. B. den Smart-TV), Trigger-Anschlüsse mit Mini-XLR passend für Nuberts Endstufen, und nicht zuletzt ein Phono-Input, umschaltbar für MM- und MC-Systeme. Außerdem ist hier eine weitere USB-A-Buchse zum Anschluss von Massenspeichern vorhanden, USB-B für Audio von einem Mac/PC und noch eine USB-A-Buchse, an der beispielsweise der optionale Nubert HDMI-ARC-Adapter angeschlossen werden kann.
Dass HDMI ARC nicht direkt integriert ist und bei Bedarf ein 29 Euro teurer Adapter erworben werden muss, hat Nubert sich gut überlegt. Mit dieser Lösung bleibt man flexibler, wenn künftige HDMI-Standards verabschiedet werden. Früher lag dieser Adapter bei anderen Geräten standardmäßig bei, was aber nicht sonderlich nachhaltig ist, da längst nicht jeder Käufer diesen benötigt. Darum gibt es ihn jetzt nur noch optional. Mir persönlich ist Toslink sowieso lieber. Erstens, weil die ach so tollen CEC-Features von HDMI ganz oft Probleme machen, und zweitens, weil Toslink klanglich meist eine Spur besser abschneidet. Toslink hat der nuControl X natürlich auch. Sogar zwei mal. Und sogar einen Toslink-Ausgang, wenn das Signal mal durchgeschleift werden soll.
Die Anschlüsse im Detail