Nubert nuControl X: Klang und FazitDank genügend Zeit für den Test konnte ich den Nubert gegen diverse andere Streaming-Vorstufen in den unterschiedlichsten Preisklassen bis etwa 12.000 Euro hören. Das untere Ende der Skala markierte der rund 1.000 Euro teure Cambridge CXN 100 (
Test), der ein echtes Schnäppchen für das Gebotene ist. Aber ich habe natürlich nicht alle derzeit verfügbaren Streaming-Vorstufen im direkten Zugriff. Und so fehlte mir leider eine, die ungefähr auf dem Preisniveau des Nubert zwischen etwa 4.000 und 5.000 Euro angesiedelt ist. Dank genügend anderer Orientierungspunkte ist das aber kein Problem.
Die Hörtests fanden über viele Wochen in unterschiedlichen Wiedergabeketten statt. Mal ohne, mal mit Subwoofer. Außerdem musste ich im Laufe der Zeit auch noch einordnen, wie der Klang des Nubert ohne und mit DSP-Features (samt Einmessung) abschneidet. Auch der Upsampling-Funktion habe ich einige Aufmerksamkeit gewidmet. Nur die Phono-Vorstufe konnte ich nicht näher erforschen, da ich mit von der LP schon vor längerer Zeit verabschiedet habe. Um Ihnen eine seitenlange Beschreibung meiner Protokolle und Einzelnotizen zu ersparen, hier nur das Wichtigste zusammengefasst:
Der nuControl X besitzt ganz offensichtlich eine ausgezeichnete analoge Ausgangsstufe und eine sehr gute Implementation der DAC-Features. Schon ganz ohne DSP-Features und mit Bit-perfekter Wiedergabe fällt selbst im Vergleich zu deutlich teureren Alternativen auf, wie rundum geschmeidig, kraftvoll und farbstark der Nubert positiv auf das Gesamtgeschehen in der Anlage einwirkt. Da ist aber nichts geschönt oder bewusst aufgeblasen (auch die Loudness war hier natürlich aus). Im Gegenteil. Der Nubert verhielt sich stets ausgewogen neutral, ohne leblos zu wirken. Das war schon so gut, dass mancher sich fragen wird, ob die DSP-Features nicht überflüssig sind.
Das kann durchaus sein! Es kommt aber stark auf den Rest der Kette und die Raumakustik an, in der sie spielt. Im Bassbereich lässt sich mit der Einmessfunktion des Nubert in vielen Fällen noch einiges herausholen. Das lohnt sich fast immer. Wer mag, kann über den PEQ auch gezielt manuell nachhelfen, wobei hier auch die Möglichkeit gegeben ist, auf mittlere und hohe Frequenzen Einfluss zu nehmen. Das läuft dann, je nach Kompetenz und Qualität der Einstellungen, stets mehr oder weniger auf eine Abweichung von der neutralen Grundeinstellung hinaus. Logisch. Darum ist es hier schwierig, direkt nachvollziehbare Aussagen über den Klang mit aktivierten DSP-Features zu treffen.
Im Gegensatz zum Upsampling. Hier kann jeder relativ leicht nachvollziehen, ob und wieviel das Hochrechnen der Abtastfrequenz bringt, oder auch nicht. Für meinen Geschmack brachte das Upsampling sowohl mit PCM als mit DSD jeweils einen kleinen aber willkommenen Zugewinn vor allem in der Räumlichkeit. Die Bühne wirkte damit etwas tiefer und langsam ausschwingende Töne realistischer.
Ob mit oder ohne DSP: damit kann ich mehr als gut leben. In seiner Klasse gehört der Nubert klanglich eindeutig zu den Besten. – Top!
Fazit: Gelungenes GesamtpaketNubert hat sich mit dem nuControl X selbst übertroffen. Der Streaming-DAC-Vorverstärker ist die ultimative Musikzentrale für Musikfreunde mit hohem Klanganspruch und dem Wunsch nach einer möglichst vielseitig nutzbaren Lösung.
Neben den zahlreichen Anschlüssen für andere Komponenten kommen auch Kopfhörerfreunde mit dem nuControl X auf ihre Kosten. Einen externen Kopfhörerverstärker kann man sich mit ihm in den meisten Fällen wohl sparen.
Falls Sie noch spezielle Fragen zum nuControl X haben, stellen Sie diese bitte in den Kommentaren.
Plus/Minus Nubert nuControl X+ Klang absolut stimmig
+ viele Anschlussmöglichkeiten, inkl. Phono MM/MC
+ großes, hochauflösendes Touch-Display
+ gute, solide Fernbedienung
+ guter Kopfhörer-Ausgang (Pentaconn und Klinke)
+ 2 x Sub-Out und Bass-Management
+ X Connect Wireless-Technik (Nubert only)
+ bidirektionales Bluetooth (empfangen/senden)
+ durchgeschleifter LAN-Anschluss
+ Parametrischer 7-Band-EQ
+ wirksame Raumeinmessung für den Bassbereich
+ zuschaltbare dynamische Loudness
+ Roon Ready (wenngleich noch nicht unter eigenem Namen)
– Interface benötigt noch etwas Feinschliff
– vergleichsweise hoher Stromverbrauch
– störende blaue Betriebs-LED
Disclaimer: Das Produkt wurde vom Hersteller/Vertrieb für den Testzeitraum leihweise zur Verfügung gestellt. MTN oder der Autor haben darüber hinaus keine Vergütung für diesen Testbericht erhalten. Der Hersteller/Vertrieb schaltet aktuell auch keine Werbung auf MTN. Dieser Bericht spiegelt ausschließlich die persönliche Einschätzung des Autors wider. Es handelt sich bei diesem Beitrag nicht um Werbung.